Nach zuletzt zwei Derbys und hitzigen Duellen auf dem Platz und auf den Rängen geht es für die Sportgemeinschaft in etwas „ruhigeres“ Gefilde der 3. Liga. Keineswegs, was die Intensität, Einstellung und Kampf auf dem Platz betrifft, sondern das Stimmungsduell auf den Rängen. Am Samstag, dem 8. Februar, gastiert die SGD in der WIRmachenDRUCK-Arena in Großaspach bei der Zweiten Mannschaft des VfB Stuttgart.
Die Zweitvertretung des Bundesligisten steckt nach dem Last-Minute-Aufstieg in der vergangenen Saison in diesem Jahr im Abstiegskampf der 3. Liga. Mit 21 Punkten aus 22 Spielen belegen die Schwaben aktuell den vorletzten Tabellenplatz. Doch die Vergangenheit hat immer wieder gezeigt: Zweitvertretungen können schnell zur unangenehmen und schwierigen Aufgabe werden. Das musste die Sportgemeinschaft selbst schon schmerzlich bei der Auswärtsniederlage beim BVB II erleben und auch in der Vorsaison gab es beim damaligen Schlusslicht aus Freiburg nicht die gewünschte Punktzahl. Und die Mannschaft von Cheftrainer Markus Fiedler dürfte darüber hinaus bis in die Haarspitzen motiviert sein. Immerhin wartet man beim VfB II seit dem 16. Spieltag auf einen erneuten Sieg. Seitdem gab es in den darauffolgenden sechs Partien vier Niederlagen und zwei Unentschieden. Dementsprechend konzentriert muss Schwarz-Gelb die Aufgabe gegen einen taktisch sehr variablen Gegner angehen. Der VfB spielte in der laufenden Spielzeit schon in unterschiedlichen Strukturen, sowohl mit Dreier- als auch mit Viererkette, mit zwei Spitzen oder einem kompakten Zentrum. Bislang spielten die Stuttgarter in den ersten drei Partien im neuen Jahr jeweils immer ein anderes System. Dementsprechend flexibel muss Cheftrainer Thomas Stamm seine Mannschaft auf den Gegner einstellen.
Für die Partie in Großaspach fallen Jonas Oehmichen, Paul Lehmann und Vinko Šapina definitiv aus. Philip Heise hat im Spiel gegen den FC Erzgebirge seine erst vierte Gelbe Karte gesehen und ist damit nicht gesperrt. Der Einsatz von Andi Hoti ist fraglich.
Auf der Pressekonferenz sprach Cheftrainer Thomas Stamm über die aktuelle Personalsituation: „Egal auf welcher Position, wir sind gut und breit aufgestellt. Andi ist fraglich, Paul ist raus, für die beiden Jungs tut es mir leid. Vinko und Oehmi machen gute Schritte. Es gehört dazu, dass immer mal wieder Spieler ausfallen oder gesperrt nicht zur Verfügung stehen werden. Wir konzentrieren uns auf die Jungs, die wir haben. Das müssen wir auch, denn wir brauchen ein gutes Spiel. Das Hinspiel war bis zum Platzverweis sehr ausgeglichen. Wir wollen an Intensität nachlegen. Das war im Derby schon gut, auch wenn noch nicht alles geklappt hat. Wir werden gegen Stuttgart ein gutes Spiel und eine gute Art und Weise benötigen, um Punkte mitzunehmen.“
Nach zuletzt zwei stimmungsvollen Derbys wird die Atmosphäre in Großaspach mit rund 4.000 erwarteten Fans sicherlich eine andere sein. Ein Problem sieht der Cheftrainer darin aber nicht: „Klar hat man bei den Derbyspielen andere Momente, die nicht da sein werden. Ansonsten unterscheiden wir da nicht und es fühlt sich auch nicht anders an, was die Vorfreude und den Fokus betrifft. Gerade solche Spiele sind richtungsweisend, wenn wir oben dranbleiben und uns festbeißen wollen. Wir haben in diesem Jahr vier Punkte geholt und wollen mit einem Sieg nachlegen. Die Herangehensweise ist dabei vollkommen gleich und ich muss die Jungs dahingehend auch nicht sensibilisieren, denn sie haben im Training einen guten Mix aus Fokus und Lockerheit. Für mich sind solche Spiele eher richtungsweisend als die vergangenen zwei Partien“, so Stamm.
Deswegen ist dieses Spiel richtungsweisend, denn wenn wir es schaffen mehr zu investieren als der Gegner, um diese Momente gar nicht erst aufkommen zu lassen, dann haben wir immer die Möglichkeit das Spiel für uns zu entscheiden.Thomas Stamm, Cheftrainer der SG Dynamo Dresden
Trotz der aktuell schwierigen Tabellensituation der Stuttgarter lautet das Credo von Mannschaft und Trainerteam den Gegner keinesfalls zu unterschätzen. Davor mahnte auch Thomas Stamm im Pressekonferenzraum der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie: „Sie sind eine Mannschaft, die in der Lage ist, jedes Team in der Liga zu schlagen, vollkommen unabhängig von der Tabelle. Wenn man die Spiele in diesem Jahr sieht, dann hatten sie Phasen, wo sie die Spiele ziehen konnten, aber es an der notwendigen Effizient fehlte. Genau davor sind wir gewarnt und wollen ein gutes Spiel absolvieren. Bei einer U23 weiß man natürlich nicht immer, wer am Ende aufläuft und zur Verfügung steht. Darauf sind wir vorbereitet. Vor allem im Spiel mit Ball sind sie richtig gut, haben Tempo und Intensität. Wenn sie in ihren Rhythmus kommen, müssen wir stabil bleiben und diesen brechen. Wir wollen auf uns schauen und so gut spielen, dass wir sie nicht in ihr Spiel kommen lassen.“
Gegen eine U23 kann Erfahrung helfen, allerdings ist die oft angesprochene und zumeist vermutete fehlender Intensität einer Zweiten Mannschaft für Thomas Stamm eher „Motivation für den Gegner“. „Eine U23 bringt genauso Wucht und Körperlichkeit in ein Spiel. Warum soll ein junger Spieler mit entsprechender Größe und Statur nicht genauso intensiv und körperbetont spielen können? Wenn Du es als U23 schaffst, eklig und hart zu verteidigen, dann hat das nichts mit dem Alter, sondern mit der Einstellung zu tun. Deswegen ist dieses Spiel richtungsweisend, denn wenn wir es schaffen mehr zu investieren als der Gegner, um diese Momente gar nicht erst aufkommen zu lassen, dann haben wir immer die Möglichkeit das Spiel für uns zu entscheiden. Wir tun gut daran, wenn wir unsere Dinge verbessern, denn das Hinspiel hat gezeigt, wozu Stuttgart fähig ist. Das wird die Basis sein und dann ist irrelevant wie erfahren oder intensiv der Gegner auftritt“, so der Cheftrainer.
Zum zwölften Mal treffen am Samstag beide Mannschaften aufeinander. Die Statistik ist dabei eng und ausgeglichen. Vier Siege konnte Schwarz-Gelb einfahren, vier Partien endeten ohne Sieger und dreimal konnten die Schwaben die Begegnung für sich entscheiden. Das Hinspiel in Dresden endete dank der Tore von Christoph Daferner und Tony Menzel mit 2:0 für die SGD
Über 4.000 Zuschauerinnen und Zuschauer werden in Großaspach erwartet. Darunter über 2.700 Dynamo-Fans.
Alles Wissenswerte für Stadionbesucherinnen und Stadionbesucher gibt‘s zum Nachlesen in der Faninfo.
Die Partie am Samstag wird live und exklusiv bei MagentaSport übertragen.
Wir halten Euch wie gewohnt über unseren Liveticker auf der Website und in der Dynamo-App sowie auf unseren Social-Media-Kanälen auf dem Laufenden.