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19. Juni 2020 // 15.22 Uhr

„Ein enormer Mehrwert für Verein, Stadt und Land“

Interview mit Michael Born zum neuen Trainingszentrum der SGD


Seit Februar 2018 entsteht im Sportpark Ostra Dynamos neues Trainingszentrum. Im Interview spricht Michael Born, kaufmännischer Geschäftsführer der SGD, über den aktuellen Stand beim Bau von Dynamos neuem Aushängeschild, zeigt die Bedeutung des Trainingszentrums für den gesamten Verein, die Landeshauptstadt Dresden sowie den Freistaat Sachsen auf und nimmt ausführlich Stellung zu irreführenden Medienberichten.Trotz der derzeit besonderen Situation in Corona-Zeiten und der sportlichen Situation rückt ein Meilenstein in Dynamos Vereinshistorie immer näher: Die Eröffnung des neuen Trainingszentrums im Sportpark Ostra steht vor der Tür. Wie sehr freust du dich auf diesen Tag, Michael?

Das Trainingszentrum ist immens wichtig für den gesamten Verein und sichert unsere Wettbewerbsfähigkeit im Profi- und Nachwuchsbereich. Nichtsdestotrotz haben wir uns die Eröffnung natürlich anders vorgestellt. Geplant war, dass wir dieses historische Ereignis im großen Rahmen mit der Mannschaft, den Mitarbeitern, Mitgliedern, Partnern, Sponsoren, Fördermittelgebern und den am Bau beteiligten Firmen begehen. Aufgrund der aktuellen Situation rund um die Corona-Pandemie werden wir die Eröffnung in einem anderen, kleineren Rahmen begehen müssen.

Was bedeutet das Trainingszentrum konkret für den Verein im Nachwuchs- und Profi-Bereich?

Die Eröffnung des ersten eigenen Trainingszentrums ist für Dynamo Dresden ein weiterer Meilenstein, um die Nachwuchsarbeit sowohl in Dresden als auch im gesamten Dynamoland nachhaltig zu sichern und zugleich in Zukunft noch mehr zu fördern. Wir schaffen für den Verein mit diesem besonderen Objekt am Messering 18 echte Werte und gehen damit den Weg der nachhaltigen Professionalisierung konsequent weiter.

Wie ist der aktuelle Stand beim Bau des Trainingszentrums?

Trotz der Corona-Pandemie konnten wir den avisierten Zeitplan halten. Es sind fast alle Arbeiten auf dem Gelände abgeschlossen, aktuell erfolgt der Feinschliff. Dass dies möglich war, liegt auch an dem guten Zusammenspiel zwischen Verein und Bauherr „DGI Gesellschaft für Immobilienwirtschaft mbH Dresden, vertreten von Dr. Ralf Weber, sowie dem Projektsteuerer STESAD GmbH, der von Sebastian Fux vertreten wird.

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{media-left}Wie sieht der Zeitplan rund um den Einzug von Nachwuchs Akademie, Profis, Trainern und Betreuern ins Trainingszentrum aus?

Die offizielle Eröffnung und Übergabe erfolgt in der kommenden Woche. Am 26. Juni ist dafür eine kleine Veranstaltung in unserem neuen Trainingszentrum geplant. Der Einzug der einzelnen Mannschaften und Beteiligten wird dann schrittweise in der Sommerpause geschehen, so dass die komplette Vorbereitung auf die kommende Saison 2020/21 im neuen Trainingszentrum erfolgen wird.

In einigen Medien-Berichten war zuletzt von einer angeblichen Kostenexplosion die Rede. Wird das Trainingszentrum tatsächlich unerwartet teurer?

Ralf Minge und ich haben als Geschäftsführung bereits auf der Ordentlichen Mitgliederversammlung am 17. November 2018 die Kosten des Trainingszentrums mit 19,43 Mio. Euro angegeben. Darüber hinaus haben sich Aufsichtsrat und Geschäftsführung im Zuge dessen ein Gesamtvolumen von bis zu 22,35 Millionen Euro von der Mitgliederversammlung genehmigen lassen. Stand heute werden die Kosten für das Trainingszentrum sogar unter 20 Millionen Euro liegen. Vor diesem Hintergrund sind wir über die angesprochene Berichterstattung verwundert, da sie eine angebliche, kurzfristige und unerwartete Steigerung der Kosten suggeriert, die es aber so gar nicht gegeben hat.

Es entstehen also keine unerwarteten Mehrkosten rund um den Bau des Trainingszentrums?

Es wird medial der Eindruck erweckt, dass etwaige Mehrkosten kurzfristig entstanden sind. Das ist nicht korrekt. Wir haben als Verein seit Beginn der Planungen, über den Bauantrag, bis zur Genehmigung des Baus oder des Retentionsraumes, im Zuge dessen wir alle Belange des Artenschutzes beachtet haben, stets offen und transparent kommuniziert. Das werden wir auch weiterhin tun.

{media-right}Dennoch wird das Trainingszentrum – Stand heute – statt der ursprünglich im Jahr 2016 avisierten 15,4 Millionen Euro voraussichtlich knapp 20 Millionen Euro kosten. Warum ist das so?

Diese Mehrkosten sind insbesondere durch Auflagen in der Baugenehmigung, Entsorgungsproblematiken auf der Ausgleichs- und Grundfläche des Trainingszentrums sowie die angesprochene Umsetzung der Artenschutzauflagen und die Erschaffung des Retentionsraumes verursacht worden. Des Weiteren sollte man bedenken, dass die Baukosten in der gesamten Branche enorm gestiegen sind, sodass zwangsläufig Mehrkosten entstehen mussten. Zudem wurden notwendige Umplanungen vorgenommen, die sich ergeben haben, da sich zwischen Beantragung und Durchführung des Baus beispielsweise Lizenzauflagen im Nachwuchsbereich geändert haben, die es noch zu berücksichtigen galt.

Seit wann ist dies bekannt?

Der Verein hat in Form von Ralf Minge und mir als Geschäftsführung in Zusammenarbeit mit dem Aufsichtsrat die Mitgliedschaft im November 2018 auf der bereits angesprochenen Mitgliederversammlung darüber informiert. Wir haben unter anderem mit Hilfe einer knapp 50-seitigen Präsentation sowohl die knapp 1.000 Mitglieder vor Ort als auch die anwesenden Journalisten detailliert über den aktuellen und die voraussichtlichen, zukünftigen Entwicklungen in Kenntnis gesetzt. All das, was wir dort im Rahmen unseres Berichts über den Bau des Trainingszentrums ausführlich dargelegt haben, hat sich bis heute wie geplant entwickelt. Es ist daher nicht nachvollziehbar, dass entsprechende Medienberichte nun suggerieren, dass sich die dargelegten Entwicklungen kurzfristig ergeben hätten.

{media-left}Das von der Mitgliedschaft bei der Ordentlichen Mitgliederversammlung 2018 genehmigte Gesamtvolumen von bis zu 22,35 Mio. Euro inklusive der angesprochenen Toleranz wird also gar nicht ausgeschöpft?

Korrekt. Wir werden – Stand heute – über 2,35 Millionen Euro unter dem von unseren Mitgliedern freigegebenen Maximal-Gesamtvolumen bleiben.

Bis vor wenigen Jahren wären Investitionen in einer solchen Höhe für die SGD noch undenkbar gewesen. Wie wichtig war und ist neben dem eigenen gesunden Wirtschaften auf Vereinsseite die gute Zusammenarbeit mit der Landeshauptstadt Dresden und dem Freistaat Sachsen?

Das ist unverzichtbar. In den zurückliegenden Jahren hat sich die Zusammenarbeit stark verbessert, was alle Beteiligten sehr schätzen. Sowohl mit dem Land Sachsen – an dieser Stelle möchte ich gerne stellvertretend Sachsens Innenminister Prof. Dr. Roland Wöller und Andreas Schumann, Referatsleiter Sportförderung im Staatsministerium des Innern nennen – als auch mit der Stadt Dresden ist die Verbindung eine ganz enge. Ich zitiere gerne unseren Dresdner Oberbürgermeister Dirk Hilbert, der vor kurzem sagte: „Heute sind wir Partner: Partner bei der Betreibung des Rudolf-Harbig-Stadions, Partner beim Bau des Nachwuchsleistungszentrums im Ostragehege und Partner bei der Vermarktung unserer Stadt.“ Das können wir als Verein zu 100 Prozent unterschreiben, weil wir dies tagtäglich mit Überzeugung leben.

{media-right}Sowohl die Stadt als auch das Land unterstützen den Bau des Trainingszentrums mit Geldern, die unmittelbar zur Förderung des Dynamo-Nachwuchses eingesetzt werden. Wie wichtig ist dies für den Jugendfußball nicht nur in Dresden?

Wir sind ein Ausbildungsverein und wollen die Förderung von Talenten aus der Region weiter mit Konsequenz leben sowie mit bestmöglichen Bedingungen gestalten. Wenn der größte Verein der Region professionell aufgestellt ist, erhöht sich natürlich die Chance, dass die größten Talente und potenzielle Profi-Spieler in der Region bleiben, deutlich. Das hat nicht nur für den Verein, sondern auch für die Stadt und das Land einen enormen Mehrwert.

Welchen Anteil haben das Land Sachsen und die Stadt Dresden an Dynamos Zukunftsprojekt?

Ohne die Unterstützung von Land und Stadt wäre dieses für die Zukunft des Vereins so enorm wichtige Projekt nicht möglich gewesen. Wir sind dem Freistaat Sachsen sehr dankbar, dass auf die Mehrkosten bereits durch eine Erhöhung der Fördergelder von 2,16 auf 2,72 Millionen Euro reagiert wurde. Wir begrüßen es zudem ausdrücklich, dass Dresdens Sportbürgermeister Dr. Peter Lames den Antrag auf Mehrkostenförderung in Höhe von 1 Million Euro auf den politischen Weg gebracht hat. Wir würden uns als Verein sehr freuen, wenn wir auch in diesem Punkt weiterhin die breite politische Unterstützung des Dresdner Stadtrates erfahren würden. Für die reibungslose und jederzeit zielführende Zusammenarbeit möchte ich mich auch auf diesem Wege bei allen Partnern ganz herzlich bedanken.

Michael, vielen Dank für das Gespräch und die detaillierten Einordnungen rund um das neue Trainingszentrum der SGD.

Interview: Lennart Westphal

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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