Die SG Dynamo Dresden hat sich 0:0-Unentschieden von Borussia Dortmund II getrennt. Bei Dauerregen im Rudolf-Harbig-Stadion ließen die Schwarz-Gelben vor allem im ersten Durchgang zahlreiche Gelegenheiten zur Führung liegen.
Im Vergleich zum Auswärtssieg in Aachen nahm Cheftrainer Thomas Stamm für das zweite Spiel der Englischen Woche zwei Veränderungen in der Startelf vor: Vinko Šapina und Aljaž Casar rückten für Lukas Boeder und Tony Menzel in die erste Elf.
Mit dem Einlauf zeigte der K-Block eine Choreo unter dem Motto „Mythos und Legende: SG Dynamo Dresden“. Der Funke übertrug sich auch auf die Mannschaft, die vom Anpfiff weg ihre Tabellenposition manifestieren wollte und mit großer Dominanz in die Begegnung startete. Bereits nach fünf Minuten hatte Schwarz-Gelb die dicke Chance auf die Führung: Casar verlagerte das Spiel auf die linke Seite, wo Sascha Risch den Ball an den Sechzehner zu Niklas Hauptmann brachte. Der Mann mit der Kapitänsbinde am Arm wühlte sich in den Strafraum – sein Abschluss wurde im letzten Moment allerdings geblockt.
Doch Dynamo blieb dran: Nach einer Ecke kam der Ball zu Jakob Lemmer an der Strafraumkante, der direkt abzog. Erneut wurde der Schuss von einem Borussen geblockt (10.). Kurz darauf probierte es Lemmer erneut aus der Distanz, BVB-Keeper Ostrzinski parierte zur Ecke (19.). Im Anschluss an diese setzte Daferner einen Kopfball knapp am Pfosten vorbei (20.). Gegen eine Dortmunder Mannschaft, die immer wieder den spielerischen Weg von hinten heraus suchte, kam Dynamo regelmäßig in gute Pressingmomente und hohe Balleroberungen. Nach einer solchen prüfte Kother den Schlussmann der Gäste, der bei dem Versuch aus knapp 20 Metern aber sicher zupackte (23.). Ein Schuss von Casar rauschte, noch abgefälscht von einem Dortmunder, knapp am langen Pfosten vorbei (28.).
Der Führungstreffer unmittelbar vor dem lautstarken K-Block lag spätestens jetzt in der Luft: Nach feiner Vorarbeit von Jonas Sterner köpfte Daferner das Leder vorbei (29.), nach einem weiteren hohen Ballgewinn durch Hauptmann konnte unser Mittelstürmer den Ball unter hoher Bedrängnis ebenfalls nicht im Kasten unterbringen (30.). Bei Lemmers flachem Versuch auf den langen Pfosten tauchte Ostrzinski reaktionsschnell und gerade noch rechtzeitig ab (33.). Eine vor Spielfreude strotzende Dresdner Mannschaft ließ die ganz in weiß agierenden Borussen kaum aus der eigenen Hälfte – bis zur 41. Spielminute: Bei einem Kopfball von Michael Eberwein nach einer Flanke aus dem Halbfeld verhinderte Tim Schreiber mit den Fingerspitzen, dass der Spielverlauf vollends auf den Kopf gestellt wurde. Nur eine Zeigerumdrehung später war allerdings auch sein Gegenüber wieder auf dem Posten. Einen artistischen Abschluss von Daferner aus fünf Metern lenkte Ostrzinski in höchster Not noch zur Ecke. Trotz drückender Überlegenheit und einer Vielzahl an Einschussmöglichkeiten ging es ohne Tore in die Kabine.
Auch nach dem Seitenwechsel bot sich den 24.114 Fans zunächst ein unverändertes Bild, diesmal nur in der Spielfeldhälfte vor der Dixie-Dörner-Tribüne. Dynamo drückte weiter auf das Gaspedal, kam zunächst aber nicht mehr zu den ganz klaren Torgelegenheiten. Lars Bünnings Schuss blieb in der Dortmunder Hintermannschaft hängen (49.), den unfreiwilligen „Torschuss“ des bei einer scharfen Eingabe überraschten BVB-Verteidigers Ben Hüning stellte dann die erste echte Prüfung für Ostrzinski im zweiten Durchgang dar (56.).
An die gute erste Hälfte konnte Dynamo nun aber nicht mehr anknüpfen. Dem BVB gelang zunehmend besser, das Spielgeschehen vom eigenen Tor fernzuhalten und die Partie ausgeglichener zu gestalten, ohne dabei selbst gefährlich zu werden. Dynamo reagierte mit zwei Doppelwechseln: Tony Menzel und Mika Baur (66.) sowie Stefan Kutsche und Lukas Boeder (73.) sollten frischen Schwung für die Schlussphase bringen. Es dauerte bis zur 76. Minute, ehe die SGD wieder gefährlich in den 16er der Gäste kam. Eine flache Hereingabe von Baur, der sich zuvor gegen mehrere Borussen durchgesetzt hatte, konnte Menzel allerdings nicht erreichen, von einem Dortmunder Fuß sprang der Ball erneut in die Arme von Ostrzinski. In der 84. Spielminute brachte Kutschke einen Kopfball nach Risch-Flanke nicht auf das Tor. Direkt im Anschluss brachte Stamm mit Robin Meißner noch einen weiteren Angreifer in die Partie.
Der BVB nutzte jede Gelegenheit, um Zeit von der Uhr zu nehmen, Dynamo versuchte es in der Schlussphase mit der Brechstange. Doch auch die hohen Bälle in den Strafraum bekamen die Gäste wegverteidigt. Die torlose Punkteteilung war für die Westfalen am Ende trotzdem schmeichelhaft.
Die nächste Chance auf drei Punkte bietet sich der Sportgemeinschaft bereits am Samstag im Traditionsduell bei Rot-Weiss Essen. Anstoß an der Hafenstraße ist dann um 14 Uhr.
SG Dynamo Dresden: Schreiber – Šapina (73. Boeder), Lemmer (84. Meißner), Kother (66. Baur), Casar (66. Menzel), Hoti, Bünning, Hauptmann, Risch, Sterner, Daferner (73. Kutschke)
Borussia Dortmund II: Ostrzinski – Foti, Besong (46. Paulina), Roggow, Elongo-Yombo (76. Drakas), Eberwein, Hüning, Göbel, Lelle, Lührs, Reitz (82. Aning)
Tore: -
Gelbe Karten: Sterner (30.), Šapina (45.) - Göbel (50.), Reitz (52.), Roggow (67.), Eberwein (77.), Ostrzinski (85.)
Gelb-Rote Karten: -
Rote Karten: -
