saison20122013
12. Mai 2013 // 19.18 Uhr

Dynamo muss weiter zittern

Strömender Regen und frische Temperaturen ließen vor dem Spiel der SG Dynamo Dresden beim VfR Aalen nicht gerade die beste Laune aufkommen. Nach 90 Minuten schien über der Ostalb zumindest die Sonne, aber darüber konnten sich nach ihrem 3:0-Heimsieg nur die Gastgeber freuen.

Mit einer Veränderung ging Dynamo in das schwierige Auswärtsspiel gegen den Aufsteiger. Für den gelbgesperrten Romain Brégerie kam Bjarne Thoelke zum Einsatz, ansonsten vertraute Cheftrainer Peter Pacult auf die gleichen Akteure der letzten Wochen. Cristian Fiel führte die Mannschaft als Kapitän auf den Rasen, die zum Gedenken an den verstorbenen Ehrenspielführer der Sportgemeinschaft, Wolfgang Oeser, mit Trauerflor spielte.

Den besseren Start erwischten die Hausherren, die vor allem über links immer wieder gefährliche Akzente setzen konnten. Bei Freistößen und Eckbällen war höchste Konzentration gefordert, um die vorgerückten Innenverteidiger der Aalener unter Kontrolle zu behalten. Brenzlig wurde es nach einer Viertelstunde, als Jungwirth einen Fernschuss der Gastgeber vor der Linie klären konnte. Im direkten Gegenzug war es Filip Trojan, der die große Gelegenheit hatte, Dynamo mit seinem Schuss in Führung zu bringen. Freistehend wollte er das Leder im Strafraum in die lange Ecke schlenzen, allerdings verhinderte Ex-Dynamo Tim Kister mit dem Bein diesen Versuch.

Nach einer halben Stunde musste Peter Pacult wechseln. Florian Jungwirth konnte verletzungsbedingt nicht weitermachen. Für ihn kam Tobias Jänicke und übernahm die Position auf der rechten Verteidigerposition. Dynamo ließ sich jedoch von diesem Ausfall nicht davon abbringen, weiter nach vorn zu spielen. Robert Koch zögerte vor dem gegnerischen Tor nicht lange und schoss aus der Distanz, leider blieb er dabei zweimal ohne Erfolg.

Nur wenige Minuten später setzte Idir Ouali zu einem seiner Dribblings an und drang in den Strafraum ein. Gestoppt wurde er von seinem Gegenspieler durch ein Halten am Trikot. Die Fans auf den Rängen diskutierten diese Szene leidenschaftlich, doch der Pfiff des Schiedsrichters blieb aus und damit auch die zweite Möglichkeit für eine Dresdner Führung. Auf der Gegenseite stand Anthony Losilla nach einem Schuss von Lechleiter goldrichtig und verhinderte so das erste Tor des Tages. Der Aalener Stürmer hatte sich freigespielt und abgezogen.

Fünf Minuten vor der Pause erhielten die Gastgeber einen Eckball zugesprochen. Bei ähnlichen Situationen zuvor konnte die Dynamo-Abwehr den Ball meistens direkt klären, doch diesmal blieben sie beim Kopfball von Tim Kister chancenlos. Der Ex-Dynamo stieg im Strafraum am höchsten und konnte den Ball an Kirsten vorbei ins Netz befördern. Die Führung für den VfR Aalen sorgte bei den Schwarz-Gelben zunächst für Ernüchterung. Fast hätten die Hausherren noch vor der Pause erhöht, als Kirsten nach einem Kopfball zwar reaktionsschnell zur Seite abwehren konnte, allerdings fiel der Ball direkt vor die Füße von Reichwein,, dessen Nachschuss im letzten Augenblick von Bjarne Thoelke unterbunden werden konnte.

„Wir haben in den ersten 45 Minuten gut gespielt und hätten eigentlich in Führung liegen müssen“, sagte Peter Pacult nach dem Spiel und sein Aalener Trainerkollege Ralph Hasenhüttl sah sich in seiner Ansicht bestätigt, „auf eine Mannschaft zu treffen, die unglaublich viel investiert und über Qualität verfügt“.

Der zweite Durchgang begann aus Dynamo-Sicht mit einem Paukenschlag. Robert Koch legte eine lange Flanke per Kopf zurück vor das Tor. Trojan setzte zum Fallrückzieher an, verpasste das Leder jedoch. Dadurch kam Tobias Müller freistehend an den Ball. Sein Schuss wurde von Bernhardt im Aalener Tor allerding bravourös pariert. Im Sitzen versuchte Trojan den Abpraller noch über die Linie zu drücken, doch der Versuch ging daneben. Es wäre ein mustergültiger Augenblick gewesen, um ins Spiel zurück zu kommen, doch wie so oft in den letzten Wochen fehlte auch hier das letzte Quentchen an Entschlossenheit und Glück. Die Gastgeber kamen im Anschluss zu mehreren Offensivaktionen, die sie jedoch nicht zu nutzen wussten.

Dynamo-Trainer Peter Pacult reagierte nach einer Stunde Spielzeit und brachte Tobias Kempe für Robert Koch, um die rechte Außenbahn zu beleben. Der neue Mann konnte kurz darauf in aussichtsreicher Position schießen, traf dabei aber mit Müller den eigenen Mann. Die Partie blieb in dieser Phase trotz fehlender Chancen temporeich und damit auch unterhaltsam. Die Spannung lag dabei klar auf Dresdner Seite und bekam nach 70 Minuten nochmal eine neue Note. Im Parallelspiel war Ingolstadt in Aue in Führung gegangen. Mit einem Unentschieden in Aalen hätte sich Dynamo zu diesem Zeitpunk im Kampf um den Klassenerhalt das Heft des Handelns in die eigenen Hände holen können. Das realisierten zunächst einmal die über 3.000 mitgereisten Dynamo-Fans, die plötzlich aus allen Kehlen ihre Mannschaft noch stärker als zuvor anfeuerten. Dieser Stimmungsausbruch sollte das Team von Peter Pacult aufrütteln, doch das stetige Bemühen um den Ausgleich blieb erfolglos. Vorn fehlte einfach die Torgefahr. Die entstand in der Schlussviertelstunde eher auf der anderen Seite. Kister hatte nach einem Eckball das 2:0 auf dem Fuß, doch er setzte seinen Schuss aus elf Metern knapp über die Latte.

Wenig später setzte Peter Pacult dann alles auf eine Karte und brachte mit Pavel Fort, der für Denis Streker kam, einen zweiten Stürmer. Der Mut zum Risiko wurde allerdings schnell bestraft. Durch die offensivere Ausrichtung der Dynamo-Elf ergaben sich für den VfR Aalen plötzlich Räume zum Kontern, die sie auch konsequent zu Ende spielten. Einen dieser Vorstöße schloss zehn Minuten vor dem Ende Lechleiter mit einem satten Schuss in die kurze Ecke erfolgreich ab. Die kurzzeitig bestehende Hoffnung auf einen möglichen wichtigen Schritt im Kampf um einen direkten Nichtabstiegsplatz im Sinne der Schwarz-Gelben war damit zerstört.

Knüppeldick kam es für Dynamo, als Schiedsrichter Robert Hartmann nach einem weiteren Angriff der Gastgeber auf den Elfmeterpunkt zeigte und den vermeintlichen Übeltäter Filip Trojan auch noch mit einer Roten Karte wegen einer Notbremse vom Platz schickte. Nach einigen Diskussionen auf dem Rasen schickte Aalens Kapitän Grech unseren Elfmeterhelden Kirsten in die falsche Ecke und verwandelte den Strafstoß zum 3:0-Endstand souverän.

Nach 90 Minuten war dann Schluss und die Dresdner mussten sich den Hausherren deutlich geschlagen geben. Lange Zeit schien ein Punktgewinn auf der Ostalb kein unmögliches Vorhaben zu sein, doch als Dynamo mit einem zweiten Stürmer das Risiko erhöhte, ließen sich die Hausherren nicht lange bitten und schlugen eiskalt zu. Mit dieser Niederlage stellt die SGD ihren Negativrekord aus der Saison 1992/93 ein, als man in 16 Pflichtspielen (Liga und Pokal) nacheinander ohne Auswärtssieg blieb. In dieser Saison gelang ein Dreier in der Fremde nur gegen den MSV Duisburg am dritten Spieltag (3:1-Sieg).

Durch die gleichzeitige Niederlage des sächsischen Kontrahenten aus dem Erzgebirge bleibt der Kampf um den direkten Klassenerhalt allerdings nach wie vor spannend und offen. Die „Veilchen“ belegen punktgleich mit Dynamo den 15. Tabellenplatz und verfügen über das doch komfortablere Torverhältnis. Entschieden ist jedoch noch nichts. So kommt es am letzten Spieltag in einer Woche zum finalen Fernduell der beiden sächsischen Zweitligisten, wenn die Schwarz-Gelben im eigenen Stadion gegen Jahn Regensburg antreten und Aue zum zweiten Absteiger nach Sandhausen reist.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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