Er spielte von 2009 bis 2014 für Dynamo, reifte vom Ergänzungsspieler zum Kapitän und war nicht zuletzt mit seinen beiden Toren in den Relegationsspielen gegen den VfL Osnabrück maßgeblich am Zweitliga-Aufstieg 2011 beteiligt. Seit Januar 2017 läuft Robert Koch für den FSV Zwickau auf, verletzte sich aber vor wenigen Tagen schwer.Wir sprachen mit dem 31-Jährigen über seine Verletzung, die zahlreichen Genesungswünsche der Dynamo-Fans und seine Zeit bei der SGD. Außerdem verriet uns „Kochi“, wie sein Engagement beim 1. FC Nürnberg verlief und wo er die Partie gegen den Club am Sonntag verfolgt.
Hallo Robert, du kamst bis zum 11. Spieltag in allen Spielen der Saison für den FSV Zwickau zum Einsatz, hast dich dann letzte Woche beim 5:0-Sieg im Landespokal gegen die SG Crostwitz schwer verletzt. Wie geht es dir?
Das vordere Kreuzband ist durch. Auch der hintere Meniskus ist betroffen. Aber es geht mir ganz gut, ich habe wenige Schmerzen. Ab und zu tut es nachts weh, wenn ich mich umdrehe. Ich versuche den Alltag so gut es geht zu bewerkstelligen. Es ist für mich aushaltbar und die Zeit bis zur Operation am Dienstag ist erträglich.
Du bist nun seit 2014 nicht mehr für die SGD aktiv. Trotzdem haben dir nach deiner Verletzung sehr viele Dynamos Genesungswünsche über die sozialen Medien geschickt. Hat dich das überrascht?
Ich war total überrascht wie viele Leute mir geschrieben haben und freue mich wirklich sehr darüber. Auch über den Beitrag von Dynamo auf Instagram habe ich mich sehr gefreut. Das zeigt mir, dass ich nicht alles falsch gemacht habe in meiner Zeit bei Dynamo. (lacht)
Über den Nachwuchs des FC Oberlausitz und Borea Dresden kamst du im Sommer 2009 zu Dynamo. Du hast dich vom Ergänzungsspieler zum Führungsspieler entwickelt. 2011 ging dann für dich ein Traum in Erfüllung: Dynamos Aufstieg in die 2. Liga. Welche Erinnerungen hast du an deine Zeit in schwarz-gelb?
Es sind überwiegend positive Erinnerungen. Bei Dynamo habe ich den Sprung in den Profi-Fußball geschafft. Unter Trainer Matthias Maucksch habe ich hauptsächlich in der 1. Mannschaft gespielt und konnte mich so kontinuierlich verbessern, was in der erfolgreichen Aufstiegsrelegation gegen Osnabrück gipfelte. Das Tor ist für mich immer noch das schönste und wichtigste meiner Karriere. Ich hatte mit Dynamo sehr viele schöne Spiele in der 2. Liga. Auch das unglaubliche DFB-Pokal-Spiel gegen Bayer Leverkusen ist sicher noch vielen in Erinnerung geblieben. Da waren viele schöne Momente dabei, leider aber auch der Abstieg 2014, was für mich ein sehr trauriges Erlebnis war.
{media-left}2014 dann der Wechsel zum 1.FC Nürnberg. Dein erstes Jahr beim Club lief eigentlich ganz gut. Du kamst in der Saison 2014/15 insgesamt 27 Mal in der 2. Liga zum Einsatz. In der darauffolgenden Spielzeit nur noch einmal, spieltest achtmal für die zweite Mannschaft in der Regionalliga Bayern. Nach der Vertragsauflösung bewerteten einige deine Zeit in Nürnberg als ein „Missverständnis“. Was war da los?
Nürnberg hat mir die Perspektive gegeben, meinen Traum von der ersten Liga zu verwirklichen. Das ist sicherlich das große Ziel von jedem Fußballer. Nürnberg war damals Bundesligaabsteiger und galt als klarer Aufstiegsfavorit. Im ersten Jahr war alles zufriedenstellend für mich. Das zweite Jahr lief anders. Da sind Entscheidungen getroffen worden, die für mich nicht immer nachzuvollziehen waren. Im Nachhinein ist es so, wie es ist und ich trauere der ganzen Situation nicht nach. Es geht im Fußball immer hoch und runter. Im Großen und Ganzen habe ich mich im zweiten Jahr nicht mehr so wohl gefühlt, wie zu Beginn, was ich sehr schade fand. Ich hatte in Nürnberg eigentlich eine schöne Zeit. Nürnberg ist eine schöne Stadt, man kann dort super wohnen. Mein zweiter Sohn ist in Nürnberg zur Welt gekommen, von daher wird mir die Stadt immer in Erinnerung bleiben. Die Vertragsauflösung hätte sicherlich schneller laufen können. Vielleicht wäre ich dann auch eher in Zwickau gelandet.
Am Sonntag treffen Dynamo und der Club nun aufeinander. Da du wegen deiner Verletzung nicht selbst auf einem Fußballplatz stehen kannst: Wirst du das Spiel verfolgen?
Am Sonntag bin ich in Zwickau bei meiner Mannschaft im Stadion – wir haben Derby gegen Jena. Das will ich mir vor meiner Operation gerne nochmal anschauen. Deswegen kann ich das Spiel von Dynamo leider nicht sehen. Aber ich werde das Geschehen im Ticker verfolgen. Als Fußballbegeisterter will man immer wissen, wie es steht.
Vielen Dank für das Gespräch, Kochi, und eine gute und schnelle Genesung!
Interview: Steffen Wunderlich
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.