saison20122013
19. Mai 2013 // 12.48 Uhr

Mit Entschlossenheit und Hoffnung zum Klassenerhalt

Lange Rede, kurzer Sinn – die schwarz-gelben Vorzeichen für den letzten regulären Spieltag der Saison 2012/13 in der 2. Bundesliga sind klar: Ein Sieg für Dynamo im Heimspiel gegen Jahn Regensburg und kein Sieg für Aue in Sandhausen wären Voraussetzung dafür, dass die Sportgemeinschaft am Sonntagnachmittag von der schweren Last des Abstiegskampfes endgültig befreit wird. Wie groß die Anspannung vor dem Spiel schon ist, spürte man bei Mittelfeldspieler Filip Trojan bei der Pressekonferenz. Ausgerechnet heute hatten die Journalisten besonders viele Fragen an ihn. Man merkte ihm die Fokussierung auf das Spiel spürbar an. Er hätte die Partie gegen Regensburg wohl am liebsten heute schon hinter sich gebracht. Ihn wurmte immer noch die verpasste Chance für eine bessere Ausgangsposition, die mit einem Punkterfolg in Aalen durchaus möglich gewesen wäre. „Ich weiß, dass ich den Ausgleich hätte machen müssen und wir uns das jetzt selbst eingebrockt haben“, sagte der 30-Jährige in ruhiger Tonlage und ergänzte, „dass es bitter ist, den direkten Klassenerhalt jetzt nicht in der eigenen Hand zu haben.“

In der Tat muss Dynamo sein Heimspiel gegen die als Absteiger feststehenden Regensburger erfolgreich bestreiten, um den Gang in die Relegation zu vermeiden. Im besten Fall würde auch ein Unentschieden reichen, wenn der andere Absteiger Sandhausen sich mit einem Sieg gegen den sächsischen Konkurrenten aus dem Erzgebirge aus der 2. Bundesliga verabschieden sollte. Eine solche Konstellation über die 90 Minuten dürfte jedoch für zusätzliche Adrenalinstöße auf den Rängen sorgen. Ein reißfestes Nervenkostüm werden die knapp 30.000 Fans, die das Stadion am Sonntag mit ihrem Besuch beehren, allerdings ohnehin brauchen.

Denn bei solchen Rechenspielen werden Erinnerungen ans Saisonende 2005/06 wach, als Peter Pacult mit seiner Elf am letzten Spieltag bei Hansa Rostock mit 3:1 gewann. Der Sieg an der Küste wurde jedoch wertlos, weil der Mitkonkurrent aus Unterhaching ein 0:0 gegen Bochum holte und statt Dynamo die Klasse hielt. Für einen kurzen Moment kehrte damals für zwei Minuten ungewisse Glückseligkeit ins schwarz-gelbe Lager zurück, doch das vermeintlich erlösende Tor auf fremden Platz blieb leider damals nur eine Illusion. Ähnliches könnte auch diesmal drohen, doch trotz einiger Parallelen treten die Schwarz-Gelben diesmal unter anderen Umständen an. Das sieht auch Cheftrainer Peter Pacult so, der nüchtern und ohne Deja-Vú an die Aufgabe herangehen will. „Das Heimspiel ist in unserer Situation ein Vorteil. Wir müssen vor unseren Fans das Spiel für uns entscheiden und dann sehen, was in Sandhausen passiert“, schätzte der 53-Jährige die Lage ein. Mit seiner Aussage, „selbst gleich zur Sache zu gehen, um den Zuschauern zu zeigen, dass wir das Spiel gewinnen wollen“, gibt er die Marschrichtung vor und dem Einsatz von zwei Stürmern eine realistische Chance.

Offensiv kann er dabei auf Filip Trojan setzen, der sich freut, mit dabei zu sein. Seine Rote Karte im Spiel gegen den VfR Aalen, die er kurz vor Schluss als vermeintlicher Übeltäter für eine Notbremse erhielt, wurde vom DFB annulliert. Fehlen wird dagegen Bjarne Thoelke, der sich einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen hat. Für den Platz in der Innenverteidigung steht Romain Brégerie zur Verfügung, der nach seiner Gelbsperre wieder mit dabei ist. Darüber hinaus hat sich die personelle Lage nicht verändert, so dass Peter Pacult die Spieler ins Rennen schickt, die auch zuletzt schon zur Stammformation gehörten.

Im Hinspiel trennten sich beide Vereine mit einem torlosen Unentschieden. Filip Trojan vergab damals einen Strafstoß und Anthony Losilla musste frühzeitig duschen gehen, glich damit die bis dahin bestehende Überzahl der Dresdner wieder aus. „Wir haben auswärts zu wenig Punkte geholt“, blickt der damalige Unglücksrabe vom Elfmeterpunkt zurück, „und wissen, dass es Spiele gab, in denen wir es besser hätten machen können.“ Im eigenen Stadion war Dynamo zuletzt allerdings wieder eine Macht, hat von den vergangenen sechs Spielen fünf gewonnen. Die Gäste aus Bayern konnten dagegen nur eine der letzten 25 Zweitliga-Partien für sich entscheiden und gehören damit hinter Sandhausen zu den erfolglosesten Auswärtsmannschaften. Obwohl die Bilanz in den bisher sieben Spielen für Regensburg spricht, hat Dynamo den Vorteil auf seiner Seite, wenn es gelingt, die große Schwäche der Saison zu besiegen – das Toreschießen. Jeder Treffer der Schwarz-Gelben wird am Sonntag stets ein Stück mehr an Gewissheit bringen, die eigene Hausaufgabe an diesem Nachmittag erledigt zu haben. Was dann bleibt, ist der Blick in die Ferne, wo sich der letzte Konkurrent im Kampf um den direkten Klassenerhalt ebenso bewähren muss – anders als Dynamo aber auswärts.

Am Ablauf bis zum Anpfiff will der Trainer nichts verändern, weil die Spieler die Situation kennen und alle wissen, worauf es ankommt. Um 13.30 Uhr wird der Anpfiff ertönen, die Stadiontore öffnen zwei Stunden früher. Der Heimbereich ist ausverkauft, an allen Einlässen wird es jedoch Aufwertungskassen geben. Aus Regensburg werden etwa 100 Fans erwartet. Die Partie steht unter der Leitung von Schiedsrichter Markus Schmidt aus Stuttgart.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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