Zum ersten Mal überhaupt gastiert Arminia Bielefeld in Dresden. Und dieser Auftritt hat es gleich in sich. Am letzten Spieltag der Zweitliga-Saison 2013/14 treffen ausgerechnet die beiden Teams im direkten Duell aufeinander, die noch um den Relegationsplatz 16 kämpfen. Mehr Spannung und Dramatik gehen nicht. Dynamos Cheftrainer Olaf Janßen bezeichnet die Begegnung zwischen der SGD und der Arminia als „Halbfinale“ im Hinblick auf die Relegation. Wer das Halbfinale verliert, der scheidet aus dem Wettbewerb aus – und tritt den Weg in die 3. Liga an. Dabei hat die Sportgemeinschaft zwei Pluspunkte auf ihrer Seite: Den Schwarz-Gelben würde aufgrund des besseren Torverhältnisses ein Unentschieden ausreichen, um den Relegationsplatz zu verteidigen. Der größte Vorteil ist jedoch, dass Dynamo das Spiel vor heimischem Publikum austragen kann. Die Unterstützung der Fans am Sonntag wird ein wichtiger Faktor für das Erreichen des gemeinsamen Zieles.
Obwohl Dynamo in dieser Saison bereits 17 Mal die Punkte geteilt und sich damit ungewollt die Krone des Remis-Königs gesichert hat, ist Olaf Janßen nicht auf eine weitere Punkteteilung aus. „Unser Ziel wird es sein, den Gegner so weit wie möglich vom eigenen Tor fern zu halten und in der Offensive selbst für Gefahr zu sorgen. Sich hinten reinzustellen und auf Konter zu lauern, ist nicht unsere Spielweise“, so der Dynamo-Coach.
Fehlen werden am Sonntag neben den Langzeitverletzten Amine Aoudia und Adnan Mravac auch Thorsten Schulz und Vincenzo Grifo. Beide sind für das Spiel gegen Bielefeld nach ihren Platzverweisen gesperrt, könnten aber in den Relegationsspielen gegen Darmstadt wieder mitwirken. Auch Idir Ouali wird am Sonntag nur zuschauen können. Der Algerier, der nach seinem Anriss des Syndesmosebandes bei der Genesung große Fortschritte macht, könnte bei positivem Verlauf in der nächsten Woche bereits wieder voll ins Training einsteigen.
Torwart Markus Scholz hat die ersten Trainingseinheiten nach seiner Verletzung bereits absolviert. Er wird laut Janßen vielleicht schon am Sonntag in den 18-köpfigen Kader zurückkehren. Auch Toni Leistner trainiert nach seinem Infekt wieder vollständig mit. Für Kapitän Romain Brégerie könnte es dagegen eng werden. „Er hat eine ganze Woche kaum trainiert. Das ist ein Drahtseilakt“, so Janßen, der den Samstag noch abwarten will, um über den Einsatz des Abwehrspielers zu entscheiden.
„Es ist für uns eine besondere Situation. Wir brauchen nicht auf andere Plätze zu schauen, denn der Kontrahent steht uns auf dem Platz direkt gegenüber“, sagte Olaf Janßen zwei Tage vor Anpfiff. „Das ist eine gute Konstellation, denn so wissen wir immer, woran wir sind.“ Der Dynamo-Coach erwartet eine kampfstarke und leidenschaftliche Elf aus Ostwestfalen, die sich in den letzten Wochen die Chance auf die Relegation erarbeitet hat. Im bisher einzigen Vergleich trennten sich beide Mannschaften im Dezember 2013 mit 1:1. Im Februar übernahm Norbert Meier, der von 2006 bis 2007 bei den Schwarz-Gelben an der Seitenlinie stand, das Traineramt bei den Blau-Weißen. Doch er konnte das Ruder im Abstiegskampf nicht entscheidend herumreißen.
Im eigenen Stadion hat Dynamo im Kampf um die Relegation den Vorteil auf seiner Seite. „Wir halten die Karten in der Hand und sind in der besseren Ausgangsposition“, befindet Olaf Janßen. „Wer die letzten beiden Heimspiele gegen München und Karlsruhe gesehen hat, weiß ganz genau, dass unsere Fans und ihre Unterstützung eine wichtige Grundlage waren.“ Der 47-Jährige sieht in der besonderen Atmosphäre bei ausverkauftem eigenen Haus den Schlüssel, um das letzte Prozent aus der Mannschaft heraus zu kitzeln. „Die Art und Weise, wie die Menschen in dieser Stadt hinter uns stehen, ist unheimlich positiv“, sagte Janßen.
Die Partie zwischen der SG Dynamo Dresden und Arminia Bielefeld wird von FIFA-Schiedsrichter Manuel Gräfe aus Berlin geleitet. Der Anstoß erfolgt um 15.30 Uhr. Die Stadiontore werden zwei Stunden früher geöffnet. Das Stadion ist ausverkauft. An den Tageskassen sind das Stadionmagazin Dynamo-KREISEL und Aufwertungskarten erhältlich. Insgesamt werden über 29.000 Zuschauer erwartet, davon etwa 1.700 Bielefelder Fans.
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