Es ist vollbracht. Noch vor dem eigenen Punktspiel am Montagabend gegen Fortuna Düsseldorf, das den 31. Spieltag der 2. Bundesliga beendet, kann Dynamo Dresden den garantiert sicheren Klassenerhalt feiern. Nach den Niederlagen von Rostock, Aachen und Karlsruhe kann keine der drei Mannschaften auf den letzten Tabellenplätzen an den Schwarz-Gelben noch vorbeiziehen. Vier Spieltage vor dem Saisonfinale haben die Schützlinge von Dynamo-Trainer Ralf Loose damit das Saisonziel erreicht und dürfen sich nun auf ein tolles Zweitliga-Finale freuen. „Diese Situation haben wir uns erarbeitet. Hinter uns liegt eine anstrengende Zeit, in der wir als Aufsteiger viel investieren mussten“, resümiert der 49-Jährige, der das Niveau in der Mannschaft bis zum Schluss hochhalten möchte, um sich würdig in die Sommerpause zu verabschieden. Genau genommen greifen die Schwarz-Gelben nun in den Aufstiegskampf ein und erwarten zu den beiden noch ausstehenden Heimspielen die zwei Teams, die sich mit Paderborn um den Relegationsplatz streiten – den FC St. Pauli und Fortuna Düsseldorf.
Im dritten Montagsspiel für die Dresdner in dieser Spielzeit empfängt Dynamo als Gastgeber die Kicker vom Rhein. „Vor uns liegen schwierige Partien. Wir haben in der Vergangenheit bewiesen, dass wir gegen die großen Mannschaften bestehen können. Daran sollten wir uns jetzt erinnern“, sagt der Coach der Schwarz-Gelben. Gewinnt Dynamo am Montag gegen Düsseldorf, würde man der SpVgg Greuther Fürth definitiv zum Aufstieg verhelfen. Selbst ein Unentschieden dürfte bei den „Kleeblättern“ die Sektkorken knallen lassen. Anfang Februar ließ der Aufsteiger aus Sachsen im Heimspiel gegen den Favoriten aus Franken aufhorchen und fegte die Fürther mit 3:1 aus dem Stadion. Daran denkt auch Ralf Loose, der sein Team gegen Düsseldorf in der Außenseiterrolle, aber keinesfalls chancenlos sieht. „Wir müssen uns darauf besinnen, mit welchen Mitteln wir einen Aufstiegskandidaten zuhause geschlagen haben – mit totaler Leidenschaft und taktischer Disziplin. Das wird unser Ansatzpunkt für das Spiel gegen die Fortuna sein.“ Schon im Hinspiel hätte Dynamo seinem Gegner fast einen Punkt abgeknöpft, doch in der zweiten Minute der Nachspielzeit riss Ex-Dynamo Ranisav Jovanovic mit einem sehenswerten Treffer das verdiente Unentschieden aus den schwarz-gelben Händen. Mit einem weltrekordverdächtigen Sprint über 100 Meter legte Norbert Meier, seit 2008 als Coach an der Fortuna-Seitenlinie und davor noch Trainer in Elbflorenz, danach einen wahren Jubellauf über das halbe Spielfeld hin. Dieses Bild soll sich nach der Begegnung, die am Montagabend unter Flutlicht angepfiffen wird, nicht unbedingt wiederholen.
Diesen Standpunkt vertritt Mittelfeldspieler Robert Koch, der selbstbewusste Gäste erwartet. „Düsseldorf kann aufsteigen, aber wir haben aus dem Hinspiel noch eine Rechung offen. Die drei Punkte wollen wir deshalb in Dresden behalten.“ Der Dauerläufer blickt auf eine für ihn sehr erfolgreiche Saison zurück und ist froh, als Teil einer Mannschaft mitgeholfen zu haben, die den Klassenerhalt frühzeitig eingefahren hat. „Momentan läuft es zwar nicht so gut bei mir, aber ich habe vorher nie in der 2. Bundesliga gespielt. Immerhin gelangen mir sieben Tore und jetzt will ich in den restlichen Partien nochmal Gas geben und meine individuellen Stärken einbringen, damit wir mit unseren Fans einen positiven Saisonausklang erleben.“
Zurück im Kader wird Filip Trojan sein, der nach seiner fünften Gelben Karte ein Spiel pausieren musste. Auch Benjamin Kirsten steht nach seinem Patzer im Wildpark, der zum ersten Gegentor führte, wieder als Nummer 1 im Tor. „Benny hat gut trainiert und keine Anzeichen von Unsicherheit gezeigt“, sagt Loose, der mit seinem Torhüter nicht allzu hart ins Gericht gehen möchte. „Solche Fehler passieren und ich bin froh, dass er nach der Verletzung von Wolfgang Hesl sofort präsent war und hervorragende Leistungen gezeigt hat. Benny zieht die richtigen Schlüsse und ist zudem sehr ehrgeizig.“
Mit Motivation und der Ambition, die Düsseldorfer in die Knie zu zwingen, starten die Schwarz-Gelben in die Schlussphase der Saison. Die Fortuna hat erst drei Spiele verloren und braucht drei Punkte, um sich wenigstens noch den Relegationsplatz zu erkämpfen, der über Umwege den Aufstieg in die 1. Bundesliga offen hält. Erst einmal konnte Dynamo in einem Heimspiel gegen die Rheinländer einen Sieg einfahren. Einer dürfte daran keine besonders guten Erinnerungen haben – Dynamo-Trainer Ralf Loose, der im Oktober 1991 als Verteidiger mit der Rückennummer 4 auflief und mit seiner Abwehrreihe zweimal gegen Torsten Gütschow das Nachsehen hatte. Das letzte Tor gegen Düsseldorf im heimischen Stadion gelang den Dresdnern nach dem Zwangsabstieg 1995 in der ersten Runde des DFB-Pokals. Dort verloren die Schwarz-Gelben mit 1:3. Das Spiel war damals für viele Jahre nicht nur das letzte Pflichtspiel gegen einen bundesdeutschen Gegner, sondern auch der vorrübergehende Abschied vom nationalen Pokalwettbewerb und blieb deshalb auch für viele Dynamo-Fans in schlechter Erinnerung.
Das Spiel wird am Montagabend um 20:15 Uhr angepfiffen. Die Stadiontore öffnen wie immer zwei Stunden vor Beginn. Die Tageskassen im Bereich Lennéplatz sind ab 10 Uhr besetzt, die anderen Kassenbereichen ab 18 Uhr. Bisher wurden mehr als 25.000 Karten verkauft. Etwa 800 Fans werden aus dem Rheinland erwartet. Die Partie steht unter der Leitung von Felix Zwayer aus Berlin.
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