saison20112012
11. September 2012 // 17.11 Uhr

Ralf Loose: "Wir leisten keine Schützenhilfe."

Mit klaren Worten läutete Dynamo-Trainer Ralf Loose die abschließende Vorbereitung auf das anstehende Sachsenduell zwischen den Schwarz-Gelben beim FC Erzgebirge Aue ein. Die Sportgemeinschaft hat sportlich und wirtschaftlich die Voraussetzungen geschaffen hat, mindestens ein weiteres Jahr in der 2. Bundesliga zu verbringen, die „Veilchen“ allerdings müssen mächtig zittern. Nachdem es für die Mannschaft von Trainer Karsten Baumann im März in sechs Punktspielen nur eine Niederlage gab und der Abstand auf die Abstiegszone komfortabel schien, sieht die lila-weiße Fußballwelt nach zuletzt drei Niederlagen anders aus. Von unten haben sich die Kellerkinder der Tabelle herangekämpft und lediglich vier Punkte trennen Aue noch vom Relegationsplatz. Deshalb steckt in der ohnehin schon reizvollen Begegnung der zwei sächsischen Zweitligisten doppelte Brisanz, denn mit einem Auswärtssieg der Schwarz-Gelben würde man die Gastgeber tiefer in den Abstiegskampf drücken. Allerdings spricht die Bilanz nicht unbedingt für Dynamo. Von fünf Begegnungen in der 2. Bundesliga gewannen die „Veilchen“ vier, nur einmal durften die Dresdner über drei Punkte jubeln. Und auch sonst erwies sich das Erzgebirgsstadion seit dem Abstieg aus der Bundesliga vor siebzehn Jahren nicht als erfolgreiches Pflaster für die Kicker aus der Landeshauptstadt. Die Erinnerungen an das letzte Aufeinandertreffen im November, als die Dynamo-Fans mit einer sensationellen Choreographie aufwarten konnten, dürften noch in den Köpfen der Spieler stecken, die kurz vor Abpfiff das bittere zweite Gegentor kassierten und verloren.

Mit voller Kapelle und einer gehörigen Portion Motivation will deshalb auch Dynamo-Trainer Ralf Loose in Aue antreten. Im Gegensatz zum erfolgreichen Spiel gegen Fortuna Düsseldorf wird es keine Wechsel im Kader der Schwarz-Gelben geben. „Ich habe keinen Grund, etwas zu ändern“, sagt der 49-Jährige erfreut über die personelle Situation im Team. Er erwartet in Aue ein schwieriges Spiel. „Unser Gegner wird mit allen Mitteln um die Punkte kämpfen und sehr körperbetont spielen. Wir müssen in den Zweikämpfen bestehen, um zu gewinnen und selbst die Offensive suchen.“ Allerdings hat der Coach auch Respekt und will seine Schützlinge auf die Stärken der „Veilchen“ einstellen. Mit einer Videoanalyse hat er insbesondere die gegnerischen Schlüsselspieler unter die Lupe nehmen lassen. Einer davon ist Ronny König, der mit acht Treffern als bester Schütze der Erzgebirgler im Angriff mit viel Robustheit auftritt und nur schwer zu verteidigen ist. „Ich habe in unserer Kabine gefragt, wer sich mit dem Schachspiel auskennt“, verriet Ralf Loose mit einem verschmitzten Lächeln, um auch gleich den Zusammenhang zum anstehenden Punktspiel aufzulösen. „Wir haben zwar im Team keine Schach-Spieler, aber wer sich damit auskennt, wird wissen, wie man einen König matt setzt.“

Obwohl die historisch gewachsene Rivalität zwischen Dynamo Dresden und Erzgebirge Aue die Duelle beider Mannschaften vor allem für die Anhänger zu Saisonhöhepunkten macht, geht der Trainer der Schwarz-Gelben ohne Emotionen in die Begegnung. „Es ist ein Spiel wie jedes andere, das wir unbedingt gewinnen wollen. Aue hat das Hinspiel etwas glücklich für sich entschieden, nun müssen wir unsere Anhänger zufriedenstellen und das geht nur mit einem Sieg.“ Im Vergleich der Saisondaten bewegen sich beide Mannschaften in der Defensive auf dem gleichen Level. Aue hat ein Tor mehr als Dresden kassiert (51:50), steht dafür aber offensiv weit zurück (27:47). Für Torgefahr soll bei den Gastgebern Ex-Dynamo Halil Savran sorgen, der von 2008 bis 2010 an der Elbe kickte und nach seinem Intermezzo bei Union Berlin in der Winterpause ins Erzgebirge wechselte. Neben ihm steht mit Marc Hensel auch ein zweiter ehemaliger Dresdner für die „Veilchen“ auf dem Platz. In der letzten Saison schoss sich der Mittelfeldspieler noch als „Pistolero“ durch die 2. Bundesliga und verhalf den Lila-Weißen zum sportlichen Höhenflug, in dieser Saison blieb der 26-Jährige noch torlos.

Das Duell der beiden sächsischen Vereine wird am Sonnabend um 13 Uhr angepfiffen. Die Partie steht unter der Leitung von Günter Perl aus Pullach. Die Stadiontore öffnen um 11 Uhr, bisher wurden 11.000 Karten verkauft, davon 2.700 für den schwarz-gelben Gästeblock.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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