saison20122013
10. Dezember 2012 // 15.10 Uhr

Dynamo hinterlässt enttäuschte Fans

Publikumsmagnet in Dresden: Das „glücksgas stadion“

Die SG Dynamo Dresden hat im Kampf um den Klassenerhalt im direkten Duell mit dem VfL Bochum eine bittere und unnötige Heimpleite kassiert und steht nun erstmals in dieser Saison in der Tabelle unterm Strich auf dem drittletzten Platz. Mit 0:3 verloren die Schwarz-Gelben eine durchaus aufregende Partie, die einige Szenen mit sich brachte, die nach Spielende noch für reichlich Gesprächsstoff sorgten.

Dynamo-Coach Ralf Loose hatte in seiner Startelf zwei Veränderungen vorgenommen. Tobias Jänicke erhielt auf der rechten Außenbahn den Vorzug vor Filip Trojan, der gar nicht erst im Kader stand. Der Trainer begründete diese Maßnahme kurz und knackig mit „einigen Dingen, die mir in der letzten Woche gar nicht gefallen haben.“ Im defensiven Mittelfeld feierte Youngster Marcel Franke sein Debüt in der 2. Bundesliga und erhielt von Loose anschließend für seine „ordentliche Leistung“ auch ein Lob. Es war für den 49-Jährigen das Positivste an diesem Nachmittag, der einmal mehr zeigte, wie es im Fußball laufen kann.

Die erste Chance des Spieles gehörte den Gästen aus Bochum. Dabrowski hatte aus gut 20 Metern abgezogen und verfehlte nur um Zentimeter das Tor. Auf der Gegenseite brannten die Schwarz-Gelben stattdessen ein offensives Feuerwerk ab. Gleich mehrfach segelten die Bälle nach Ecken oder Freistößen in den Bochumer Strafraum, doch es sollte nicht mit einem frühen Erfolgserlebnis klappen. Idir Ouali und Jänicke scheiterten jeweils am gut parierenden Gästekeeper Esser. Die wohl größte Gelegenheit für Dynamo vergab Cheikh Gueye, der in Schräglage die Kugel aus fünf Metern nur an die Querlatte setzte. Nachdem zu diesem Zeitpunkt die Fans aus ihrem mittlerweile dritten Stimmungsboykott erwachten, lag der schwarz-gelbe Torjubel erneut in der Luft. Jänicke hatte sich das Leder erkämpft, ging allein auf Esser zu und hätte selbst abschließen können. Er entschied sich jedoch für den Querpass, der zu ungenau zwischen den freistehenden Mickael Poté und Lynel Kitambala unerreichbar ins Leere lief. Bochum taumelte in dieser Phase vor sich hin und ein Dynamo-Tor schien nur eine Frage der Zeit, doch im Gegenzug gelang den Gästen die überraschende Befreiung. Über links kam die Flanke von Tasaka an den Elfmeterpunkt, wo Aydin erst Florian Jungwirth anköpfte, um den Abpraller dann mit dem Fuß im Tor zu versenken. Der Treffer stellte den bisherigen Verlauf total auf den Kopf. Es sollte jedoch noch schlimmer kommen. Nur acht Minuten nach der Führung klingelte es erneut im Kasten von Benjamin Kirsten. Zunächst konnte der Keeper einen Kopfball aus Nahdistanz mit einem Reflex parieren, gegen den Nachschuss von Dabrowski, der das Leder unter die Latte drosch, war er jedoch machtlos. Nun standen die Schwarz-Gelben unter Druck und ließen sich die Verunsicherung auch deutlich anmerken. Auf dem ohnehin schwer bespielbaren Rasen gelangen immer weniger Aktionen und die Fans auf den Rängen wurden zunehmend unzufriedener.

Das Blatt schien sich dann nochmal zugunsten der Dresdner zu wenden, als sich Eyjolfsson nach 36 Minuten zu einer Tätlichkeit hinreißen ließ. Der Innenverteidiger der Bochumer trat Kitambala an der Seitenlinie ohne Chance auf den Ball um und wurde dafür zurecht vom Platz geschickt. Nun hätten sich die Schwarz-Gelben in Überzahl aufschwingen können, um vor der Pause den so wichtigen Anschlusstreffer zu erzielen, doch der nächste Nackenschlag sollte folgen. Kitambala konnte eine gute Gelegenheit per Freistoß nicht verwandeln und blieb dann nach einem Zweikampf verletzt liegen. Sofort signalisierte der Stürmer, dass er nicht mehr weiter spielen kann. Mit Verdacht auf eine Innenbandverletzung im Knie ging es sofort zur Untersuchung ins Krankenhaus und für Petar Sliskovic von der Bank auf den grün-weißen Rasen. Drei anschließende Eckbälle und ein weiterer Freistoß von Cristian Fiel aus zenraler Position konnte Dynamo kurz vor der Pause nicht mehr genutzt werden, so dass es mit einem 0:2 in die Kabine ging.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit blieb auf Bochumer Seite Zlatko Dedic draußen, während die Schwarz-Gelben mit Dampf zurück auf das Feld kamen. Allerdings mauerten sich die Gäste nun in ihrer Hälfte ein, so dass es für das Dresdner Angriffspiel noch schwieriger wurde, entscheidende Aktionen umzusetzen. Die erste Gelegenheit hatte Ouali, der über links seinen Gegenspieler überlief, doch sein halbherziger Schlenzer fand weder das Tor noch den mitgelaufenen Poté. Zum dritten Mal ergab sich kurz darauf wieder eine zentrale Standardsituation, mit der Fiel jedoch unspektakulär an der gegnerischen Mauer scheiterte. Die Gäste suchten jetzt ihre Chance bereits im Zeitspiel, dass Schiedsrichter Manuel Gräfe sofort mit einer Gelben Karte für den Torwart unterband. Auf der anderen Seite bekam Kirsten nach einem harten Einstieg ebenfalls eine Verwarnung, nachdem er einen verunglückten Abwehrversuch von Gueye und Franke klären wollte, aber zu spät kam.

Ralf Loose rief dann David Solga und Hasan Pepic zu sich, um mit einem Doppelwechsel seiner Mannschaft nochmal frische Kräfte zur Verfügung zu stellen. Doch während sich die beiden Spieler an der Seitenlinie auf ihren Einsatz vorbereiteten, dezimierten sich die Schwarz-Gelben mit dem mittlerweile siebenten Platzverweis der Saison selbst. Kapitän Sebastian Schuppan vertändelte in einfachster Weise am Bochumer Strafraum die Kugel und verhinderte mit einem taktischen Foul den Gegenangriff, so dass er berechtigt seine zweite Gelbe Karte erhielt und dafür vorzeitig duschen ging. Ralf Loose wechselte trotzdem doppelt und nahm Fiel sowie Gueye aus der Partie. Die Fans auf den Rängen waren damit jedoch nicht ganz so einverstanden und quittierten die Wechsel mit Pfiffen und unüberhörbaren „Loose raus“-Rufen. Der Coach verteidigte sich nach dem Spiel und bezeichnete die zwei Wechsel als „konsequente Entscheidungen“, ließ jedoch auch wissen, dass er mit der Kritik leben kann und sowas in schwierigen Phasen dazugehört.

Trotz allem war der Frust und die Enttäuschung nach dem Spielverlauf enorm und auch das Geschehen auf dem Platz konnte in keinster Weise dazu beitragen, die Lage zu verbessern. Obwohl die Schwarz-Gelben mehr Spielanteile und bessere Zweikampfwerte vorzuweisen hatten, jubelten die mitgereisten 150 Bochumer Fans über den sicheren 2:0-Vorsprung, obwohl sie selbst noch gar nicht richtig wussten, warum sie so deutlich vorn lagen. Zehn Minuten vor dem Ende hätte es fast nochmal spannend werden können, als Vujadin Savic nach einem langen Ball plötzlich ganz frei im Strafraum stand, doch sein Schuss ließ keine Gefahr für das Bochumer Tor aufkommen. Auch die weiteren Versuche von Poté und Jänicke wurden beinahe kläglich vergeben. Als sich die ersten der insgesamt 20660 Zuschauer bereits auf den Heimweg gemacht hatte, ergab sich für die Bochumer aus einem Freistoß der dritte Streich. Nach Doppelpass kam Kramer an die Kugel und konnte sich unbedrängt in den Strafraum schleichen. Kirsten warf sich noch wagemutig in den Ball, doch unter seinem Körper rutschte der schließlich über die Linie und das Debakel war besiegelt. Als die reguläre Spielzeit schon abgelaufen war, rollte das Leder auf der anderen Seite nach einem Schuss von Sliskovic, der kurz vorher noch an Esser scheiterte, doch noch über die Linie. Bevor der Jubel im Rund jedoch aufbranden konnte, hatte der Linienrichter wegen Abseits die Fahne schon oben und so blieb den Schwarz-Gelben ein Tor heute nicht vergönnt. Gleich danach war Schluss.

Dynamo ging spielstark und kämpferisch ins Spiel, nutze diese starke Anfangsphase aber nicht zu einem Tor. Nach den Gegenstreffern präsentierte sich die Mannschaft zunehmend verunsichert und ließ jegliche Form vermissen, die für erfolgreichen Zweitliga-Fußball notwendig wäre. Gegen einen kaum besseren Gegner, der sich zudem passiv in der eigenen Hälfte einmauerte, fanden die Spieler keine Mittel und ließen Durchschlagskraft vermissen.

Auf den Rängen stieg der Unmut. "Mit so einer Leistung steigt man ab", war ein oft gehörter Satz nach Spielende und so müssen sich jetzt Mannschaft und Trainerstab mit dieser Situation konsequent auseinandersetzen und Antworten finden, weshalb es auch heute nicht gelang, gegen einen direkten Konkurrenten ein erfolgreiches Spiel zu absolvieren.

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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