Verein
05. September 2019 // 17.28 Uhr

„Wir dürfen uns nicht ausruhen.“

Holger Scholze bekleidet seit Herbst 2018 das Amt des Präsidenten der Sportgemeinschaft, zunächst übergangsweise, bis er im Dezember 2018 von der Mitgliederversammlung ins Gremium gewählt wurde. | Foto: Steffen Kuttner

Interview mit Dynamo-Präsident Holger Scholze


Am 9. September läuft die Bewerbungsfrist für die Kandidatur zur anstehenden Aufsichtsratswahl ab. Die diesjährige Mitgliederversammlung der SGD wird das Kontrollgremium am 16. November neu wählen. Bewerbungsschreiben mit den notwendigen Unterschriften zur Unterstützung können noch bis Montag direkt ans Präsidium oder an die Geschäftsstelle des Vereins gerichtet werden.Von Dynamos Präsident Holger Scholze wollten wir wissen, welche Aufgabe ihm und seinen Mitstreitern im Präsidium, Michael Bürger und Ronny Rehn, im Vorfeld der Wahl satzungsgemäß zukommt.

Uns interessierte, welche Kompetenzen im Aufsichtsrat gefragt sind. Und er verriet uns, warum sich Pokalspiele und Mitgliederversammlungen aus seiner Sicht nur schwerlich gegeneinander aufwiegen lassen.

Holger, kommende Woche startet der Vorverkauf für unsere Reise ins Berliner Olympiastadion. Wie hast du das Pokallos aufgenommen?

Zuerst habe ich kräftig durchgeatmet. Die Hertha ist schon ein harter Brocken. Aber dann kam schnell große Freude auf! Denn viel besser hätten wir es eigentlich kaum treffen können. Im Olympiastadion zu spielen, ist doch etwas ganz Besonderes. Dabei werden unsere schwarz-gelben Farben sicherlich stark vertreten sein. Ich rechne mit weit mehr als 10.000 Dynamo-Fans, die für eine fantastische Kulisse und Gänsehautatmosphäre sorgen werden. Durch die Beteiligung an den gesamten Ticketerlösen ist es für uns natürlich auch aus wirtschaftlicher Sicht sehr lukrativ.

{media-left}Etwas mehr als zwei Wochen nach dem Pokalspiel wartet die diesjährige Mitgliederversammlung – welcher Tag ist wichtiger für den Verein?

(lacht) Darauf gibt es keine einfache Antwort. Die Spiele unserer 1. Mannschaft sind unser Kerngeschäft, und gerade solche gemeinsamen Pokalfahrten bleiben oft ein Leben lang in Erinnerung. Dafür werden auf der Mitgliederversammlung wichtige Entscheidungen getroffen, die nicht zuletzt auch für die Zukunft unserer Sportgemeinschaft eine enorme Tragweite besitzen. Außerdem steht in diesem Jahr mit der Wahl des neuen Aufsichtsrats eine bedeutende Weichenstellung auf der Tagesordnung.

Inwiefern betrifft diese Wahl dich als Präsidenten und deine beiden Mitstreiter im Präsidium?

Satzungsgemäß sind Michael Bürger, Ronny Rehn und ich dafür verantwortlich, alle Kandidaten für den Aufsichtsrat auf Eignung zu prüfen und zu entscheiden, ob sie zur Wahl zugelassen werden können. Die entsprechenden Regularien und Kriterien sind in unserer Satzung sowie in der Wahlordnung verankert.

Das klingt nach einer Herausforderung.

Ja. Und diese nehmen wir im Interesse unseres Vereins natürlich sehr ernst. Es ist uns ein großes Anliegen, dass die Mitglieder der SGD im November bei sechs zu wählenden Aufsichtsräten eine wirkliche Auswahl aus kompetenten, engagierten und verantwortungsbewussten Kandidaten treffen können. Wir als Präsidium nutzen auch jetzt schon jede Gelegenheit, um mit möglichen Kandidaten intensiv ins Gespräch zu kommen.

{media-right}Wie viel Engagement verlangt die Tätigkeit im Aufsichtsrat?

Dieses Ehrenamt erfordert neben der Fähigkeit, komplexe Sachverhalte in verschiedenen Bereichen erfassen und bewerten zu können, tatsächlich sehr viel Fleiß. Denn die regelmäßig stattfindenden Aufsichtsrats- und Gremiensitzungen müssen gut vorbereitet werden. Nur so können letztlich konstruktive Entscheidungen zum Wohle der SGD herbeigeführt werden.

Welche Kompetenzen sind dabei gefragt?

Es geht vor allem um wertvolle Erfahrungen und idealerweise überdurchschnittliche Kenntnisse in den Bereichen Wirtschaft, Sport und Politik. Eine gepflegte Diskussionskultur mit der Fähigkeit zum offenen, ehrlichen und sachlichen Umgang miteinander wäre äußerst wünschenswert. Und natürlich sollten die Kandidaten auch ein gutes Gespür dafür haben, wie unser Verein tickt. Uns ist zudem wichtig, dass sie in der Lage sein müssen, sich eine eigene Meinung zu bilden, auch in kritischen Situationen Haltung zu bewahren und immer im Sinne unseres mitgliedergeführten Vereins zu denken und zu handeln.

Verantwortungsbewusstsein hattest du ebenfalls genannt.

Das ist ein ganz wichtiger Punkt. Wie gesagt, es muss immer um die Sache gehen, darum, was das Beste für unsere Sportgemeinschaft ist. Wenn kontrovers, aber dennoch sachlich um Inhalte gerungen wird, kommen wir als Verein voran. Der Aufsichtsrat hat hier eine Schlüsselrolle inne, denn keine größere Entscheidung kann ohne ihn getroffen werden.

{media-left}Das klingt mahnend.

Dynamo Dresden liegt uns doch allen am Herzen. Glücklicherweise ist die Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits äußerst positiv verlaufen. So soll es aber auch weitergehen. Wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern müssen stetig versuchen, uns weiter zu verbessern. Selbstverständlich spreche ich keine Wahlempfehlung aus. Das Präsidium wird sich neutral verhalten und die Wahl so gut wie möglich moderieren. Jedes Mitglied, das am 16. November zur Mitgliederversammlung kommen wird, möchten wir herzlich bitten, sich im Vorfeld eine fundierte Meinung über die Kandidaten zu bilden. Dazu organisieren wir die obligatorischen Vorstellungsrunden im VIP-Bereich des Rudolf-Harbig-Stadions. Zudem lohnt sich u.a. immer auch ein gründlicher Blick in den rechtzeitig erscheinenden Geschäftsbericht. Auf dieser Grundlage funktioniert die für unseren Verein so wertvolle Mitbestimmung.

Warum lohnt es sich, Verantwortung im Aufsichtsrat zu übernehmen?

Es lohnt sich in allen Bereichen, Verantwortung zu übernehmen und unseren Verein aktiv mitzugestalten, sei es als Fanbetreuer am Spieltag oder in den verschiedenen Gremien. Jeder Bereich hat seine ganz eigenen Reize und Herausforderungen. Die Aufgaben des Aufsichtsrates sind durch unsere Satzung vom operativen Bereich klar abgegrenzt, gleichwohl erhält man durch die Kontrollfunktion und den stetigen Austausch mit der Geschäftsführung einen tiefen Einblick in das Tagesgeschäft. Das ist natürlich spannend und wichtig zugleich.

Holger, vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Jan Franke

Hinweis: Die Amtszeit der drei kooptieren Stimmaufsichtsräte Jens Heinig (am 07.03.2011 vom Jugendrat entsandt), Olaf Gruhle (am 01.08.2014 vom Ehrenrat entsandt) und Dr. Jürg Kasper (am 06.08.2014 von der Fangemeinschaft Dynamo entsandt) beträgt satzungsgemäß jeweils drei Jahre, eine wiederholte Entsendung ist möglich. Natürlich steht es den kooptierten Aufsichtsräten offen, ebenfalls für die Wahl am 16.11.2019 zu kandidieren. Bei einer Kandidatur würde die Kooptierung aufgelöst. Das betreffende Gremium könnte dann ein anderes Vereinsmitglied als kooptierten Stimmaufsichtsrat entsenden.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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