Die SG Dynamo Dresden braucht in der Saison 2021/2022 einen langen Atem. Nach dem 32. Spieltag steht fest: Der Weg zum Klassenerhalt in der 2. Liga führt über die Relegation. In zwei Zusatzpartien am 20. und 24. Mai 2022 kann die SGD das Ticket für eine weitere Zweitliga-Spielzeit lösen.Guerino Capretti, Dynamos Cheftrainer, nahm sich daher am Sonntagabend Zeit für ein Kurzinterview. Der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer ordnet die aktuelle Lage ein und blickt voraus auf den Fahrplan bis zum Anpfiff der Relegation.
‚Rino‘, am Samstagnachmittag endete das Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg letztlich 1:1. Ein spätes Gegentor verhinderte den ersten Sieg des Jahres. Wie bewertest Du den Ausgang mit ein, zwei Tagen Abstand?
Die Enttäuschung ist noch immer groß, keine Frage. Meine Mannschaft hatte sich die zwischenzeitliche 1:0-Führung erarbeitet, das Gefühl eines Sieges hätte uns enorm geholfen. Wir agierten zwar insgesamt stabiler als noch vor einer Woche bei Fortuna Düsseldorf, aber uns fehlt oftmals der letzte Punch. Es braucht in meinem Team eine gewisse ‚Scheißegal-Mentalität‘, um all den Widerständen und Hürden permanent trotzen zu können und unser Ding einfach durchzuziehen. Denn natürlich können auch wir einordnen, dass man nach 32 Spieltagen nicht zu Unrecht auf Platz 16 steht. Dass wir das grundsätzliche Können haben, konnten wir in mehreren Phasen bereits beweisen. Daran orientieren wir uns, daher nehmen wir auch unsere Überzeugung, es letztlich zu packen.
Nachdem alle Partien des 32. Spieltages absolviert sind, steht fest: Die SG Dynamo Dresden muss in die Relegation. Der Klassenerhalt ist somit nur möglich, wenn sich Dein Team am 20. und 24. Mai 2022 gegen den Drittplatzierten der 3. Liga durchsetzt.
Ich begreife die Relegation nicht als Last, sondern als eine große Chance. Wir können in nur zwei Spielen nachweisen, dass wir als Team in die 2. Bundesliga gehören. Außerdem können wir dank dieser zwei Partien eine unter dem Strich enttäuschende Rückrunde urplötzlich in einen guten, stimmungsvollen Saisonausgang verwandeln. Wir sind Aufsteiger, da ist dieser Extra-Weg nicht ungewöhnlich – es liegt an uns, was wir aus dieser Chance machen. In einer Relegation werden Helden geboren. Jeder Beteiligte muss 101 Prozent für Dynamo geben.
Bis die Relegation angepfiffen wird, sind noch zwei Ligaspiele zu absolvieren. Wie gestaltest Du den Weg bis zur ersten Relegationspartie?
Genau dazu machen sich mein Trainerteam und ich derzeit intensiv Gedanken. Das Entscheidende wird sein, dass wir uns für diese zwei Spiele in Top-Form bringen – spielerisch, taktisch, mental. Insofern bin ich froh, dass wir noch zwei Ligapartien haben, um einerseits im Rhythmus zu bleiben und andererseits eine positive Energie aufzubauen. Am 34. Spieltag treten wir zu Hause gegen den FC Erzgebirge an. Das ist ein Derby, ein unfassbar wichtiges Spiel für die Fans und uns. In diesem Match können wir uns viel Rückenwind für die Relegation holen. Aus meiner Zeit beim SC Verl kenne ich die 3. Liga sehr gut. Egal, ob der Relegationsgegner am Ende nun Braunschweig, Kaiserslautern oder 1860 München heißen wird – all diese Teams haben auch Druck, weil ihnen trotz einer guten Saison ein weiteres Jahr in der 3. Liga droht. Letztlich ist es so, dass wir mit unserer eigenen Leistung entscheiden, wer durch die offene Tür in die 2. Liga geht. Es sind zwei Spiele, zwei Schritte, die wir gemeinsam machen müssen.
Interview: Ronny Zimmermann
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