Vor dem Zweitliga-Heimspiel am Sonntag gegen den FSV Frankfurt sprachen wir mit Mathew Leckie, Angreifer der Hessen. Der australische Nationalspieler geht in der zweiten Spielzeit für die Frankfurter auf Torejagd. Nachdem er in der vergangenen Saison auf Leihbasis von Borussia Mönchengladbach zu den Schwarz-Blauen wechselt, wurde er nun bis zum 30.06.2013 fest verpflichtet. Am FSV-Höhenflug in der vergangenen Saison hatte der gebürtige Melbourner seinen Anteil: An zehn Treffern war er direkt beteiligt, vier Tore erzielte er dabei selbst.
Wir sprachen mit Mathew Leckie über seine Entscheidung gegen Gladbach, Nationalmannschaftskollege Joshua Kennedy und das Duell am Sonntag in Dresden. Außerdem verriet uns der 22-Jährige, was ein Wombat ist und welche Tiere er im australischen Outback bereits live gesehen hat.Mathew, vor der Saison hast du dich für ein längeres Engagement beim FSV, und damit gegen weitere Bundesliga-Einsätze für Borussia Mönchengladbach entschieden. Dein Vertrag bei den Fohlen lief noch ein Jahr. Was war der ausschlaggebende Grund, für den FSV im Unterhaus aufzulaufen?
„Da gab es viele Gründe. Einer davon war sicherlich, dass wir eine gute Saison gespielt haben. Außerdem hatte ich sehr gute Gespräche mit dem Cheftrainer Benno Möhlmann und unserem Sport-Geschäftsführer Uwe Stöver, denen wirklich viel daran lag, mich hier zu halten. Außerdem wollte ich weiterhin viele Einsatzzeiten und Spielpraxis bekommen. In Gladbach hätte man mich auch zurückgenommen, aber dort wäre ich wohl auf weniger Spielzeit gekommen. Wer weiß, welche Spieler sie noch verpflichtet hätten, dann wäre es noch schwerer geworden. Ausschlaggebend war aber auch, dass ich mich hier in der Mannschaft und in der Stadt sehr wohl fühle, auch das Umfeld ist hier sehr gut.“
18 Jahre hast du in deiner Geburtsstadt Melbourne gelebt, nun wohnst du in Frankfurt am Main. Beide Städte haben eine imposante Skyline – gibt es deiner Meinung nach noch weitere Gemeinsamkeiten?
„In Melbourne sagt man sogar, Frankfurt sei das europäische Melbourne aufgrund der Größe der Stadt und der imposanten Skyline. Die Städte haben viele Gemeinsamkeiten. Vielleicht fühle ich mich daher hier so wohl.“
Australien ist ein faszinierender Kontinent. Wie gut kennst du deine Heimat? Warst du schon am Ayers Rock oder hast du schon mal Auge in Auge mit der gefürchtetsten Giftnatter Australiens, dem Taipan, gestanden?
„Nein, eine Taipan habe ich noch nie gesehen und war auch noch nicht beim „Ayers Rock“ gewesen. Um ehrlich zu sein, bin ich noch nicht viel in Australien rumgereist. Natürlich war ich in Sydney und habe mir das „Opera House“ und die „Harbour Bridge“ angesehen. In meiner Heimatstadt habe ich auch alles gesehen, was es zu sehen gibt. Aber wenn man dort lebt ist es anderes, als wenn man als Tourist nach Melbourne oder Australien kommt und unbedingt alles sehen will.“
{media-left}In der Dämmerung der Abendstunden verwandeln sich die australischen Landstraßen in einen Tummelplatz von Wildtieren. Ist dir schon mal ein Wombat oder ein anderes Tier vors Auto gelaufen?
„Ich habe schon einmal einen Wombat gesehen, allerdings nur im Zoo. In der Natur bekommt man sie kaum zu sehen, da sie sehr schüchterne und zudem noch nachtaktive Tiere sind. Deswegen ist es schwierig, sie in freier Wildbahn zu erleben. In meiner Kindheit war ich öfters mit meiner Familie campen und dabei haben wir häufig Kängurus und Koalas gesehen. Das ist in Australien normal.“
Erst neulich hat Joshua Kennedy „Down Under“ zur WM 2014 geköpft. Viele Dresdner haben ihn aus seiner Zeit bei Dynamo noch in guter Erinnerung. Er kommt aus Wodonga, was für australische Verhältnisse gleich um die Ecke von Melbourne liegt. War „Josh“ für dich ein positives Vorbild für eine Laufbahn in Europa und hattet ihr vor deinem Wechsel nach Gladbach Kontakt?
„Wir sind verschiedene Spielertypen. Er ist ein kräftiger, robuster Typ, der kopfballstark ist und eine körperbetonte Spielweise hat. Aber es stimmt, er war für mich schon wie ein Vorbild, denn er ist ein guter Fußballer, der in Europa erfolgreiche Zeiten hatte. Wir haben den gleichen Spielerberater und uns deswegen schon mehrmals getroffen. Als ich noch nicht professionell Fußball gespielt habe, war er bei einem meiner Spiele gewesen und sagte, dass ich es in den Profibereich schaffen könnte, wenn ich weiter an mit arbeite. Es war sehr interessant, mit ihm zu reden. Und wie man heute sieht, bin ich Profi-Fußballer geworden (lacht).“
In der vergangenen Saison lieferten sich der FSV und Dynamo ein hitziges Duell in Dresden. Zwei Feldverweise, ein verschossener Elfmeter und jede Menge Emotionen prägten das Spiel. Was erwartest du von der Begegnung am Sonntag?
„Für mich war es eines der besten Spiele. Trotz meines Tores haben wir aber leider verloren. Ich mag es, wenn Emotionen im Spiel sind und dich die Fans weiter antreiben. Manchmal finde ich es auch gut, auswärts zu spielen, wenn die Fans auch noch gegen dich sind. Dann willst du noch mehr kämpfen, noch mehr geben als sonst. Ich glaube, es wird ein gutes Spiel in Dresden. In der letzten Saison zählte die Begegnung bei Dynamo sicherlich zu meinen Lieblingsspielen.“
Mathew, vielen Dank für das Gespräch.
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