Am 17. November kommt die Mitgliederversammlung 2018 der SG Dynamo Dresden zusammen – das höchste Organ unseres demokratischen Vereins. In den Wochen bis zur Veranstaltung stellen wir euch Vereinsmitglieder unserer Sportgemeinschaft vor. Und zwar solche, die nicht gerade um die Ecke leben.
Im fünften und letzten Teil führt uns die Reise nach Frankreich.Nicolas Puchat ist Schweizer. Der Angestellte in der Finanzabteilung eines Elektrounternehmens in seiner Geburtsstadt Genf lebt heute auf der französischen Seite der Grenze. „Nico“ ist Fan von Fußball und Eishockey und verbindet beides mit seiner Reiseleidenschaft – als Groundhopper. Im Mai 2015 besuchte er zum ersten Mal ein Dynamo-Heimspiel in Dresden. Seitdem ist er auch Mitglied der SGD.
Nicolas, du lebst an der französisch-schweizerischen Grenze. Wie unterstützt du Dynamo trotz der großen Entfernung?
Am einfachsten ist es für mich bei Auswärtsspielen. Dresden liegt 1.000 Kilometer von meiner Heimatstadt entfernt, da ist die Reise weit und teuer. Trotzdem versuche ich, etwa zehn Dynamo-Spiele pro Saison zu sehen. Die meisten davon sind Auswärtsspiele. In der Saison 2016/17 waren es zwölf Spiele, zehn davon auswärts. Letztes Jahr bin ich zwei Mal per Zug zu Heimspielen nach Dresden und zurück gefahren – das sind zehn Stunden pro Richtung.
Welche Verbindung hast du zu Dresden?
Ich habe mich sprichwörtlich in Dresden verliebt, als ich zum ersten Mal da war. Ich kam später mit meiner Frau ein zweites Mal in die Stadt. Auch sie verliebte sich sofort in Dresden. Seitdem versuchen wir, einmal im Jahr gemeinsam in die Stadt zu kommen. Wir planen immer für jede Saison und warten jeden Sommer gespannt auf den Spielplan, um alles klar zu machen.
Warum bist du Dynamo-Mitglied geworden?
Für den Kauf von Eintrittskarten ist die Mitgliedschaft ein Vorteil. Für mich ist das das Wichtigste, weil ich es mir nicht nehmen lassen will, Dynamo regelmäßig im Stadion zu unterstützen.
Was gefällt dir an Dynamo Dresden am meisten?
Ich habe mich in die Atmosphäre im Stadion verliebt. Das ist etwas absolut Einzigartiges. Auch der Auswärts-Support ist immer wieder beeindruckend.
Crozet liegt nahe an der Schweizer Grenze. Was interessiert dich da mehr – der französische oder der Schweizer Fußball? Oder doch eher der deutsche?
Ich bin großer Fan des Genfer Teams Servette FC. Das ist einer der größten Schweizer Klubs, trotz mehrerer Jahre, die von Enttäuschungen und Finanzproblemen geprägt waren. Ich halte es also vor allem mit dem Schweizer Fußball, verfolge aber auch den Fußball in Frankreich. Aber es ist schon so, dass der Fußball in Deutschland mir noch etwas mehr gibt – deshalb bin ich ein wenig süchtig nach deutschem Fußball.
Wie schaust du Dynamo, wenn du nicht live dabei bist?
Die meisten Spiele schaue ich zu Hause auf Sky. Aber ich hoffe, dass ich in der nächsten Saison noch mehr Spiele live im Stadion erleben kann.
Hast du schon Freunde und Bekannte in Frankreich mit deinem Dynamo-Fieber angesteckt?
Ehrlich gesagt kannten die meisten meiner Freunde diese wunderschöne Stadt kaum, bevor ich selbst zum ersten Mal hier war. Seitdem spüren sie aber meine Begeisterung – und jeder kennt jetzt Dresden. Viele meiner Freunde fragen mich, ob ich sie mal ins Rudolf-Harbig-Stadion mitnehme. Neben meiner Frau waren auch schon drei Freunde mit zu einem Spiel in Dresden.
Wie unterscheidet sich das Fandasein eines Franzosen, eines Schweizers und eines Deutschen?
Das ist eine kulturelle Frage. Fußball ist in Deutschland eine Religion, in Frankreich oder der Schweiz nicht ganz so sehr. Die Stadien in Deutschland sind meist voll, was hier nicht der Fall ist. Ich war in einer Menge Stadien in Europa, aber die Atmosphäre in den deutschen Stadien und drumherum ist etwas, das man nirgendwo anders findet.
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