Sommer, Sonne und Sonnenschein – das sind die perfekten Voraussetzungen für ein Fußballspiel auf einem grünen Rasen, auf dem zwei Tore stehen. Noch besser wird es, wenn zwei Vereine wie Dynamo Dresden und der FC St. Pauli genau an einem solchen Tag die Klingen kreuzen. Die wettertechnischen Vorhersagen versprechen für das letzte Heimspiel der Schwarz-Gelben jedenfalls angenehme Aussichten und auch die Partie zwischen dem Aufsteiger, der sich souverän den Klassenerhalt sicherte, und dem Absteiger, der direkt zurück ins Oberhaus will, wird die Fans auf beiden Seiten definitiv in ihren Bann ziehen. Denn für die Hamburger geht es um viel. Im Kampf um den Relegationsplatz 3 müssen sie am vorletzten Spieltag ausgerechnet nach Dresden, wo es in den bisherigen zwei Begegnungen nicht viel zu holen gab. Null Punkte und null Tore lassen die Kiez-Kicker bilanziell ziemlich alt aussehen. Zweimal gastierten die Kicker vom Millerntor in der Regionalliga bereits in Dresden. Im Februar 2004 gab es zum Rückrunden-Auftakt für Dynamo einen späten 1:0-Erfolg, als Ranisav Jovanovic in der Nachspielzeit den vielumjubelten Siegtreffer erzielte und die erste Aufstiegs-Euphorie durch das Stadion schwabbte. Im November 2006 kassierte St. Pauli eine deutliche Niederlage, als zweimal Alexander Ludwig und einmal Marco Vorbeck beim 3:0 trafen.
Nun wartet auf die Hamburger ein Gegner, für den rechnerisch in jeder Hinsicht die Messen in der Tabelle gelesen sind, der aber keinesfalls daran denkt, mit Liegestuhl und Erfrischungsgetränk verfrüht in den Urlaub zu gehen. „Wir haben St. Pauli vor zwei Wochen mit dem Sieg gegen Düsseldorf geholfen“, sagt Filip Trojan, der selbst vor ein paar Jahren am Millerntor seine Fußballschuhe schnürte, „aber am Sonntag müssen sie schon selbst etwas tun, um ihre Punkte einzufahren.“ Mit dieser deutlichen Ansage wischt der Mittelfeldspieler jegliche Zweifel weg, die Schwarz-Gelben könnten aufgrund ihrer eigenen komfortablen Tabellenposition die Beine hochnehmen. „Wir werden es den Gästen schwer machen, weil wir zu Hause nichts zu verschenken haben und unseren Fans ein gutes letztes Heimspiel der Saison zeigen wollen“, schiebt der Tscheche nach.
Dynamo-Trainer Ralf Loose erinnert sich an die Vorsaison, als er mit seinem Team in einer ähnlichen Situation stand und im Kampf um den Relegationsplatz alle Kräfte mobilisiert wurden. „St. Pauli wird mit viel Elan in das Spiel gehen, denn sie müssen Präsenz zeigen, wenn sie das Tor zur 1. Bundesliga weiterhin offen halten wollen“, schätzt der 49-Jährige ein. „Wir können in der Tabelle noch nach oben klettern und wollen in die Offensive gehen. Die Hamburger sind aber der klare Favorit und wenn wir etwas holen möchten, geht das nur über vollen Einsatz.“ Im Kader muss der Coach seinen Innenverteidiger Vujadin Savic ersetzen, der zwar wieder in das Mannschaftstraining eingestiegen ist, definitiv aber nicht in der Startelf steht. Für ihn rückt Florian Jungwirth ins Abwehrzentrum.
Die Gäste mischen seit Saisonbeginn im Aufstiegsrennen mit und streiten sich zwei Spieltage vor Schluss mit Düsseldorf und Paderborn um den dritten Platz in der Tabelle, der über den Umweg der Relegation gegen den Drittletzten der 1. Bundesliga die Möglichkeit offen hält, ins Oberhaus zu springen. In den letzten zehn Partien konnten die Kiez-Kicker nur dreimal die volle Punktzahl einfahren und mit nur 18 Toren in 15 Spielen liegt man offensiv in der Rückrunde unter dem Durchschnitt der 2. Bundesliga. Filip Trojan ist gespannt, was die Paulianer zeigen werden, und freut sich auf die Kulisse, die für ihn sehr wichtig ist. „Ich bin dann aggressiver und die Mannschaft ruft die Prozente mehr ab, die am Ende den Unterschied ausmachen können. Auch Ralf Loose richtet den Dank an die Dynamo-Fans, die seine Schützlinge stets lautstark unterstützen und auch auswärts dabei sind. „Das ist bemerkenswert. Ich habe immer betont, dass der Zwölfte Mann uns Rückenwind gibt und ich freue mich, dass wir wieder vor vollen Rängen auflaufen.“
Die Partie wird von Bastian Dankert aus Rostock geleitet. Anpfiff ist um 13:30 Uhr, die Stadiontore öffnen zwei Stunden vorher. An allen drei Eingängen sind Kassen geöffnet. Dort gibt es das Stadionmagazin „KREISEL“ und Aufwertungskarten. Der Verein bittet darum, dass alle Zuschauer frühzeitig vor Ort sind und sich im Stadion einfinden, weil die Partie im Sinn des fairen Wettbewerbs definitiv pünktlich und zeitgleich mit allen anderen Spielen an diesem Tag angepfiffen werden muss.
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