Mit der SG Dynamo Dresden und dem TSV 1860 München treffen im Spitzenspiel am Montag im Grünwalder Stadion zwei echte Traditionsvereine aufeinander. Und: Tradition verbindet. So waren bislang bereits 31 Spieler und Funktionäre sowohl für die Sportgemeinschaft als auch die „Löwen“ aktiv. Zudem sind die Stadtfarben der Landeshauptstadt München seit jeher Schwarz-Gelb. Das kann kein Zufall sein.Einer, der sich 1995 aus Dresden über den TSV 1860 (1995-1998) auf in die große weite Fußballwelt machte, ist Jens Jeremies. „Jerry“, wie er nicht nur in Elbflorenz noch heute liebevoll genannt wird, vergaß dabei nie, wo er herkam – trotz unzähliger Titel, die er später mit dem FC Bayern (1998-2006) gewann und seinen Erfolgen mit der deutschen Nationalmannschaft.
Gemeinsam mit Jeremies lief auch Piotr Nowak sowohl für die SGD (1993-1994) als auch die Münchner „Löwen“ (1994-1998) auf, ehe der Pole sich zum Ende seiner Karriere in Richtung Vereinigte Staaten aufmachte, wo er insgesamt noch fünf Jahre für Chicago Fire die „Botten“ schnürte.
Auf der „anderen Seite“ wird es auch für einen Ex-Dynamo und jetzigen „60er“ ein Wiedersehen geben: Nachdem er das Trikot der Ostvereine aus Dresden (2014-2015), von Hansa Rostock (2015-2017) und dem 1. FC Magdeburg (2017-2019) trug, läuft Drittliga-Kult-Kicker Dennis Erdmann seit rund eineinhalb Jahren für „1860“ auf.
Im aktuellen Drittliga-Kader der Sportgemeinschaft stehen zudem fünf Ex-„Löwen“, die allerdings alle zu unterschiedlichen Zeiten für den TSV aktiv waren. Einer von ihnen ist neben Philipp Hosiner (2008-2009), Jonathan Meier (Jugend bis 2012), Christoph Daferner (2014 - 2017) und Patrick Weihrauch (Jugend 2007 - 2010) Yannick Stark (2013 - Januar 2015).
{media-left}Der Mittelfeldspieler absolvierte von Sommer 2013 bis Anfang 2015 47 Pflichtspiele für die „Blauen“: „Nachdem das erste Jahr ordentlich lief und wir am Ende der Saison Siebter wurden, lief das zweite Jahr sowohl für mich persönlich als auch den Verein durchwachsen. Und doch erinnere ich mich gerne an die Zeit, habe in München Freunde fürs Leben gefunden.“
Noch heute steht der 30-Jährige etwa mit Vitus Eicher (heute 1. FC Heidenheim), Markus Schwabl (SpVgg Unterhaching) und Daniel Adlung (1. FC Schweinfurt) in engem Kontakt.
Während Stark die Pflicht-Heimspiele mit 1860 in der Allianz-Arena absolvierte und diese „riesen Schüssel“ als „wirklich beeindruckend“ empfand – etwa beim DFB-Pokal-Heimspiel gegen Borussia Dortmund vor 71.000 Zuschauern (0:2 n.V.) – dribbelte der Mittelfeldspieler in seiner Karriere auch schon „rund zehn Mal“ im Grünwalder Stadion auf. Dann allerdings, bis auf ein Testspiel mit dem TSV, stets gegen die Jugend- oder zweiten Mannschaften vom FC Bayern oder 1860.
„Dieses Stadion, so mitten in der Stadt liegend, hat schon einen ganz besonderen Charme. Leider habe ich das ‚Grünwalder‘ noch nie komplett ausverkauft erlebt und mich auch deswegen sehr auf das kommende Spiel gefreut. Zusammen mit unseren Fans hätte die Luft dort wahrscheinlich gebrannt. Schade, dass dies aufgrund der Corona-Pandemie so jetzt nicht möglich ist“, sagt Stark.
Übrigens: Die fünf ehemaligen „Löwen“ aus dem aktuellen Drittliga-Kader der SGD erzielten mit 27 der aktuell 54 Pflichtspiel-Treffer in Liga und Pokal die Hälfte aller Dynamo-Tore.
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