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09. September 2018 // 11.00 Uhr

„Du hast hinten drin nichts zu suchen.“

Dynamos erstes Spiel in Schwarz-Gelb war zugleich das Debüt von "Dixie Dörner" in der ersten Mannschaft der SGD. (Foto: Frank Dehlis)

Interview mit „Dixie“ Dörner zum Debüt in der 1. Mannschaft am 8. September 1968


Am Samstag feierte die SGD 50 Jahre Schwarz-Gelb – derweil blickte Dynamos Ehrenspielführer und Aufsichtsrat Hans-Jürgen Dörner auf sein 50-jähriges Pflichtspiel-Jubiläum zurück.

Wir wollten von „Dixie“ wissen, ob er sich an sein Debüt erinnert und was damals zur neuen Farbkombination geführt hat. Außerdem verriet er uns, warum er schon in jungen Jahren vom Offensivspieler zum Libero umfunktioniert wurde.Herr Dörner, am 8. September 1968 spielte Dynamo das erste Mal in Schwarz-Gelb, im Punktspiel gegen Kali Werra Tiefenort. Können Sie sich an diesen Tag erinnern?

(lacht) O je! Das war in der zweiten Liga, hier in Dresden, richtig?

Exakt. 9.500 Zuschauer waren dabei, unterm Strich stand ein 4:0-Heimsieg.

An das Spiel selber kann ich mich nicht mehr erinnern, aber die Saison 1968/69 habe ich noch ganz gut vor Augen. Wir hatten das Ziel, den direkten Wiederaufstieg in die DDR-Oberliga zu schaffen. Das ist trotz einiger Probleme auch gelungen. Über die gesamte Saison gesehen konnten wir die anderen Mannschaften deutlich auf Distanz halten.

War Ihnen bewusst, dass die Begegnung gleichzeitig Ihr erstes Pflichtspiel für Dynamos erste Herrenmannschaft war?

Das weiß ich noch. Ich konnte zu Zeitpunkt noch im Nachwuchs spielen. Trainer der ersten Mannschaft war Kurt Kresse, der zuvor auch mein A-Jugend-Trainer gewesen war. Dass er mich so früh schon zu den Herren hochgezogen hat, war für mich ein Stück weit überraschend. Aber es war rückblickend eine gute Entscheidung, auch für meine persönliche Entwicklung. Ich habe so die ersten Schritte gemacht. Und ich habe gesehen, dass ich nicht nur mithalten kann, sondern auch in der Lage war, der Mannschaft zu helfen.

Kurt Kresse hat Sie in den ersten Spielen als Mittelstürmer eingesetzt. War das Angriffszentrum als Nachwuchsspieler Ihre angestammte Position?

{media-left}Im Nachwuchs habe ich im Mittelfeld gespielt, habe aber von dieser Position schon recht viele Tore gemacht. Kurt Kresse hat dann vor meinem ersten Spiel mit mir gesprochen und mir gesagt, dass ich mir keine großen Gedanken machen und so auftreten soll, wie in der A-Jugend. Er hat mir gesagt, dass mir die älteren Spieler helfen werden. Das hat dann auch ganz gut geklappt. Auch wenn ich in der ersten Saison noch nicht ganz so viele Einsätze hatte.

Sie waren damals Junioren-Nationalspieler.

Ich war zu der Zeit ziemlich viel mit der Auswahl unterwegs. 1969 haben wir ein UEFA-Turnier in Leipzig gespielt, außerdem sind wir recht häufig zu Lehrgängen gereist. Es gab 1968/69 viele Meisterschaftsspiele, zu denen ich gar nicht in Dresden war. Wenn ich in dieser Saison gespielt habe, dann auf der Mittelstürmerposition.

Sie hatten also im Nachwuchs ein ähnliches Profil wie „Hansi“ Kreische, der seine unzähligen Tore für Dynamo ja auch als Mittelfeldspieler geschossen hat.

Ja, ganz genau. Im Nachwuchs habe ich auf derselben Position gespielt, die „Hansi“ damals schon in der ersten Mannschaft innehatte. Ob ich später als Mittelfeldspieler so viele Tore gemacht hätte wie er, weiß ich nicht. (lacht)

Wie lange hat es gedauert, bis Sie auf Ihrer letztlich angestammten Position als Libero angekommen sind?

Das ging relativ schnell. 1969 hat Walter Fritzsch als Trainer übernommen. Unter ihm habe ich am Anfang noch in der Offensive gespielt. Er hat damals zu mir gesagt, ,Du bist so jung, du hast hinten drin nichts zu suchen.´ Libero war zu der Zeit Wolfgang Haustein. Als er in der Mitte der Hinrunde 1969/70 in einem Spiel vom Platz gestellt wurde, hat Walter Fritzsch mich auf seine Position beordert. Ich habe mich dort dann durchgesetzt und festgespielt.

{media-right}Noch mal zurück zum Thema Schwarz-Gelb – können Sie sich erinnern, inwiefern der Wechsel der Farben damals Thema war?

Nach dem Abstieg aus der Oberliga 1968 befand sich Dynamo im Umbruch. Im Sommer '68, einige Wochen nach dem Abstieg, wurde der Beschluss gefasst, für den Bezirk Dresden ein Leistungszentrum zu schaffen. Damit wurde Dynamo Dresden als Fußballverein gestärkt. Meines Erachtens fiel in dem Zuge auch die Entscheidung, dass Dynamo als fußballerisches Aushängeschild des Bezirks Dresden fortan in den Stadtfarben spielen sollte. Natürlich hatte dabei auch die Sportvereinigung Dynamo ein Wörtchen mitzureden…

In deren Farben der Verein seit 1953 gespielt hatte...

Das kann hinkommen. Aber letztlich hat man sich zwischen Berlin und Dresden ja offenbar geeinigt. (lacht)

Heute sind Trikots jedes Jahr aufs Neue ein großes Thema, die Jerseys werden aufwändig präsentiert. Wie war das zu DDR-Zeiten?

Es gab auch damals zu jeder Saison ein anderes Trikot in Schwarz-Gelb. Mal mit V-Ausschnitt, mal schwarz-gelb gestreift…

Quer- oder längsgestreift?

Längsgestreift. Aber es gab damals nicht diesen Aufwand, der heute darum betrieben wird. Die Vereine haben letztlich das Trikot nehmen müssen, was angeboten wurde. Viel Einfluss konnte man darauf nicht nehmen.

Heute heißt unser Ausrüster CRAFT. Gab es auch in der DDR einschlägige Sportartikelhersteller?

Ich glaube, 1986 gegen Uerdingen haben wir das erste Mal im Trikot eines westdeutschen Herstellers gespielt. Davor war es DDR-Ware. Aber ich kann nicht mehr sagen, wie die Betriebe hießen, von denen die Trikots kamen.

Herr Dörner, haben Sie vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Jan Franke

Fanshop-Aktion zu 50 Jahren Schwarz-Gelb

Zum 50-jährigen Jubiläum in Schwarz-Gelb hält der Dynamo-Fanshop ein Jubiläums-Angebot* bereit. Vom 8. bis zum 15. September erhaltet ihr das CRAFT Heimtrikot und die CRAFT Spielerhose schwarz im Paket anstatt für 99,90 Euro zum Aktionspreis von nur 79,95 Euro.

Das Angebot gilt auch für das Damen-Heimtrikot im Paket mit der CRAFT Spielerhose schwarz. Für die Kinder-Version (CRAFT Heimtrikot Kids und CRAFT Spielerhose Kids schwarz) zahlt ihr nur 64,95 Euro, anstatt 84,90 Euro.

Die Aktion gilt im Fanshop am Stadion und im Onlineshop.

*Aktion ist nicht mit anderen Rabatten kombinierbar

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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