Es ist immer etwas Besonderes, das letzte Spiel einer Saison. Ganz im Gegensatz zum letzten Jahr, als die Kicker und Fans der SG Dynamo Dresden noch mitten in einem grandiosen und nervenaufreibendem Herzschlagfinale mitfiebern und zittern konnten, hat sich spätestens nach dem umjubelten Heimsieg gegen den FC St. Pauli eine Glückseligkeit rund um den Verein breit gemacht. Bevor es für die Schützlinge von Dynamo-Trainer Ralf Loose jedoch in die wohlverdienten Ferien geht, steht das letzte Pflichtspiel an. Die Reise führt die Schwarz-Gelben nach Frankfurt. Im Schatten der großen Eintracht hält sich der FSV Frankfurt seit der Saison 2008/09 in der 2. Bundesliga und hat auch diesmal vor allem durch eine deutliche Leistungssteigerung in der Rückrunde den Klassenerhalt frühzeitig gesichert.
Die Partie zwischen den Hessen und Dynamo könnte man deshalb wohl auf dem Papier als Kampf um die Goldene Ananas ausrufen, allerdings dürfte das bei beiden Mannschaften keine große Rolle spielen. Die Gastgeber wollen vor heimischen Publikum nicht enttäuschen und den Schwarz-Gelben winkt der inoffzielle Titel des besten Aufsteigers, der gleichzeitig mit Platz 8 in der Tabelle belohnt wird, den die Sachsen mit ihrem Sieg gegen St. Pauli am letzten Spieltag eroberten. Ein erfolgreiches Spiel würde eine bisher sensationelle Saison krönen. „Die Mannschaft hat in der Woche gut gearbeitet und war mit Spaß bei der Sache. Ich habe gemerkt, dass alle mit viel Ehrgeiz ausgestattet sind und das Spiel unbedingt gewinnen wollen“, zieht Co-Trainer Nico Däbritz eine kleine Bilanz der letzten Trainingstage. „Es gibt auch noch Geld zu verdienen und eine extra Motivationsspritze brauchen wir nicht, weil wir mit einem positiven Erlebnis alle glücklich in den Urlaub gehen möchten.“ Und allein die Tatsache, dass die Hessen auf ihrer Baustelle mit einem ausverkauften Haus rechnen, insgesamt werden über 10.000 Zuschauer erwartet, zeigt den Stellenwert der Partie. Die Anzahl der in Dresden verkauften Gästekarten macht deutlich, dass die Schwarz-Gelben in der Pflicht stehen, ihren mitreisenden Fans einen stimmungsvollen und freudigen Saisonabschluss zu bescheren.
Dynamo-Trainer Ralf Loose, der zur Spielerbeobachtung quer durch Europa reist, um potenzielle Neuzugänge unter die Lupe zu nehmen und deshalb zur Pressekonferenz vor dem Spiel von seinem Assistenten Nico Däbritz vertreten wurde, muss in Frankfurt auf seinen etatmäßigen Rechtsverteidiger Cheikh Gueye verzichten. Der Senegalese kassierte gegen St. Pauli seine fünfte Gelbe Karte. Mit Romain Brégerie wird ein weiterer Abwehrspieler fehlen. Der Franzose fällt mit muskulären Problemen aus. Martin Stoll und Toni Leistner rutschen in den Kader und dürfen sich Hoffnungen auf einen Einsatz machen. Einer ist vor dem Duell mit den Hessen ganz besonders gut drauf. Nach zwei Auftritten in den beiden DFB-Pokalspielen gegen Bayer Leverkusen und Borussia Dortmund steht Alexander Schnetzler nun vor seinem Punktspiel-Debüt im schwarz-gelben Trikot. „Es ist schön, wenn man als Alternative gehandelt wird. Ich würde mich freuen, wenn es klappt, lasse mich aber überraschen“, sagt der Pokalheld und blickt auf seine bisherige Saison zurück. „Natürlich bin ich aus meiner Sicht nicht zufrieden, aber Cheikh Gueye hat seine Sache immer gut gemacht. Ich habe es einfach nicht geschafft, an ihm vorbeizukommen.“
Mit seinen Kollegen steht der Abwehrspieler nun vor einer Charakterprobe, wie es Co-Trainer Nico Däbritz formuliert. Schon das erste Aufeinandertreffen im Hinspiel ließ deutlich werden, dass die Frankfurter keine Mannschaft sind, die leicht zu bezwingen ist. Trotz zweimaliger Führung reichte es damals nur zu einem 2:2-Unentschieden. Obwohl Dynamo Dresden in den letzten sechs Spielen nur einmal ohne Punkte vom Platz ging, die Hessen dagegen nur einen Dreier einfahren konnten, dürfte wohl bei beiden Teams die Tagesform entscheidend sein, um das Spiel für sich zu entscheiden.
Die Partie steht unter der Leitung von Christian Fischer aus Hemer. Anpfiff ist um 13:30 Uhr, die Stadiontore öffnen zwei Stunden früher. In Dresden wurden 2.500 Karten für den Gästebereich verkauft, erwartet werden über 10.000 Besucher.
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