Das Jahr 2023 war definitiv ein Besonderes für unsere Sportgemeinschaft, nicht nur wegen des 70. Vereinsgeburtstages. Sportlich gesehen hat Dynamo trotz des verpassten Aufstiegs einen Punkteschnitt von 2,17 erreicht. Dies ist gleichbedeutend mit dem besten Jahresergebnis nach der Wende. 30 Pflichtspielsiege in einem Kalenderjahr sind außerdem Vereinsrekord. Mit 89 Punkten hat die SGD im Jahr 2023 außerdem den Drittligarekord geknackt. Diesen hielt bis dato der 1. FC Heidenheim mit 85 Punkten im Jahr 2013. Im zweiten Teil unseres Jahresrückblicks schauen wir zurück auf den Start einer historischen Heimserie, die 70. Geburtstagsfeier sowie ein emotionales Saisonende.
Das zweite Quartal 2023 startete mit einem Verfolgerduell: Dynamo war an der Bremer Brücke in Osnabrück zu Gast und konnte mit einem soliden 1:0-Sieg am VfL vorbeiziehen. Sechs Tage später gastierte Rot-Weiss Essen im Rudolf-Harbig-Stadion. Mit dem 2:1-Erfolg, bei dem Ahmet Arslans Fallrückzieher vielen noch in Erinnerung sein dürfte, hielt man nicht nur Kurs auf den Relegationsplatz, sondern begann auch eine Serie von saisonübergreifend elf Heimsiegen in Folge.
Tage zuvor war die vorletzte Jubiläumswoche unter dem Motto „Wir leben unsere Tradition“ gestartet. Dazu gab es im Kaufpark Nickern die Ausstellung „70 Jahre 70 Trikots“, bei der auch das Sondertrikot zum 70. Vereinsgeburtstag enthüllt wurde. Zeitgleich zeigten im Dresdner Stadtgebiet Verein und Radeberger mit „70 Plakaten aus 70 Jahren“ auf Großflächen die facettenreiche Historie der Sportgemeinschaft.
Das große Finale der Geburtstagsfeierlichkeiten stieg dann am 12. April 2023. Zunächst brachten die Fans das Elbufer zum Leuchten, am Nachmittag gab es dann eine Kaffeetafel auf dem Gelände der AOK Plus Walter-Fritzsch-Akademie, anschließend wurde zu einer Gesprächsrunde in die Schauburg, dem Gründungsort der SGD, geladen, bei der unter anderem Ehrenspielführer Hans-Jürgen „Hansi“ Kreische und Aufstiegskapitän Michael Hefele zu Wort kamen, während die Ultras im Stromwerk ausgiebig feierten.
Kaum war der Geburtstag beendet, da ging es schon zum Freitagabendspiel nach Saarbrücken. Dabei begleiteten über 2.000 Dynamo-Fans die Mannschaft, teils in gesondert bereitgestellten Bussen von Verein und Fanszene. Trotz umfangreicher Unterstützung samt eindrucksvoller Choreografie mussten die Schwarz-Gelben eine 0:2-Niederlage schlucken.
Eine gute Woche danach nahm man jedoch den Relegationsplatz wieder ins Visier. Zum 7. Dresdner Traditionstag, der seit Jahren beim ersten Heimspiel nach dem Vereinsgeburtstag steigt, gastierte der Waldhof aus Mannheim in Elbflorenz. Bereits vor der Partie zeigten die Fans, warum Dynamo ein so besonderer Verein ist. Ein riesiger Fanmarsch zog durch die Innenstadt, ein schwarz-gelber Autokorso mit Fahrzeugen vom Sammlerstück bis zum Sportwagen fuhr durch Dresden und im Stadion sorgten insgesamt drei atemberaubende Choreografien auf den Rängen für Gänsehautstimmung. Diese übertrug sich auf die Mannschaft, die einen 0:1-Rückstand gegen den Kontrahenten im Aufstiegsrennen drehen und mit 2:1 gewinnen konnte.
Bei der Zweitvertretung des SC Freiburg, die die Runde auf dem zweiten Platz abschließen konnten, erkämpfte man sich eine Woche später ein 1:1-Unentschieden, bevor mit dem SV Wehen Wiesbaden der nächste direkte Aufstiegskonkurrent im Rudolf-Harbig-Stadion zu Gast war. Die Mannschaft lieferte eins der besten Spiele der Saison, gewann hochverdient mit 3:1 und zog an den Hessen vorbei auf den direkten Aufstiegsplatz. Drei Spiele vor Schluss war die Euphorie groß und die 2. Liga auf einmal in greifbare Nähe gerückt.
Das drittletzte Spiel gewann man mit Ach und Krach dank des Treffers von Niklas Hauptmann beim FSV Zwickau, zum Leidwesen der Schwäne: Dynamos Freunde mussten durch diese Niederlage endgültig den Abstieg aus Liga 3 hinnehmen.
Es folgte die Schmach von Meppen. Ein Unentschieden hätte bei den bereits abgestiegenen Emsländern genügt, um den direkten Aufstiegsplatz zu halten, mit einem Sieg wäre dieser der SGD kaum noch zu nehmen gewesen. Nach Halbzeit Eins führten die Schwarz-Gelben mit 1:0 und alles sah bereits danach aus, als ob es zum Saisonende eine große Party in der Landeshauptstadt geben würde. Doch in der zweiten Hälfte strauchelte die Mannschaft von Markus Anfang zunächst und zerfiel danach in ihre Einzelteile. Mit einer 1:4-Niederlage wurde man nach Hause geschickt und der Aufstiegstraum war nun am letzten Spieltag von den anderen Mannschaften abhängig.
Obwohl man zu Hause noch einmal Mentalität bewies, einen 0:1-Rückstand gegen Oldenburg drehen konnte und zum Schluss mit 2:1 gewann, stiegen am Ende neben dem Meister Elversberg der VfL Osnabrück in letzter Minute und der SV Wehen Wiesbaden in der Relegation auf. Starke 69 Punkte hatte Dynamo auf dem Konto, einer zu wenig in dieser spannenden Spielzeit.
Die Enttäuschung währte allerdings nicht lang, denn direkt nach dem Spiel bauten sich Mannschaft und K-Block gegenseitig auf und schwörten sich auf die neue Spielzeit ein. Zwischen diese Einheit passt bis heute kein Blatt und sie ist der Grundstein für das große Ziel im Jahr 2024.