Die SG Dynamo Dresden verliert am 28. Spieltag der Zweitligasaison 2021/22 mit 1:2 (0:1) gegen den FC Schalke 04. Im erstmals seit 754 Tagen restlos ausverkauften Rudolf-Harbig-Stadion mussten sich die Schwarz-Gelben knapp geschlagen geben.
Der Anschlusstreffer von Paul Will in der 70. Spielminute brachte nach dem Doppelpack von Schalke-Angreifer Simon Terodde kurz vor und kurz nach dem Seitenwechsel (44., 51.) nicht die erhoffte Wende. Ein individueller Fehler der Schwarz-Gelben brachte die Gäste dabei auf die Siegerstraße und somit stehen die Dresdner trotz aufopferungsvollen letzten 25 Minuten mit leeren Händen da.
Im Vergleich zum Auswärtspunkt beim 1. FC Nürnberg vor der Länderspielpause wechselte Dynamo-Cheftrainer Guerino Capretti insgesamt auf vier Positionen. Heinz Mörschel, Paul Will und Václav Drchal sowie der nach seiner Verletzung wieder genesene Chris Löwe rückten in die erste Elf. Der positiv auf das Coronavirus getestete Christoph Daferner war nicht im Kader. Agyemang Diawusie, Yannick Stark und Guram Giorbelidze blieben zunächst auf der Ersatzbank.
Die Anfangsminuten waren sinnbildlich für den ersten Durchgang. Das Spiel beider Mannschaften war äußerst verhalten. Während Dynamo mehr vom Spiel und vom Ball hatte, blieb es allerdings hüben wie drüben über weite Strecken unauffällig im Offensivdrittel.
Michael Akoto versuchte es nach vier Minuten mit einem Abschluss aus 25 Metern. Sein Versuch verfehlte das Schalke-Gehäuse ebenso wie der Schuss von Danny Latza vier Minuten später.
Eine Eingabe von Batista Meier fischte der Schalke-Schlussmann Martin Fraisl vor dem lauernden Drchal weg (12.).
Auch Schröter fand Drchal wenig später mit seiner Eingabe nicht (18.) Auf der anderen Seite behielt Dynamo-Torwart Kevin Broll die Ruhe bei einem Versuch von Simon Terodde vom rechten Sechzehnereck (14.), Michael Sollbauer kochte ebenjenen im Strafraum routiniert ab (20.).
Die erste wirklich gute Gelegenheit hatten dann die Mannen von Guerino Capretti: Nachdem die Schalker zunächst noch einen Schröter-Abschluss blocken konnten, landete das Leder vor den Füßen von Paul Will, der die Kugel aufnahm und aus 22 Metern flach ins linke untere Eck zu schlenzen versuchte. Sein Schuss wurde leicht abgefälscht und flog an den Außenpfosten.
Ansonsten viel Leerlauf – bis zur 42. Spielminute: Eine zunächst von Schalke geklärte Akoto-Flanke landete schließlich vor den Füßen von Chris Löwe, der aus vollem Lauf direkt abschloss. Doch sein aussichtsreicher Versuch konnte von der S04-Defensive geblockt werden.
Kurz darauf zeigte der bis dahin gut abgemeldete Simon Terodde jedoch, warum er die Torschützenliste in der 2. Bundesliga erneut anführt. Nach einem individuellen Fehler nach eigentlich erfolgreichem Pressing schalteten die Schalker in der Dynamo-Hälfte blitzschnell um und plötzlich lief Terodde von rechts in den Strafraum. Der herbeieilende Paul Will touchierte diesen nach einer Körpertäuschung am Fuß. Terodde nahm den Kontakt an und Schiedsrichter Harm Osmers zeigte auf den Punkt.
Der Gefoulte trat schließlich selber an und verwandelte zum durchaus schmeichelhaften 1:0 aus Sicht der Gäste (44.). Dies war auch gleichbedeutend mit dem Pausenstand.
Beide Mannschaften kamen nach 15 Minuten Verschnaufpause unverändert zurück aufs grüne Geläuf. Anders als im ersten Durchgang waren es allerdings die Schalker, die etwas besser aus den Startlöchern kamen. Erst setzte Marius Bülter Dominick Drexler ein, welcher den Ball daneben setzte.
In der 51. Minute waren die Gäste jedoch etwas zielgenauer – in Form von Terodde. Eine Drexler-Flanke von halbrechts köpfte dieser unhaltbar für Broll ins lange Eck zum 0:2 ein.
Nach einer knappen Stunde hätte es dann fast noch das 0:3 gegeben. Wiederum eine Flanke aus dem Halbfeld fand diesmal Thomas Ouwejan am langen Pfosten. Dessen Kopfball rauschte aber einen halben Meter am Dynamo-Gehäuse vorbei.
In der Folge biss sich die SGD jedoch zurück in die Partie. Angepeitscht von den 30.273 Zuschauerinnen und Zuschauern versuchte die Sportgemeinschaft, wieder mehr Kontrolle ins Spiel zu bekommen.
Schalke zog sich etwas zurück, überließ Dynamo wieder mehr das Spiel mit dem Ball. Doch wie auch schon im ersten Durchgang blieb man insbesondere im letzten Drittel weitestgehend ungefährlich und hatte mit der gut gestaffelten Schalker Defensive so seine Probleme.
In der 64. Minute konnte sich Batista Meier allerdings mit einer guten Aktion im Sechzehner den Ball behaupten und aus der Drehung schießen - sein Ball streifte denkbar knapp drüber.
Dynamo musste offensiv zulegen. Und so tauschte Guerino Capretti in der 66. Minute erstmals: Für Drchal kam Diawusie. Und dieser war direkt im Zentrum des Geschehens.
Ohne große Anlaufprobleme steckte er zunächst einen Ball auf den gestarteten Julius Kade durch, welcher im Sechzehner noch vom Leder getrennt wurde. Wenige Augenblicke darauf war es wieder Diawusie – diesmal auf der linken Offensivseite – der einen Ball eroberte und einen Freistoß herausholte (69.).
Diesen trat Chris Löwe und fand in der Mitte einen Abnehmer: Paul Will nickte aus knapp sieben Metern ins lange Eck zum 1:2 ein (70.). Der Anschluss und Startschuss für die Dresdner Schlussoffensive.
Kurz darauf war es Mörschel, der in der gegnerischen Hälfte wachsam war, dazwischen spritzte und den Ball nach einem Fehlabspiel eroberte. Er bediente Schröter, der den direkten Weg zum Tor suchte und dessen Abschluss erneut geblockt wurde (74.). Die zweite Welle über ihn und Michael Akoto landete bei Diawusie am linken Strafraumeck. Doch S04 bekam die Situation bereinigt.
Der „12. Mann“ wurde indes immer lauter und drückte Dynamo immer weiter in die Schalker-Hälfte. In der 88. Minuten war der Sportgemeinschaft der Torschrei dann schon auf den Lippen: Diawusie flankte von links und fand am langen Pfosten Schröter. Dieser spielte den Ball direkt in die Mitte, wo die Gäste in höchster Not klären konnten.
Dynamo versuchte noch einmal alles, Schalke begrenzte sich auf die Defensive und suchte hier und da Entlastung in Konterversuchen.
Lange Bälle sowie Flanken - unter anderem auf den in der 84. Minute für Mörschel eingewechselten Sebastian Mai - wurden letztlich von den Schalkern mit aller Kraft wegverteidigt (90.+2, 90.+5).
Nach knapp sechs Minuten Nachspielzeit pfiff Osmers schließlich ab. Letztlich steht eine knappe Niederlage gegen einen der Aufstiegsaspiranten in die 1. Bundesliga zu Buche.
Nächste Woche geht es für die SGD dann zum Auswärts- und Sechs-Punkte-Spiel zum SV Sandhausen. Am Sonntag, dem 10. April 2022, geht es bei den Sandhäusern ab 13.30 Uhr um drei wichtige Zähler im Kampf um den Ligaverbleib.
Karten für den Gästeblock beim SVS werden im Zuge einer gemeinsamen Aktion von Verein und Mannschaft mit drei Euro für den Steh- sowie fünf Euro für den Sitzplatz bezuschusst. Alle Infos gibt es hier.
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