Die SG Dynamo Dresden hat einen Spieler aus der Ukraine aufgenommen. Der 22 Jahre alte Rechtsverteidiger Kyrylo Melichenko, bis zum Saisonabbruch Stammspieler beim ukrainischen Erstligisten FK Mariupol, trainierte am Freitag erstmals bei der Zweitliga-Mannschaft der Schwarz-Gelben und arbeitete zunächst individuell mit Co-Trainer Heiko „Scholle“ Scholz und Athletiktrainer Matthias Grahé. Die Spielstätte und das Trainingsgelände seines Fußballklubs sind nahezu vollständig zerstört – die Hafenstadt Mariupol gehört zu den am stärksten vom Kriegsgeschehen betroffenen Regionen der Ukraine. Mit ihren rund 450.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt sie nahe der russischen Grenze im Südosten des Landes.Ralf Becker, Sportgeschäftsführer der SG Dynamo Dresden, sagt: „Die Bilder des Krieges und der Zerstörung aus der Ukraine sind schrecklich. In dieser Situation sind wir alle gefordert, den Ukrainerinnen und Ukrainern im Rahmen unserer Möglichkeiten zu helfen. Viele Ehrenamtliche und Freiwillige rund um die ‚Dynamofamilie‘ organisieren derzeit beeindruckende Hilfsaktionen für die unschuldig in Not geratenen Menschen. Als Verein unterstützen wir dies konsequent. Darüber hinaus ergab sich die Situation, auf sportlicher Seite einem jungen Menschen aus der Ukraine neben einem sicheren Wohnort auch die Möglichkeit zu bieten, im Training zu bleiben und seine sportliche Entwicklung nicht aus den Augen zu verlieren. Wir möchten Kyrylo Melichenko dabei unterstützen, sich fit zu halten, um nach dem hoffentlich baldigen Ende des Krieges seine gerade erst so richtig begonnene Karriere fortsetzen zu können.“
Für Melichenko organisierte die Sportgemeinschaft neben einem Flug nach Dresden auch eine Wohnmöglichkeit sowie einen Dolmetscher für entsprechende Behördengänge. Der junge Ukrainer, der im Januar 2021 aus der zweiten Mannschaft von Shakhtar Donezk nach Mariupol gewechselt war, absolvierte bislang 32 Spiele in der höchsten ukrainischen Spielklasse. Sein Vertrag beim FK Mariupol behält selbstverständlich Gültigkeit – ein von der FIFA initiierter sowie von dem DFB und der DFL unterstützter Beschluss ermöglicht es entsprechenden Spielern, sich fernab des Kriegsgebietes fitzuhalten und vorübergehend am Trainingsbetrieb anderer Profimannschaften teilnehmen zu können.
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