Vor dem FDGB-Pokal-Viertelfinale am Sonntag gegen Borussia Mönchengladbach sprachen wir mit Tony Jantschke, Verteidiger der „Fohlen“. Der gebürtige Hoyerswerdaer wechselte 2006 vom FV Dresden-Nord an den Niederrhein und schaffte drei Jahre später den Sprung in die Bundesligamannschaft der Borussia. Tony Jantschke ist mittlerweile auf der Rechtsverteidiger-Position gesetzt und brachte es bisher auf 88 Bundesliga- und 4 Europacupspiele für Mönchengladbach. Für sämtliche deutsche U-Nationalmannschaften bestritt er insgesamt 49 Länderspiele. Wir sprachen mit dem Sachsen über seine Heimat, die A-Nationalmannschaft und seine Entscheidung für die Fohlenelf. Außerdem verriet uns der 23-Jährige, warum er damals zum FV Dresden-Nord und nicht zu Dynamo wechselte.Tony, du bist in Hoyerswerda in der Oberlausitz geboren. Bist du noch ab und zu dort und vermisst du manchmal die idyllischen kleinen Dörfer mit ihren Karpfenteichen, Storchennestern und kleinen sorbischen Kapellen in deiner Heimat?
Natürlich vermisse ich die Gegend. Es ist meine Heimat und ich versuche, jedes zweite Wochenende nach Hause zu fahren und meine Familie dort zu besuchen. Mich verbindet sehr viel mit der Region und gerade deshalb freue ich mich auch sehr auf das Spiel.
Vom Hoyerswerdaer SV Einheit bist du mit elf Jahren nach Dresden zum FV Dresden-Nord gewechselt. Warum seinerzeit nicht Dynamo – gab es da keinen Kontakt?
Kontakt gab es schon, aber man wollte mich damals zunächst ganz einfach bei Dynamo nicht. Als ich zehn Jahre alt war, habe ich dort die nötige Sportschule-Prüfung nicht bestanden und wurde daraufhin nicht mehr eingeladen. Dresden-Nord wollte mich dagegen schon – und da die beiden Vereine damals im Jugendbereich im Prinzip auf Augenhöhe waren, bin ich dort hin gewechselt. Danach hat Dynamo allerdings jedes Jahr bei mir angefragt, aber ich dem FV treu geblieben.
Der Schritt zur Borussia 2006 war in der Nachbetrachtung dein ganz persönliches Sommermärchen. Wie hat sich der Wechsel angebahnt – gab es im Vorfeld mal ein Aufeinandertreffen zwischen dem FV Nord und Gladbach?
Ein direktes Aufeinandertreffen beider Mannschaften gab es nicht. Allerdings war ich bei der U15-Nationalmannschaft, wodurch mich einige Bundesligisten auf dem Schirm hatten. Zudem habe ich mit einer Länderauswahl einige Male an einem Turnier in Duisburg teilgenommen. Irgendwann kam dann der Kontakt zu Gladbach zu Stande, die sich – zum Beispiel in Person von Max Eberl – wirklich intensiv um mich bemüht haben. Nachdem ich dann zwei Mal hier war und mir das Trainingsgelände und die Schule angeschaut habe, war die Entscheidung für mich relativ schnell klar. Hier hat man einfach das perfekte Beispiel vorgefunden, was die Verbindung zwischen Jugend- und Seniorenbereich angeht. Alles ist hier auf einem Fleck, so dass man als junger Spieler enorm viel von den Profis mitnehmen kann.
Du gehörtest als Rechtsverteidiger zum festen Spielerkreis der U21 und warst auch schon zur A-Nationalmannschaft eingeladen. Welche Entwicklung traust du dir im DFB-Dress zu? Die Konkurrenzsituation ist auf anderen Positionen ja weitaus schärfer…
Es ist natürlich ein großer Traum, für die A-Nationalmannschaft zu spielen, aber daran verschwende ich absolut keinen Gedanken. Dafür muss man zum einen Leistung im Verein bringen, und zum anderen muss der Verein auch erfolgreich sein. Deshalb liegt mein Hauptaugenmerk auch darauf, mit Borussia wieder eine gute Saison zu spielen und es vielleicht wieder in den Europapokal zu schaffen. Wenn das gelingt, ist man als deutscher Spieler automatisch im Fokus der Nationalmannschaft.
Welche Kontakte pflegst du noch nach Dresden und wann warst du das letzte Mal in der Stadt?
Wir hatten zuletzt fast drei Tage frei – diese Gelegenheit habe ich sofort genutzt und bin nach Hause gefahren und habe meine Eltern besucht.
Tony, vielen Dank für das Gespräch!
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