Die SG Dynamo Dresden gewinnt ihr drittes Auswärtsspiel binnen sechs Tagen beim SV Sandhausen nach aufopferungsvollem Kampf mit 1:0 (0:0). Dennoch steht die SGD nach dem späten Siegtreffer von Hartmann (90.) praktisch als Absteiger in die 3. Liga fest. Das Erreichen der Relegation ist nur noch rechnerisch möglich.
„Es ist brutal. Bis zum Schlusspfiff dachten wir noch, dass wir mit einem Sieg weiter die Möglichkeit auf den Klassenerhalt behalten. Aber dann kam die Info aus Karlsruhe (der KSC erzielte kurz vor Schluss das 3:3 gegen Arminia Bielefeld) und das ist jetzt total bitter und macht mich unglaublich traurig“, sagte SGD-Defensivmann Jannis Nikolaou mit tränenerstickter Stimme.
Dynamos Cheftrainer Markus Kauczinski wechselte seine Startelf im Vergleich zur 0:2-Niederlage in Kiel auf vier Positionen: Für Husbauer, Horvath sowie die gesperrten Müller und Petrak standen Hartmann, Terrazzino, Nikolaou und Königsdörffer von Beginn an auf dem Platz.
Nach fünf Minuten sorgte Frey mit einem Schuss aus 20 Metern für die erste vorsichtige Torannäherung der Partie: Broll fing den Fernschuss des Sandhäusers ohne Probleme (5.).
Kurze Zeit später sorgte Biada, der rechts im Strafraum auf die Grundlinie vorstieß, für mehr Gefahr: Seine Hereingabe rollte durch den Fünfmeterraum aber an Freund und Feind vorbei (10.).
Die erste richtig gute Möglichkeit verbuchte der SV Sandhausen in der 17. Minute in Person von Bouhaddouz, dessen Schuss aus 14 Metern zentraler Position zur Ecke geklärt wurde. Diese bekam anschließend Kister auf den Kopf serviert, doch Löwe rettete in höchster Not auf der Linie (18.).
Auf der anderen Seite hatte daraufhin Schmidt ebenfalls nach einer Ecke den ersten Abschluss für Schwarz-Gelb: Sein Kopfball ging allerdings links oben am Tor der Gastgeber vorbei (22.).
In der Folge dominierten viele Zweikämpfe im Mittelfeld das Spielgeschehen. Gefahr entwickelten beide Mannschaften vornehmlich über Standardsituationen: So hatte Dynamo erst nach einem Löwe-Freistoß durch Hartmann mit dem Kopf die Chance (29.), im Anschluss zielte Klingenbug per Kopfball nach einer Ecke knapp am Tor vorbei (39.).
Der SVS kam vor dem Pausenpfiff ebenfalls nochmal durch Bouhaddouz nach einem Standard zu einer Möglichkeit. Sein Kopfball landete jedoch deutlich über dem Tor der SGD (41.).
Den insgesamt chancenarmen ersten Durchgang beschloss schließlich ein Fernschussversuch von Terrazzino aus rund 18 Metern, in den sich Verlaat hineinwarf und abblockte (44.).
Die zweite Hälfte begann ebenso zweikampfbetont, wie sich die komplette erste dargestellt hatte: Nach einem Zusammenprall mit Königsdörffer musste Nauber einige Minuten behandelt und kurz darauf ausgewechselt werden (48.).
Zur ersten Torannäherung kam es durch einen Konter nach einer Ecke des SVS, doch der durchgestartete Königsdörffer blieb mit seinem Versuch, Terrazzino im Strafraum zu bedienen in der Abwehr der Hausherren hängen (53.).
Auch anschließend blieb die Sportgemeinschaft das aktivere Team, ohne nach vorne jedoch die entscheidende Durchschlagskraft zu entwickeln.
Erst ab der 64. Spielminute erhöhte die SGD die Schlagzahl im Angriff. Zunächst brachte Königsdörffer den Ball von links gefährlich in den Fünfer der Gastgeber (64.). Nur eine Zeigerumdrehung später nutzte Makienok einen Fehler in der Sandhäuser Vorwärtsbewegung – sein Schuss aus halbrechter Position streifte rechts am Kasten vorbei (65.).
In diese Druckphase der SGD folgte ein Platzverweis für Löwe, der sich zuerst bärenstark gegen zwei Gegenspieler im Mittelfeld durchsetzte, anschließend aber zum Nachtreten hinreißen ließ, sodass Dynamo ab der 72. Minute in Unterzahl agierte.
Danach warfen die Schwarz-Gelben nochmal alles nach vorne, was den Hausherren zunächst Räume eröffnete. Diekmeier zog halbrechts im Strafraum aus 12 Metern ab, doch der Ball strich haarscharf am rechten Pfosten vorbei (86.).
Kurz darauf sah der eingewechselte Zenga nach Foulspiel und Meckern Gelb-Rot, sodass die gleiche Mann-Zahl auf beiden Seiten wiederhergestellt war (89.).
Das konnte die SGD sofort ausnutzen: Ein langer Ball von Broll landete über Nikolaou vor den Füßen von Hartmann, der sich aus sieben Metern nicht zweimal bitten ließ und zum vielumjubelten Lastminute-Sieg traf (90.).
Nach dem Abpfiff wich die Freude über den hart erkämpften Dreier allerdings schnell großer Ernüchterung, da der Karlsruher SC gegen Arminia Bielefeld parallel einen 0:3-Rückstand in ein 3:3-Unentschieden umgebogen hatte, was jedwede Chancen auf den Relegationsplatz aufgrund des deutlich schwächeren Torverhältnisses in den Bereich der reinen Theorie verfrachtete.
Am Sonntag, dem 28.06., geht es für die Sportgemeinschaft zum letzten Spiel der Saison 2019/20 zuhause gegen den VfL Osnabrück. Anpfiff der Begegnung im Rudolf-Harbig-Stadion ist um 15.30 Uhr.
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