Am 31. August ist die Sommertransferphase offiziell zu Ende gegangen. Ein Lastminute-Transfer stand bei der SGD nicht zur Debatte, auch weil Sportgeschäftsführer Ralf Becker mit seinem Team in den Wochen zuvor ganze Arbeit geleistet und den Zweitligakader der Sportgemeinschaft mit zehn Neuzugängen breit aufgestellt hat.Im Interview spricht Becker über die aktuelle Mannschaft und den gelungenen Saisonstart in der 2. Bundesliga, gibt einen Ausblick auf die kommenden Wochen und erklärt, warum die Sportgemeinschaft „jetzt erst recht sehr hart weiterarbeiten“ müsse.
Ralf, die ersten fünf Spiele nach dem Aufstieg in die 2. Bundesliga liegen hinter uns. Die bisherige Bilanz: Drei Siege, ein Remis und eine Niederlage. Wie ordnest du den Saisonstart ein?
Grundsätzlich ist es erst mal gut, dass wir von Anfang an Erfolgserlebnisse haben und merken, dass wir mithalten können. Uns ist aber auch bewusst, dass man sich in dieser Liga keine Verschnaufpausen gönnen darf und wissen die bisherigen Ergebnisse gut einzuordnen. Wir müssen jetzt erst recht sehr hart weiterarbeiten.
Inwiefern ist der positive Saisonstart auch eine Bestätigung der Arbeit im gesamten Verein?
Das ist immer ein Zusammenspiel von allem. Das eine sind die Spieler, die man transferiert, das andere ist, wie man sowohl mit den Spielern aber auch Ressourcen-übergreifend zusammenarbeitet. Neben der verpflichteten Qualität an sich ist es vor Ort vor allem wichtig, mit den Spielern auch entsprechend zu arbeiten und zu gewährleisten, dass die Jungs sich optimal entwickeln können. Es geht also auf der einen Seite darum, gute Charaktere und besagte Qualität zu verpflichten, genauso wichtig ist es aber auch, vor Ort miteinander Rahmenbedingungen zu schaffen, die Weiterentwicklungen ermöglichen. Sowohl auf als auch neben dem Platz. Es macht uns froh, dass uns dieses Zusammenspiel in den letzten Monaten gut gelungen ist. Wir werden aber nicht den Fehler machen, uns darauf auszuruhen, sondern alles daransetzen, das Positive immer wieder zu bestätigen.
{media-left}Am Dienstag hat sich das Transferfenster geschlossen. Nach 10 Neuzugängen in der Sommerpause ist Dynamo nicht mehr auf dem Transfermarkt tätig geworden. Hat sich die gute Arbeit vor der Saison auch insofern ausgezahlt, als dass trotz der Verletzung von Tim Knipping keine Last-Minute-Transfers mehr nötig waren?
Es war von Anfang an unser Ziel, jede Position mindestens doppelt zu besetzen. Gerade in der Innenverteidigung hat sich das ausgezahlt. Von unseren sechs nominellen Spielern auf dieser Position um Sebastian Mai, Michael Sollbauer, Michael Akoto, Antonis Aidonis, Kevin Ehlers und Tim Knipping fallen die letzteren beiden aktuell aus. Natürlich tun solche Ausfälle immer weh, wir sind aber weiterhin der Meinung, dass wir insgesamt gut aufgestellt sind, zumal wir mit Kevin Ehlers in den nächsten Wochen absehbar einen Rückkehrer haben werden. Heißt: Wir haben uns nicht gegen einen weiteren Transfer, sondern für die Jungs, die da sind, entschieden.
Mit Neuzugang Guram Giorbelidze (A-Nationalmannschaft Georgien, Anm. d. Red.) und Ransford-Yeboah Königsdörffer (deutsche U21-Nationalmannschaft, Anm. d. Red.) sind in der Länderspielpause zwei Spieler zu ihren Auswahlmannschaften gereist. Wie siehst du die Entwicklung der beiden?
Ransford hat letztes Jahr einen wichtigen Teil dazu beigetragen, dass wir aufgestiegen sind und sich auch zuletzt gut präsentiert. Die Berufung ist für ihn daher eine schöne Bestätigung. Dennoch ist er mit seiner Entwicklung noch lange nicht am Ende. Sowohl wir als auch er erwarten in Zukunft weitere Entwicklungsschritte, für die es weiterhin hart zu arbeiten gilt. Auch Guram ist jemand, von dem wir total überzeugt sind, der bei uns seine Spiele machen und für uns wichtig werden wird. Nach anfänglichen, kleineren Beschwerden ist er inzwischen wieder fit und kann nun bei der Nationalmannschaft Spielpraxis sammeln.
{media-right}Wie nutzt du persönlich die Länderspielpause?
Nachdem ich den Sommer im Prinzip durchgearbeitet habe, werde ich für ein paar Tage in meine Heimat nach Stuttgart fahren, um dort mal etwas runterzufahren und im Kreis der Familie die Akkus wieder aufzuladen. Denn: Die Saison ist noch lang und wir haben noch viele wichtige Aufgaben vor uns.
Du sprichst es an. Nach der Länderspielpause nimmt die Liga wieder Fahrt auf. Für die SGD geht es in rund eineinhalb Wochen auswärts beim 1. FC Heidenheim weiter. Worauf wird es nicht nur in diesem Spiel, sondern in den kommenden Wochen und Monaten ankommen, um weiter in der 2. Bundesliga bestehen zu können?
Wir wissen, dass wir in dieser Liga immer an unser Limit gehen müssen. Das betrifft neben der mannschaftlichen Geschlossenheit auch die läuferischen, spielerischen und kämpferischen Elemente. Wenn uns das weiter gelingt, haben wir eine gute Chance, Spiele zu gewinnen. Nicht nur in Heidenheim. Auch anschließend in Darmstadt, im Heimspiel gegen Werder Bremen oder in den anderen Partien. Es ist dementsprechend unsere Aufgabe, diese Beständigkeit Woche für Woche zu bestätigen.
Vielen Dank für deine Zeit und das Gespräch, Ralf.
Interview: Lennart Westphal
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.