Nachwuchs
21. November 2012 // 15.23 Uhr

Ralf Hauptmann: „Dynamo muss eine Herzensangelegenheit sein.“

Fünf Fragen an den Leiter der Fußballschule


Der Dynamo-KREISEL traf sich mit Ralf Hauptmann, dem Leiter der DYNAMO DRESDEN FUSSBALLSCHULE. Der ehemalige Abwehrspieler, der für Dynamo im Europapokal spielte und sich auch den Dress der DDR-Nationalmannschaft überstreifen durfte, sprach über das Konzept der Fußballschule. Dabei erklärte er uns, dass er nicht die Scouting-Abteilung der SGD ist und warum er Wert auf "die alte Schule" legt.

Ralf, im April dieses Jahres hast du mit der DYNAMO DRESDEN FUSSBALLSCHULE ein ambitioniertes Nachwuchsprojekt gestartet. Dein Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen den Vereinen der Region und der SGD zu intensivieren und dabei andere Vereine am Know-how der Sportgemeinschaft teilhaben zu lassen. Wie viele Veranstaltungen habt ihr in den letzten Monaten durchgeführt und wo lag der Schwerpunkt eurer Arbeit?

Hauptmann: An unseren 23 Veranstaltungen haben über 700 Spieler und Spielerinnen teilgenommen. Das war ein sehr guter Start. Unsere Anlaufpunkte liegen in Dresden und im gesamten Einzugsgebiet zwischen Zittau und Riesa. Schwerpunktmäßig geht es uns um zwei Dinge: Zum einen wollen wir ein qualitativ gutes Training anbieten, das den Spielern und Trainern vor Ort nachhaltig weiterhilft. Dabei ist es nicht nur wichtig, Schwachpunkte und Korrekturmöglichkeiten aufzuzeigen, sondern auch Gelegenheit zu geben, mit uns (neben Ralf Hauptmann arbeiten "Dixie" Dörner, René Beuchel und Rocco Milde als Trainer für die Fußballschule; Anm. d. Red.) ins Gespräch zu kommen und Fragen zu altersgerechtem Nachwuchstraining zu stellen. In den Trainingseinheiten legen wir auch viel Wert darauf, die "alte Schule" zu vermitteln - eben Werte wie Disziplin, Fleiß und Teamgeist. Das sind nicht nur Tugenden, die zu unseren Erfolgen im Fußball früher viel beigetragen haben. Sie sind auch heute noch Grundvoraussetzung für ein erfolgreiches Leben außerhalb des Sports. Zum anderen wollen wir mit der Fußballschule sprichwörtlich die schwarz-gelbe Leidenschaft bei den Vereinen und insbesondere bei Kindern in der Region wecken. Dynamo muss einfach eine Herzensangelegenheit sein. Davon lebt der Verein langfristig.

{media-left}Wie lautet dein Zwischenfazit nach etwas über sieben Monaten? Gibt es schon erste Früchte eurer Arbeit und woran werdet ihr den Erfolg eurer Arbeit mittelfristig messen?

Mit unserem Anliegen, die Trainingsqualität bei den Vereinen hochzuschrauben, haben wir ins Schwarze getroffen. Ganz offen gesagt: Ich habe allerhöchsten Respekt vor jedem Übungsleiter, der seine Arbeit komplett ehrenamtlich macht und dafür einen großen Teil seiner Freizeit investiert. Fakt ist aber dennoch, dass es bei der großen Masse an Kindern, die tagtäglich auf den Fußballplätzen unterwegs ist, zu wenig wirklich gut ausgebildete Trainer gibt. Wir können helfen, die Situation ein wenig zu verbessern. Und positive Rückmeldungen, die wir bekommen haben, werten wir als Erfolg. Schwierig messbar wird der Erfolg des anderen, ebenso wichtigen Teils unserer Arbeit sein: Zwischen den Vereinen und Dynamo soll sich ein kooperatives Verhältnis entwickeln. Es ist überwältigend, wie viele Sympathien den Schwarz-Gelben im Dresdner Einzugsgebiet entgegen fliegen. Wenn wir ein bisschen von Dynamo zu den Vereinen transportieren können und dort Begeisterung entsteht, dann wird das Dynamo Dresden dauerhaft nutzen. Dabei geht es nicht um Scouting und systematisches Abgrasen der besten Spieler der Region: Die Fußballschule wird sich nicht daran messen lassen, dass sie Spieler nach Dresden holt. Wir wollen Identifikation schaffen und Türen öffnen. Und das gelingt uns, indem wir den Vereinen tolle Erlebnisse verschaffen und dabei helfen, die Trainingsarbeit vor Ort ein bisschen zu verbessern. Wenn dann der eine oder andere Spieler bei dem Schritt nach Dresden von seinem Heimatverein unterstützt wird oder sich selbst für Dynamo und gegen einen Verein mit einer geringeren Tradition entscheidet, dann ist das das Sahnehäubchen auf unsere Arbeit.

Auf der Mitgliederversammlung 2012 hat der Verein ein positives Ergebnis für das letzte Geschäftsjahr verkündet. Die Überschuldung bleibt dennoch gravierend. Welches wirtschaftliche Konzept steht hinter der Fußballschule und wie geht es bisher auf?

Sagen wir mal so - die Eltern der Kinder sind die Sponsoren. Sie investieren in unser Vorhaben, aber gleichzeitig auch in die Ausbildung und Erziehung ihrer Kinder. Dass das trotzdem kein Selbstläufer ist, habe ich bereits festgestellt. Ich bin aber überzeugt davon, dass die Wirtschaftlichkeit auch langfristig sicher ist: Mein Team und ich bringen aufgrund unserer Erfahrung viele Qualitäten mit, die andere Anbieter gar nicht haben können und die Teilnehmer und Eltern überzeugen. Mehrfache Teilnahmen an unseren Veranstaltungen und viele positive Rückmeldungen geben mir Optimismus und Motivation, dass wir da etwas sehr sinnvolles angefangen haben.

Was sind deine Ziele für das kommende Jahr?

Weiter mit Herzblut und Verstand zu arbeiten und den Namen Dynamo Dresden seriös zu vertreten. Wir stehen erst am Anfang, und das ist die Grundlage, um das Projekt nachhaltig zu etablieren. Ich freue mich immer ganz besonders darüber, wenn ein Verein von sich aus auf mich zukommt. Das bedeutet, dass sich unsere Arbeit langsam rumspricht und es weiter vorwärts geht.

Welches Ereignis ist dir aus diesem Jahr besonders in Erinnerung geblieben?

Besondere Ereignisse sind immer die Stadionbesuche bei den Heimspielen und den Camps, wenn wir die Kinder in die phantastische neue Heimstätte der SGD bringen. Und auch ich finde es interessant, bei diesen Gelegenheiten einen der aktuellen Profis kennenzulernen und mir ein Bild davon zu machen, wie die Jungs heute so ticken.

Ralf, vielen Dank für das Gespräch und weiterhin viel Erfolg!

Interview: Jan Franke

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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