Das Jahr 2013 haben wir für euch in sechs Kapiteln zusammengefasst. In Kapitel 3 lest ihr über einen monumentalen Moment, Tränen und Ekstase. Am Samstag erscheint Kapitel 4.
{media-right}Wenn man die Heimspiele der SGD in 2013 Revue passieren lässt, dann fallen einem sehr viele besondere Tage ein. Doch zwei stechen in diesem Jahr besonders heraus: Das Relegations-Rückspiel – und der 1:0-Sieg am 30. Spieltag gegen Energie Cottbus. Dynamo Dresden gewann das Spiel vor ausverkauftem Haus durch ein Tor von Pavel Fort. Doch unvergesslich wurde dieser 21. April durch eine wahrhaft monumentale Choreographie. Man kann diese Choreografie nicht adäquat beschreiben, man muss sie gesehen haben. Gestandenen Männern drückte sie die Tränen in die Augen, die spanische Marca, eine der renommiertesten Sportzeitungen der Welt, adelte das Spektakel mit dem Prädikat „Eine der besten Choreographien in der Geschichte“. |DynamoTV|
Nicht spektakulär, aber unbedingt erwähnenswert: Zwei Wochen später, zum Heimspiel gegen Paderborn, ermöglichte die Dynamo-Faninitiative 1953international Flüchtlingskindern einen Besuch im Stadion.
{media-left}Und nicht nur für diese Kinder, auch für jeden anderen brannte sich der erste Freitagabend im Mai ins Dynamo-Gedächtnis ein. Jungspund Tobias Müller und Benny Kirsten brillierten jeweils mit einem Doppelpack. Der eine schoss zwei Tore, der andere hielt zwei Elfmeter. Das reichte am Ende für ein 2:1 – und jede Menge heisere Kehlen. Ein gelungener Einstand war die Partie auch für Ralf Gabriel. Einen Tag zuvor, am 2. Mai, wurde der Diplomingenieur als zweiter Geschäftsführer der SG Dynamo Dresden vorgestellt. Am selben Tag gewann das Geschäftsstellen-Team mit dem neuen Behindertenbeauftragten Thomas Großmann einen weiteren Mitarbeiter hinzu.Der Mai war intensiv, es ging Schlag auf Schlag. Drei Tage nach dem Heimsieg gegen Paderborn erteilte die DFL dem Verein die Lizenz für die 2. Bundesliga. Abermals zwei Tage später, am 8. Mai, ging der offizielle Facebook-Auftritt der SGD mit zwei Seiten an den Start. Am 14. Mai bestätigte das Ständige Schiedsgericht das Urteil des DFB-Bundesgerichts, wonach Dynamo Dresden in der kommenden Saison aus dem DFB-Pokal ausgeschlossen sein würde. Und abermals eine Woche später brachte Dynamo gemeinsam mit McDonald’s 10.000 Jubiläumsbälle in den Handel, deren Erlös die teilnehmenden Restaurants komplett für die Nachwuchs- und Fanarbeit des Vereins sowie gemeinnützige Zwecke spendeten.
{media-left}Indes saß Dynamo weiter auf dem vermaledeiten Relegationsplatz 16 fest. Daran änderte auch der 3:1-Sieg im letzten Heimspiel gegen den bereits feststehenden Absteiger Jahn Regensburg nichts. 29.703 Besucher hatten für einen neuen Zuschauerrekord gesorgt – und nach dem Schlusspfiff hielt jeder im weiten Rund für einige unendliche Minuten den Atem an: Wie würde das Gastspiel des FC Erzgebirge in Sandhausen ausgehen? Bei brütender Hitze hockten die Spieler ratlos auf dem Rasen. War die Klasse gehalten? Es war dann an Peter Hauskeller, die Hoffnungen zu zerstören. Der Schacht hatte beim Tabellenvorletzten ein 1:0 geholt und aufgrund des besseren Torverhältnisses den 15. Platz verteidigt. Das bedeutete den Gang in die Relegation. Das weitere Schicksal der Sportgemeinschaft würde sich somit erst neun Tage später, an Ort und Stelle, in einem K.O.-Rückspiel ergeben. Der Gegner stand bereits fest: Binnen zweier Jahre musste Dynamo zum zweiten Mal mit dem VfL Osnabrück darum streiten, wer im nächsten Jahr zweitklassig spielen würde. |DynamoTV|
Das Hinspiel an der Bremer Brücke in Osnabrück ging 0:1 verloren. Dynamo versäumte es, hochkarätige Chancen zu nutzen, und wurde am Ende bestraft. Dabei ging es noch glimpflich aus, weil Benny Kirsten mal wieder einen Elfer hielt. Drei Tage zuvor war er mit einem Notendurchschnitt von 2,83 nicht nur zum besten Zweitliga-Torwart der Saison gewählt worden. Mit diesem Wert setzte sich der Dynamo-Schlussmann auch gegen alle Feldspieler durch.
{media-right}Die Ausgangslage für das Rückspiel am 28. Mai war nicht gut, aber alles andere als hoffnungslos. „Wir müssen das Ding einfach erzwingen“, sagte Cristian Fiel am Tag vor dem Spiel. Und eine halbe Stunde nach Anpfiff, um exakt 21 Uhr, erzwang er es selbst. Mit einem Distanzschuss ins kurze obere Eck erzielte „Fielo“ die Führung. Wie viele Tränen sich beim Torjubel auf seinem Gesicht mit dem strömenden Regen vermischten, bleibt das Geheimnis des Routiniers. Am Ende war es das gesamte Team, das an diesem Abend den Klassenverbleib erzwang. Vor einem ekstatischen Publikum, das über 90 Minuten einen infernalischen Lärmpegel erzeugte, machte Ouali nach Kempes Vorarbeit den 2:0-Siegtreffer. „Die Attraktion der 2. Liga“blieb drin, die Saison war vorbei.
Das heißt, so ganz vorbei war die Saison doch noch nicht. Denn im Nachwuchs standen noch zwei wichtige Entscheidungen aus.
{media-left}Während die U17 um den Bundesliga-Verbleib kämpfte, wollte die U19 genau dorthin. Anfang Juni fiel die erste Entscheidung. Durch einen Sieg beim VfL Oldenburg schafften die B-Junioren mit Interimstrainer Marcus Jahn den zwischenzeitlich schon abgeschriebenen Klassenerhalt. Am selben Tag sicherte sich die U19 den Relegationsplatz in der NOFV-Regionalliga und damit die Möglichkeit, im kommenden Jahr ebenfalls in der höchsten Spielklasse anzutreten. Um es kurz zu machen: Mit zwei Siegen setzte sich David Bergners U19 souverän gegen Eintracht Braunschweig durch. Dabei kamen die Talente in den Genuss, den Aufstieg im Rückspiel im „glücksgas stadion“ feiern zu können – vor der Kulisse von knapp 5.000 Zuschauern. Die erfolgreichste Saison im Dynamo-Nachwuchs seit der Wende war perfekt.
{media-right}Und dann kam das Hochwasser. Im Juni setzte die Elbe nicht nur Keller und Erdgeschoss des Internatsgebäudes auf dem Messering unter Wasser. Auch die Trainingsflächen im Sportpark Ostra wurden überflutet. Die Rasenplätze waren wochenlang unbespielbar, der Kunstrasen wurde komplett zerstört. Dynamo war nun zwar mit allen Nachwuchs-Großfeldmannschaften in der jeweils höchsten Spielklasse vertreten. Doch obwohl der Verein nicht nur von der Faninitiative Zukunft Dynamo, sondern auch von vielen anderen Stellen Unterstützung erhielt, war ein regulärer Trainingsbetrieb im Nachwuchsleistungszentrum auf lange Sicht nicht mehr möglich. Aufgrund monsunartiger Regenfälle musste auch der lange vorbereitete Fantag Anfang Juni kurzfristig abgesagt werden.
Ein paar wichtige Notizen fehlen noch in diesem Rückblick auf das zweite Quartal 2013. Cristian Fiel und Romain Brégerie verlängerten ihre Verträge, und im Juni konnte die Rückkehr von Zlatko Dedic fixiert werden. Etliche Spieler verließen den Verein nach Saisonende, unter ihnen auch Florian Jungwirth, der drei Jahre bei Dynamo war und eine große Aktie am Aufstieg hatte, und Pavel Fort, der den Dynamo-Fans vor allem im ersten Zweitliga-Jahr mit seinen Treffern große Freude bereitete und aufgrund seiner sympathischen Art zu den Publikumslieblingen zählte.
Am Samstag lest ihr Kapitel 4 des Jahresrückblicks der SGD, mit dem wir die aktuelle Spielzeit erreichen. Dann geht es um einen Gewaltschuss, einen halben Zentner Koffein und 39 Tage.
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