Der 30. März 1996 war ein ganz besonderer Tag in der langen Historie der Duelle zwischen Erzgebirge Aue und der SG Dynamo Dresden. Auf schneebedecktem Rasen bezwangen die Schwarz-Gelben in der Regionalliga den sächsischen Konkurrenten, der von Ralf Minge trainiert wurde, durch Tore von Jörg Schmidt und Toni Jelen mit 2:1. Damals stand auch der heutige Torwarttrainer Thomas Köhler noch im Dynamo-Kasten. Mehr als 18 Jahre später hat diese Begegnung deshalb Sonderstatus erlangt, weil es der letzte Auswärtssieg der SGD bei den „Veilchen“ war – zumindest dann, wenn man den Sieg im Sachsenpokalfinale gegen die Reserve-Mannschaft der Lila-Weißen 2007 nicht mit dazu zählt.
Für Cheftrainer Olaf Janßen ist die Historie der Begegnung in der aktuellen Situation jedoch zweitrangig: „Es werden keine Geschichten aus der Vergangenheit eine Rolle spielen“, so der 47-Jährige. „Das aktuelle Tagesgeschäft ist so wichtig und heiß, dass es nicht vordergründig darum geht, diese Serie zu knacken“, sagte Janßen. Beim Dynamo-Coach ist die Vorfreude auf das Duell der beiden sächsischen Zweitligisten greifbar, denn das ohnehin immer schon brisante Aufeinandertreffen hat in dieser Phase der Saison noch einmal einen anderen Stellenwert erhalten: „Es knistert, jeder kann die Tabelle lesen. Falls Aue verliert, sind es nur noch drei Punkte, die beide Mannschaften trennen. Bei dem Restprogramm darf ich dann meinen Freund und Kollegen Falko Götz wieder im Abstiegskampf begrüßen“, sagte Janßen.
Zwei Dynamo-Spieler gesellten sich in dieser Woche zu den verletzten Amine Aoudia, Marco Hartmann und Markus Scholz hinzu. Christoph Menz fehlte aufgrund eines Infekts bereits gegen 1860 München und steht auch für die Partie gegen Aue nicht zur Verfügung. Sebastian Schuppan musste am Mittwoch nach einem Schlag auf die Wade das Training abbrechen und ist ebenfalls nicht einsatzbereit. Ob Olaf Janßen im Erzgebirgsstadion dieselbe Mannschaft auf den Platz schicken wird, die am Montagabend gegen München von Anfang an auflief, ließ er 30 Stunden vor Anpfiff noch offen: „Die Jungs machen es mir durch ihre gute Trainingsarbeit momentan nicht einfach, eine Auswahl zu treffen“, lobte der Trainer die engagierte Arbeit seiner Schützlinge.
Am Montagabend begann unmittelbar nach dem Abpfiff begann die Vorbereitung auf das nächste Spiel. „Wir haben alles daran gesetzt, dass sich die Spieler innerhalb der kurzen Zeit erholen können“, sagte Olaf Janßen. Er fand kritische Worte im Hinblick auf die Ansetzung und die damit verbundene kurze Regenerationszeit, war sich aber dennoch sicher, dass am Donnerstag eine frische Mannschaft auf dem Platz stehen wird.
Janßen erwartet einen leidenschaftlich spielenden Gegner: „Aue ist ein kampfstarkes Team, das vor allem in den Heimspielen mit Laufbereitschaft und konsequentem Zweikampfverhalten auftritt.“ Bei den Gastgebern steht mit Jakub Sylvestr der momentan treffsicherste Torschütze der 2. Bundesliga im Kader. Außerdem verfügen die Westsachsen über weitere schnelle Offensivspieler, die für Gefahr sorgen können. Während Dynamo seit acht Auswärtsspielen auf einen Sieg wartet, haben die „Veilchen“ ihre letzten sechs Partien im eigenen Stadion nicht verloren. Mit einem Erfolg könnte die Mannschaft von Falko Götz den Klassenerhalt praktisch perfekt machen.
Schiedsrichter Christian Dingert aus Thallichtenberg wird das Spiel um 18.30 Uhr anpfeifen. Die Stadiontore im Lößnitztal öffnen um 16 Uhr, die Tageskassen bleiben geschlossen. Insgesamt erwarten die Gastgeber 15.000 Zuschauer, etwa 2.700 Dynamo-Fans werden ihre Mannschaft aus der Kurve stimmungsvoll unterstützen.
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