04. June 2023
Klaus Sammer ist überzeugt: Wären in Dresden alle Register gezogen worden, hätte Dynamo den Europapokal gewonnen. Was dazu letztlich fehlte, welche Rolle Walter Fritzsch in diesem Zusammenhang spielte und wie wir 1973 die Bayern hätten besiegen können, erklärt „der Lange“ in einem kurzweiligen Interview mit Journalist Uwe Karte bei DynamoTV.
Es war einer Niederlage des Zweitligisten SC Einheit Dresden gegen Vorwärts Leipzig zu verdanken, dass der SGD 1965 der Klassenerhalt in der DDR-Oberliga gelang. Weil Einheit nach jener Partie den Aufstieg nicht mehr schaffen konnte, wechselten Klaus Sammer und Klaus Engels zur wenige Kilometer entfernt beheimateten Sportgemeinschaft – und hatten an den letzten vier Spieltagen einen großen Anteil daran, dass Dynamo erstklassig blieb. Beim entscheidenden 5:3-Heimsieg gegen Neubrandenburg erzielte Sammer zwei Treffer, Engels traf einmal.
In den darauffolgenden Jahren trug der 1,91 Meter große Abwehrstratege maßgeblich dazu bei, dass aus der schwarz-gelben Fahrstuhlmannschaft eines der besten Teams in ganz Europa wurde. Seine eigene Karriere hielt mit der Entwicklung des Vereins Schritt. 1968 noch ein vorerst letztes Mal abgestiegen, kehrte die SGD mit Stammspieler Sammer unmittelbar in die höchste Spielkasse zurück. Im Sommer 1971 feierte Dynamo das erste Double des DDR-Fußballs. Zu diesem Zeitpunkt war der Blondschopf auch bereits Nationalspieler und stand in der Startelf, als die Mannschaft von Trainer Georg Buschner in Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion die favorisierten Niederländer mit 1:0 bezwang.
Trotzdem durfte er weder bei der WM 1974 noch beim Olympiasieg zwei Jahre später auflaufen. Der Grund dürfte auch politischer Natur gewesen sein, denn Sammer war kein Mitglied der SED. Dass er trotzdem mitfahren durfte, als die Sportgemeinschaft zum deutsch-deutschen Europapokal-Duell gegen den FC Bayern nach München reiste, war wohl der Tatsache geschuldet, dass diese Entscheidung nicht in Berlin, sondern in Dresden gefällt wurde. Gebracht hat es dem eleganten Verteidiger allerdings wenig: Er kam in beiden Duellen mit Beckenbauer und Co nicht zum Einsatz – eine Entscheidung des Trainers, die er bis heute nicht verstehen kann.
Klaus Sammer ist fraglos eine Legende unseres Vereins – nicht nur wegen seiner sportlichen Leistungen. Nach der aktiven Karriere hielt er unseren Farben als Trainer die Treue und arbeitete zunächst mit den A-Junioren, ehe er Chefcoach der ersten Mannschaft wurde. Im Interview erzählt er, wie er 1984 und 1985 den FDGB-Pokal nach Elbflorenz holte. Noch immer ist Sammer seiner SGD eng verbunden. Man sieht ihn bei nahezu jedem Heimspiel im schwarz-gelben Wohnzimmer. Es konnte deshalb auch nur diesen einen Ort geben, um mit ihm über sein Leben in Schwarz und Gelb zu sprechen: Den heiligen Rasen unseres Wohnzimmers.
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