In der Rubrik „Partner der Woche“ stellen wir euch in der momentanen Situation jene Firmen vor, die unter vielen anderen dafür sorgen, dass die SGD ohne unmittelbare Existenzsorgen in die Zukunft blicken kann, auf der anderen Seite aber ebenfalls auf eure Unterstützung angewiesen sind.In dieser Woche führten wir mit Stephan Heilmann, Verantwortlicher für die Marke bwin in der DACH-Region (Deutschland/Österreich/Schweiz), ein Interview über die Partnerschaft des Wettanbieters mit der Sportgemeinschaft.
Dabei ging es unter anderem um die Auswirkungen der Coronakrise auf die Wettbranche, warum eine Kooperation mit Dynamo so gut in die Firmenphilosophie des global operierenden Unternehmens passt und was der Exklusiv-Partner der SGD alles zur Bekämpfung von Spielsucht unternimmt.
Wann haben Sie Ihre letzte Wette platziert, Herr Heilmann?
Also ich wette bei bwin täglich, aber natürlich nur mit einem Testaccount ohne den Einsatz von Echtgeld oder die Möglichkeit auf Auszahlung. Dadurch kann ich einfach das Produkt besser verstehen und aus Kundensicht schauen, ob alles funktioniert.
Nur in Weißrussland rollte der Ball in den vergangenen Monaten verlässlich weiter. Wie sehr hat ihre Branche darunter gelitten, dass es wochenlang keine Sportveranstaltungen gab?
Wir sind sicherlich auch von der Corona-Krise betroffen und haben riesige Umsatzeinbrüche zu verzeichnen gehabt. Ohne Sportveranstaltungen gibt es nichts zu wetten. Dementsprechend war diese Zeit mit hohen Einbußen versehen. Als Teil der GVC-Gruppe hat es uns noch einmal härter erwischt, als nur bwin isoliert betrachtet, weil wir gerade in Großbritannien, Irland und Italien auch ein sehr großes Shop-Business haben, was komplett geschlossen war.
{media-left}Was gab es an Alternativen für ihre Kunden in dieser Phase?
Im Prinzip haben wir das angeboten, was noch lief. Dabei waren wir aber auch sehr vorsichtig und hatten immer ein Hauptaugenmerk auf der Integrität des jeweiligen Angebots. Wie eben erwähnt, war das Fußball in Weißrussland, Tischtennis, vor allem aber auch viel eSports. Das hatten wir zuvor noch gar nicht so richtig auf dem Schirm, wurde jedoch sehr gut angenommen, wie beispielsweise die Bundesliga Home Challenge, bei der ja auch Dynamo Dresden mitmachte.
Waren Sie in Ihrem Leben schon mal in Neugersdorf?
(lacht) Nein, leider noch nicht. Ich war schon oft in der Nähe, weil ich in Freiberg studiert und mich deshalb viel in der Region rumgetrieben habe, aber nach Neugersdorf habe ich es leider noch nie geschafft. Zu meinen Studienzeiten war ich dafür aber einige Male bei Dynamo-Spielen und habe diese sensationelle Atmosphäre in Dresden und auch den Weg von der vierten bis in die zweite Liga zurück vor Ort erlebt.
Was hat bwin als global existierendes Unternehmen heute noch mit der Kleinstadt in der Oberlausitz gemeinsam?
Der Standort ist immer noch sehr wichtig für uns, weil dort gerade im Kundensupport und Risikomanagement sehr viele top ausgebildete Leute sitzen, die einen fantastischen Job machen. Wir sind zwar mit mittlerweile fast schon 30.000 Mitarbeitern international global agierend, aber die Wurzeln der Marke bwin liegen ganz klar in Österreich und Deutschland, welches auch heute noch der stärkste Einzelmarkt ist. Und die vergessen wir nicht. Zudem nimmt auch die Wichtigkeit von Sachsen als Markt auf lokaler Ebene stetig zu.
Beim Pferderennen und Boxen liegt der Ursprung der Sportwetten. Was macht für Sie den Reiz beim Wetten aus?
Es ist einfach extrem unterhaltsam und sorgt für einen gewissen Nervenkitzel. Man hat ja immer eine eigene Meinung zu Geschehnissen, die man im Sport sieht. Diese kann man durch das Wetten auf ein bestimmtes Ergebnis oder Ereignis untermauern und so noch ein bisschen mehr mitfiebern. Das geht sogar so weit, dass man vermeintlich uninteressante oder langweilige Spiele so spannend gestalten kann, dass man stärker involviert ist. Außerdem gibt es den Menschen, die behaupten sehr große Ahnung vom Sport zu haben, die Möglichkeit, ihr Wissen unter Beweis zu stellen. Ganz nach dem englischen Sprichwort „Put your money where your mouth is“. Wichtig ist für mich dabei natürlich zu betonen, dass das Ganze in einem vertretbaren Rahmen bleiben und niemand einen Betrag setzen sollte, der irgendwie wehtun könnte.
Von der ersten bis zur dritten Liga sind Wettanbieter sehr aktiv am Markt. Warum ist für Sie das Sportsponsoring gerade im Fußball so attraktiv?
Zu Beginn wollte bwin mit solch ikonischen Trikot-Sponsorings wie bei Real Madrid und AC Milan zunächst einmal eine gewisse Seriosität in die Branche bringen. Wetten war noch vor zehn Jahren in der öffentlichen Wahrnehmung näher an Drogen und Prostitution als an dem, was es letzten Endes ist: ein verantwortungsvolles Spiel und Entertainment. Gerade durch solche Kooperationen hat man zunächst einmal gezeigt, dass man seriös und sicher ist. Dann gibt es natürlich kaum eine Branche, die so nah am Sport dran ist wie unsere. Unser Produkt basiert nun mal auf Sportereignissen. Insofern ist es einfach logisch, dass wir versuchen, so eng wie möglich dran zu sein, auch weil sich unsere Zielgruppen aus Sport- beziehungsweise Fußballfans rekrutieren.
{media-right}Ist Dynamo Dresden für Sie als Unternehmen eine besonders attraktive Werbefläche für Ihren Markt?
Wir mögen die Emotionalität des Fußballs und wollen eng am Fan und Kunden sein. Da sind traditionsreiche Clubs wie die SGD natürlich perfekt geeignet, um genau das zu transportieren. Das beweist zum Beispiel auch unser Werbespot, in dem unter anderem Dynamo-Sprechchöre zu hören sind sowie der Torjubel von Aias Aosman nach dem verwandelten Elfmeter im DFB-Pokal gegen Leipzig im Jahr 2016 zu sehen ist. Genau deshalb ist bwin im Gegensatz zu früher von der ersten bis zur dritten Liga aktiv. Wir wollen den Fußball in der Breite unterstützen und nicht nur die Premiumclubs nehmen. Da wo der Fußball wirklich gelebt wird, wollen wir dabei sein.
Können Sie sagen, ob Dynamo-Fans häufiger als andere Fanszenen auf die Spiele ihrer Mannschaft Wetten platzieren?
Da gibt es nach meiner Kenntnis keine Statistiken, weil wir nicht abfragen, wer Fan von welchem Verein ist. Da Dynamo-Fans sehr leidenschaftlich und von ihrem Verein überzeugt sind, würde ich mal vermuten, dass das Wettverhalten schon ausgeprägt ist. Das kann ich allerdings nicht belegen.
Gibt es besondere Vorzüge für Dynamo-Fans als Kunden bei bwin?
Mit einer Dynamo-Vereinsmitgliedschaft hat man bei uns zwar keinen Wettrabatt, wir bieten aber immer zu Topspielen der SGD bestimmte Angebote an, wie zum Beispiel, dass man bei einer verlorenen Wette den Einsatz zurückbekommt. Da haben wir schon einige Aktionen umgesetzt, die andere Wettanbieter nicht machen. In Zukunft würden wir das in Zusammenarbeit mit dem Verein gerne ausbauen. Für maßgeschneiderte Dynamo-Angebote schaut doch regelmäßig auf den bwin-Social-Media-Kanälen oder der bwin-Website vorbei.
Haben Sie in Ihrem Leben schon mal schlecht geschlafen, weil Sie zu viel für eine Wette auf ein Spiel gesetzt haben?
Also wegen Fußball habe ich in meinem Leben sicherlich schon einige schlaflose Nächte gehabt. Wegen Wetten dagegen noch nicht, weil ich einfach keine Beträge setzen würde, die das hervorrufen würden.
{media-left}Wie lautet für Sie ein gesunder Umgang mit Sportwetten?
Man muss seine Grenzen kennen und das Ganze als Entertainment verstehen. Ich sehe das so: Ob man jetzt ins Kino geht und für eine Karte 15 Euro plus 10 Euro Popcorn bezahlt, oder sich ein Fußballspiel anschaut, 10 Euro darauf setzt und dadurch an diesem Abend mehr Spaß hat, macht letztlich keinen großen Unterschied. Zudem gibt es bei uns auch genau geregelte Limits, die verhindern, dass die meisten Leute überhaupt über ein finanziell bedrohliches Maß hinaus setzen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wie bei so vielen Dingen im Leben sollte man auch das Wetten in Maßen genießen und nichts ausgeben, was man nicht übrighat.
Die Spielsucht gehört nicht nur in Deutschland zu den gefährlichsten Abhängigkeiten. Was unternimmt Ihr Unternehmen dagegen?
Das klingt jetzt zwar vielleicht wie aus einem Werbekatalog, entspricht aber schlicht der Wahrheit: In diesem Bereich ist bwin führend und trat schon vor einigen Jahren mit der Havard Medical School und der Berliner Charité in Kontakt, um Suchtverhalten zu analysieren und Gegenmaßnahmen zu entwickeln. Dazu zählen unter anderem Selbsttests, Limits auf Einzahlungsmethoden, wöchentliche Limits bis hin zu lebenslangen Sperren. Außerdem sind wir natürlich auch an gewisse Auflagen der Lizenzbehörden gebunden, was die Aufklärung über verantwortungsvolles Spielen betrifft, machen darüber hinaus sehr viel proaktiv. Sobald wir beispielsweise sehen, dass ein Spieler ein ungesundes Setzverhalten entwickelt, greifen wir schon frühzeitig ein und legen ihm ein Limit oder eine Sperre ans Herz. Insgesamt ist das ein sehr wichtiges Thema für uns, weil ein ungesunder Umgang mit dem Thema niemandem weiterhilft.
Herr Heilmann, vielen Dank für Ihre Zeit und das interessante Gespräch.
Interview: Henry Buschmann & Marcel Devantier
Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.
