Das Jahr 2013 haben wir für euch in 6 Kapiteln zusammengefasst. In Kapitel 4 lest ihr über einen Gewaltschuss, einen halben Zentner Koffein und 39 Tage. Am Sonntag erscheint Kapitel 5.Der Aufgalopp in die zweite Jahreshälfte blieb der U23 vorbehalten. Zum Trainingsauftakt der Reserve bat ein alter Bekannter: Jan Seifert, Ex-Dynamo-Profi, unter Ede Geyer sowie Ruud Kaiser Co-Trainer der Lizenzspielermannschaft und 2009/10 schon einmal Trainer der „Zweiten“, kehrte nach seinem Engagement beim Radebeuler BC zurück zur SGD. Lars Jungnickel rückte als Co-Trainer an seine Seite und steht seinem Chef auch als erfahrener Spieler weiter zur Verfügung. Am 5. Juli jährte sich dann die erste Meisterschaft der SG Dynamo Dresden zum 60. Mal. Seinerzeit hatten die Männer um Günter „Moppel“ Schröter Wismut Aue in einem Entscheidungsspiel vor über 40.000 Zuschauern in Berlin mit 3:2 nach Verlängerung geschlagen. Den Siegtreffer hatte Karl-Heinz Holze per Gewaltschuss erzielt.
{media-left}Alles andere als brachial, vielmehr mit Finesse trat die Gastmannschaft des ersten Spiels der neuen Saison auf. Im „Jubiläumsspiel“ am 6. Juli starteten die Profis in die Spielzeit 2013/14. Dabei empfing das Pacult-Team keinen geringeren als den amtierenden niederländischen Meister und Champions-League-Teilnehmer Ajax Amsterdam. 21.000 Zuschauer wollten sich das nicht entgehen lassen und sahen den erwartet souveränen Auftritt der Grachtenstädter. Vor den Augen zahlreicher Dynamo-Legenden, die sich mit Ajax 1971 im Europapokal der Landesmeister duelliert hatten, schlug die Elf von Trainer Frank de Boer die Hausherren mit 3:0. Peter Pacult machte eine Reihe von Defiziten aus, mit deren Aufarbeitung er gleich am nächsten Tag beginnen konnte. Denn keine acht Stunden, nachdem das Jubiläumsspiel abgepfiffen worden war, erreichte der Mannschaftsbus das Trainingslager im österreichischen Walchsee. |DynamoTV|
{media-right}Wie schon im Vorjahr, fand das Team dort optimale Bedingungen vor, um sich auf die dritte Zweitliga-Saison in Folge vorzubereiten. Mit dabei waren auch die frisch gebackenen Abiturienten Tobias Müller und Paul Milde. Aufgrund des obligatorischen Abi-Balls reisten beide später am Abend nach, waren jedoch auch schon vor Anbruch der Morgendämmerung in Tirol. Ein Dynamo-Herz hörte am selben Tag auf zu schlagen. Arnolf Pahlitzsch, der zwischen 1957 und 1965 in 186 Pflichtspielen 47 Tore für die Sportgemeinschaft erzielt hatte, verstarb im Alter von 79 Jahren. Eine Woche darauf, am 14. Juli, verließ uns Bernd Hofmann. Der Sohn der Stürmer-Legende Richard Hofmann hatte Dynamo 1967 im Europapokal-Debüt gegen die Glasgow Rangers als Kapitän aufs Feld geführt. Nach langer Krankheit verstarb er mit 71 Jahren in Dresden.
{media-left}Im Juli wurde die Zusammenarbeit mit Nachwuchs-Leiter Marcus Jahn bis 2016 verlängert. Dieser Schritt war nicht nur durch die Erfolge bedingt, die der Nachwuchs kurz zuvor feiern durfte. Dynamo Dresden will gemeinsam mit Marcus Jahn in den kommenden Jahren in der Talente-Ausbildung in allen Bereichen weitere Potenziale erschließen. Unterstützung findet dieses Ansinnen auch vom „12. Mann“. So heißt der Dynamo-Dresden-Energy-Drink, der im Juli in den Handel ging. Das dynamische Elixier brachte ein Unternehmer aus der Region in Kooperation mit Dynamo heraus. Es hält nicht nur einen Kick für Gaumen und Kreislauf bereit. Mit den Gewinnen wird auch die Ausbildung junger Fußballer auf dem Messering im Sportpark Ostra unterstützt. In den insgesamt 300.000 abgefüllten Dosen stecken sechs Vitamine – und knapp ein halber Zentner Koffein. Bis zum Jahresende wurde davon schon etwa ein Drittel abgesetzt.
{media-right}Die ersten paar Hundert Brausen brachte der Dynamo-Fanshop pünktlich zum Saisonauftakt gratis unter die Anhängerschaft. Der „Effzeh“ war zu Gast, Dynamo gegen Köln, 2. Bundesliga in Dresden. Schwarz-gelbes Fußballherz, was willst du mehr! Und einer, der wenige Wochen später durch eine schwere Knieverletzung für längere Zeit aus dem Rennen genommen werden sollte, sorgte dafür, dass nach der Begegnung mit dem Aufstiegsfavoriten der erste Punkt in Sack und Tüten war. Tobias Kempe gelang mit einem Traumtor aus der Distanz der Treffer zum 1:1-Endstand. Überhaupt hatte es Dynamo in dieser Zeit ein bisschen mit den Traumtoren. In dieselbe Kategorie fiel auch Cristian Fiels Treffer in Bochum und zumindest drei der vier Treffer im Flutbenefizspiel gegen den Hamburger SV. Der in seiner Klarheit überraschende Erfolg gegen die Hanseaten ließ den geneigten Beobachter der SGD mit einer Mischung aus Freude und Skepsis zurück. Denn rauschende Testspielsiege zu Saisonbeginn werden in Dresden spätestens seit dem West-Ham-Spiel mit Argwohn zur Kenntnis genommen. Aber an diesem Abend stand das Sportliche ohnehin im Hintergrund. Das Spiel gegen Rafael van der Vaart und Co. war eine Benefiz-Gala, bei der nicht weniger als 80.000 Euro Spendengelder für Flutopfer in der Region zusammengekommen sind. Die Zuschauereinnahmen wurden von der Ostsächsischen Sparkasse Dresden auf diese runde Summe aufgestockt und gingen dann an die Stiftungen „Dresdner helfen Dresdnern“ und „Lichtblick“.
{media-left}Bekanntlich hatte die Flut auch am Messering zugeschlagen. Doch nachdem mit dem U19-Bundesliga-Aufstieg ein wichtiges Etappenziel vorzeitig erreicht worden war, galt es, die Entwicklung kontinuierlich weiter voranzutreiben. Nachwuchsleiter Marcus Jahn wurde nicht müde, ein Schlüsselwort für die Talentförderung immer wieder auszusprechen: „Professionalisierung“. Enorm wichtig dabei: Hauptamtliche Nachwuchs-Trainer: Von denen hat der Verein mittlerweile fünf – so viele, wie seit der Wende nicht mehr. Aber „Professionalität“ ist mehr. Sie beginnt schon bei einem einheitlichen und durchdachten Außenauftritt. Auch hier hat der Dynamo-Nachwuchs sich 2013 verbessert. Und er dokumentiert das seit 1. August mit einem neuen Namen: Aus dem Nachwuchsleistungszentrum wurde die „Nachwuchs Akademie“. Wenig später wurde es dann ernst: Die Nachwuchs-Bundesligamannschaften starteten in die neue Spielzeit – und steckten zum Auftakt jeweils Niederlagen ein.
{media-right}Bei Dynamo ging es nun Schlag auf Schlag, der Monat August war der vielleicht turbulenteste des zurückliegenden Jahres. Vom Benefizspiel gegen den HSV bis zum FDGB-Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Mönchengladbach – das ebenfalls Benefiz-Charakter hatte: 11.000 Euro spendeten beide Vereine für Dresdner Fußballvereine, die vom Hochwasser betroffen waren – zählten die Dynamo-Fans satte sieben Heimspiele. In gerade einmal 39 Tagen. Und als ob das nicht genug wäre, nahmen in dieser Zeit drei verschiedene Trainer an der Seitenlinie Platz. Doch der Reihe nach. Nach der knappen 0:1-Schlappe im Achtelfinale des FDGB-Pokals gegen den Premier-League-Vertreter Hull City platzten erst einmal drei Herren herein. Das MDR-Duo Uwe Karte und Gert Zimmermann brachte anlässlich des Jubiläumsjahres das 400 Seiten starke Dynamo-Buch heraus. In der auf 1.953 Exemplare limitierten Ausgabe blicken sie anekdoten- und kenntnisreich auf 60 Jahre Vereinsgeschichte zurück. Ein leibhaftiges Stück derselben war (und ist nun wieder) Thomas „Fußballgott“ Neubert. Seit Anfang August verstärkt der Ex-Stürmer die Fanabteilung der SGD.
{media-left}Zur Sache ging es nun jedoch erst einmal in einer anderen Abteilung, nämlich der sportlichen. Gegen Union Berlin und den FSV Frankfurt steckte Dynamo binnen neun Tagen zwei Niederlagen ein, bei denen die Mannschaft komplett von der Rolle war. Am Sonntagabend, wenige Stunden nach dem 0:3 gegen Frankfurt, wurde Peter Pacult beurlaubt. Und Dynamos Sportlichem Leiter Steffen Menze wurde in den darauf folgenden zwei Wochen nicht nur die Aufgabe zuteil, einen neuen Cheftrainer für einen der zu diesem Zeitpunkt heißesten Abstiegskandidaten der 2. Liga zu finden. Er nahm bis zum Vollzug außerdem Platz auf der Bank und leitete das Training der Profis, wobei ihm von U19-Trainer David Bergner assistiert wurde.
Am Sonntag lest ihr Kapitel 5 des Jahresrückblicks der SGD. Dann geht es um eine kurze Nacht, eine Wanne voll Endorphine und einen schönen Moment der Stille.
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