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29. Dezember 2013 // 11.51 Uhr

Kurze Nacht, Endorphine und ein Moment der Stille

Dynamo 2013 in 6 Kapiteln | Teil 5


Das Jahr 2013 haben wir für euch in sechs Kapiteln zusammengefasst. In Kapitel 5 lest ihr über eine kurze Nacht, Endorphine und einen schönen Moment der Stille. Am Montag erscheint das sechste und letzte Kapitel.Menze und Bergner mussten am Millerntor eine unglückliche Niederlage einstecken, nachdem der algerische Neuzugang Amine Aoudia Dynamo mit seinem ersten Tor im schwarz-gelben Dress in Führung gebracht hatte. Auch am Sonntag darauf, beim Heimspiel gegen Ingolstadt, trug Menze die Verantwortung – und holte gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt immerhin einen Zähler. In den folgenden drei Tagen spitzte sich die Trainersuche in Dresden zu. Mehrere Namen kursierten, die als heiße Kandidaten für das vakante Amt teils öffentlich diskutiert wurden. Was sich in diesen 72 Stunden entwickelte, war ein Verwirrspiel mit zwei überraschenden Wendungen. Am Dienstag, dem 3. September, wurde die Verpflichtung eines Dynamo-Idols vermeldet: Ralf Minge, den kein Außenstehender auf dem Zettel gehabt hatte, sollte neuer Cheftrainer der SGD werden. Doch die Nachricht war verfrüht und musste keine 24 Stunden später revidiert werden, als Minge auf der Bayer-Website seinen Verbleib in Leverkusen erklärte.

{media-left}Derweil war ein ganz anderer auf dem Sprung nach Israel. Am 7. September gastierte dort Aserbaidschan zum WM-Qualifikationsspiel. Aber das 1:1-Unentschieden im israelischen Ramat Gan sollte Aserbaidschans Chefcoach Berti Vogts ohne seinen Assistenten Olaf Janßen einfahren. Der langjährige Kölner Bundesliga-Profi war am Kaspischen Meer fünf Jahre lang als Co-Trainer neben Vogts tätig gewesen. Doch bereits zwei Tage vor dem Quali-Spiel am Mittelmeer wurde er auf einer Pressekonferenz an der Elbe als neuer Cheftrainer der SG Dynamo Dresden vorgestellt. Janßen saß quasi schon im Flieger in Richtung Israel, als ihn – nicht unbedingt aus heiterem Himmel, aber doch extrem kurzfristig – der Anruf aus Dresden erreichte. Und nachdem er kurz in sich gegangen war, wusste er: ‚Ich mach’s!‘. Nach einer kurzen Nacht im Flieger aus Baku wurde Olaf Janßen am nächsten Tag in Dresden vorgestellt. Der gebürtige Krefelder verlor keine Zeit und leitete am Nachmittag seine erste Trainingseinheit. Zuvor hatte er der Mannschaft in einer Ansprache den Kern seiner Philosophie erläutert: Teamgeist und Mut. Und Fußball-Dresden wusste seit diesem spätsommerlichen Donnerstag im September, dass es mit Janßen einen Glücksgriff getan hatte. |DynamoTV|

{media-right}Was war noch los im dritten Quartal 2013? Seit Saisonbeginn gibt es bei den Heimspielen der SGD ein Blindenradio. Menschen mit Sehbehinderung können die Spiele im Stadion erleben und bekommen einen Live-Kommentar aufs Ohr. Am 13. Juli wurde in Lohmen mit dem 7. Antira-Cup ein Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz gesetzt. Ausgerichtet wurde das Turnier vom diesjährigen SGD-Preisträger, dem Pirnaer AKuBiZ e.V. Unter den 19 teilnehmenden Mannschaften war auch ein Team der Dynamo-Faninitiative 1953international. Im August ging der letzte Jubiläums-Ball über eine McDonald’s-Theke. 10.000 Stück waren in knapp drei Monaten verkauft worden, die Einnahmen wurden in Dynamos Fan- und Nachwuchsarbeit sowie das Kinderhaus „Arche“ in Meißen gesteckt. Im September pilgerten 3.000 Dynamo-Fans zum Vereinsfest im Stadion, wo sich bei strahlendem Sonnenschein Olaf Janßen zum ersten Mal den schwarz-gelben Anhängern vorstellte. In der Woche darauf machten Mannschaft, Trainer und Gremien einen gemeinsamen Ausflug auf die Festung Königstein. |DynamoTV| Am 27. September wurde eine Internatsaußenstelle der Nachwuchs Akademie auf der Bautzner Straße in Dresden eröffnet. Und schließlich, am letzten Tag des neunten Monats, ging die Pächterin der Fan-Tankstelle auf der Dohnaer Straße, Barbara Becker, in ihren wohlverdienten Ruhestand und wurde von Simone Saloßnick abgelöst – wenige Stunden bevor sich Dynamo in Fürth eine 0-4-Klatsche abholte und damit zu diesem Zeitpunkt in der laufenden Saison weiter sieglos blieb.

{media-left}Das mit den drei Punkten hatte sich die SGD fürs vierte Quartal aufgehoben. Zwei Tage nachdem sich die deutsche Einheit zum 23. Mal gejährt hatte, verwandelte sich das „glücksgas stadion“ in eine Wanne voll Endorphin. Diese körpereigene Eiweißverbindung sorgt beim Menschen für Glücksgefühle. Beim Aufenthalt in der Sonne wird sie von der Haut gebildet, aber auch große Freude sorgt für die Ausschüttung der nützlichen Aminosäure. Da der erste Dreier in dieser Saison bei strahlendem Sonnenschein gegen Aalen eingefahren wurde, konnten die chemischen Voraussetzungen für den einen öderen anderen Glücksmoment besser nicht sein. Jetzt ließe sich darüber philosophieren, ob Chemie nicht ohnehin alles ist. Die Kernfusion in der Sonne – Chemie. Unsere erste große Liebe – Chemie. Das menschliche Denken – Chemie. Aber wirklich erklärbar wird eine Denk-Wissenschaft wie die Juristerei anhand des Periodensystems der Elemente nicht. Deshalb war es gut, dass Rechtsanwalt Dr. Jörg Heyer am 10. Oktober eigens nach Dresden kam, um vom Standpunkt eines Juristen das Pro und Contra einer zivilrechtlichen Klage gegen den Pokalausschluss zu erklären. Bereits Ende September hatte der DFB Dynamo einen weiteren Monat Zeit eingeräumt, um über den nächsten Schritt in der Sache zu befinden. Die Informationsveranstaltung im VIP-Bereich des Stadions und die anschließende Diskussion zog sich bis spät in die Nacht. Und wohl niemand ahnte an diesem Abend, dass die Entscheidung exakt sieben Wochen später fallen sollte.

{media-right}Auch in der Länderspielpause wurde an der Lennéstraße Fußball gespielt. Beim Laureus-Benefizspiel kamen 100.000 Euro für das Projekt „Kicking Girls“ zusammen, das über den Fußballsport die Integration von Mädchen mit Migrationshintergrund fördert. Auf dem Rasen dabei waren auch drei Schwarz-Gelbe: Cheftrainer Olaf Janßen, Torwart Markus Scholz und Dynamo-Legende „Dixie“ Dörner. Janßen leitete im Oktober sein erstes Talentetraining, eine Maßnahme, die es auch unter seinen Vorgängern schon gab. Mit dem gesamten Trainerstab der Profis rückte er im Ostragehege an und führte eine Einheit mit Nachwuchs-Bundesligaspielern durch, um sich Eindrücke aus erster Hand zu verschaffen. „Wir halten uns über die Spieler in den U-Mannschaften permanent auf dem Laufenden, holen uns regelmäßig Informationen von den Nachwuchstrainern ein. Bei einer Einheit wie heute hat man die Gelegenheit, diese Informationen abzugleichen und sich ein direktes Bild von den einzelnen Spielern zu machen“, sagte Olaf Janßen im Anschluss.

{media-left}Beim Heimspiel gegen den FC Energie Cottbus kam wenige Tage später einer zum Zuge, der den Sprung aus dem Nachwuchs in die 2. Bundesliga ebenfalls erst in diesem Jahr geschafft hatte. Doch Tobias Müller war es nicht, der die Geschichte des Spiels schrieb. Es war einer, für den der Kasten zuvor geschlagene 364 Tage wie vernagelt gewesen war. Mickael Poté entschied das Spiel gegen die Lausitzer mit seinem ersten Tor seit 1.878 Zweitliga-Minuten. Für Dynamo war dieser letzte Sonntag im Oktober noch aus einem anderen Grund etwas Besonderes. Es waren FARE-Aktionswochen – und zum dritten Mal spielte die SGD im Sondertrikot mit dem Slogan der antirassistischen Faninitiative 1953international: „Love Dynamo, Hate Racism“. Außerdem hatte die Sportgemeinschaft im Rahmen von „Football Against Racism in Europe“ mit Spielern und Trainern einen Antirassismus-Spot produziert. Es war ein schönes Gefühl, als der Film kurz vor dem Spiel auf den Videoleinwänden lief, es still wurde im Stadion und die Fans dem Spot Beifall spendeten. |DynamoTV|

Am Montag lest ihr das sechste und letzte Kapitel des Jahresrückblicks der SGD. Dann geht es um bebende Tapete, eine Expertenbefragung und einen unersetzlichen Glücksmoment.

Dynamo 2013 in 6 Kapiteln:

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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