Nachwuchs
02. Januar 2014 // 11.05 Uhr

„Olaf Janßen hat wichtige Zeichen gesetzt.”

Interview mit den Nachwuchstrainern Jan Seifert, Marco Gebhardt und Daniel Holke


Nach dem Ende der Hinrunde sprachen wir mit den Nachwuchstrainern Jan Seifert (U23 und Leiter Leistungsbereich), Marco Gebhardt (U16) und Daniel Holke (U15 und Kleinfeldkoordinator). Das Gespräch drehte sich um ihren Wechsel zu Dynamo Dresden, die Entwicklungen der Mannschaften und die kommende Rückrunde. Auch zu den Problemen, mit denen die Nachwuchs Akademie zu kämpfen hat, bezogen die drei Übungsleiter Stellung.Ihr seid zu Beginn der neuen Spielzeit hauptamtlich in die Nachwuchs Akademie gewechselt. Nach dem ersten halben Jahr: Fühlt ihr euch in eurer Entscheidung, zu Dynamo Dresden zu wechseln, bestätigt?

Jan Seifert: Vor meiner Rückkehr war ich ja schon einige Jahre bei Dynamo als Spieler und als Trainer tätig. Mein zweites Engagement bereue ich natürlich nicht. Dynamo ist als Traditionsverein immer eine reizvolle Aufgabe. Mir macht die Arbeit mit der U23 viel Spaß.

Marco Gebhardt: Ich fühle mich auf jeden Fall bestätigt und auch sehr wohl hier. Hier habe ich meine erste Station in einem Nachwuchsleistungszentrum. Mir macht es unglaublich viel Spaß, mit den Jungs zu arbeiten – und mit meinen Trainerkollegen sowieso.

Daniel Holke: Es war der richtige Schritt, hier her zu wechseln. Hier habe ich die Chance, bei einem absoluten Traditionsverein mitzuwirken, was eine reizvolle Aufgabe darstellt. Man muss auch immer bedenken, dass nicht jeder die Möglichkeit bekommt, im Profifußball einen Job zu erhalten. Für mich war der Wechsel nach Dresden daher auch eine Chance. Wir haben eine große Perspektive und müssen gemeinsam etwas draus machen.

Die Hinrunde ist vorbei. Welches sportliche Fazit zieht ihr und was nehmt ihr euch für die Rückrunde vor?

Seifert: Die U23 sollte zeitnah in die Regionalliga aufsteigen, um den Abstand zwischen Profimannschaft und U23 zu verringern. Allerdings haben wir mit Budissa Bautzen einen Tabellenführer, der bisher eine makellose Saison spielt. Unser Hauptaugenmerk richtet sich zunächst auf die vorderen Plätze und die Weiterentwicklung der Spieler, mir der ich bisher sehr zufrieden bin. Die ehemaligen A-Jugendspieler brauchten etwas Zeit, haben sich nun aber akklimatisiert und sind ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft. Mit Tommy Klotke stand bei 1860 München ein Spieler der U23 im Profiaufgebot. Schön wäre es jetzt, wenn Talente aus der U23 dauerhaft in die Zweitligamannschaft aufrücken.

Gebhardt: Wir als Dynamo Dresden müssten in der B-Junioren-Landesliga eigentlich oben mitspielen, da wir ja immer wieder U17-Spieler aus der Bundesliga bekommen, die dort wenig Einsatzzeiten haben oder nach Verletzungen zurückkommen und wichtige Spielpraxis in meiner Mannschaft sammeln sollen. Platz fünf spiegelt keinesfalls das Potenzial der Mannschaft wieder. Hier muss ich vor allem die Einstellung einiger Spieler hinterfragen. Gegen RB Leipzig und Aue spielen wir super, gegen vermeintlich leichtere Mannschaften treten wir dann aber komplett anders auf und lassen Punkte liegen. Wir haben das im Team aber besprochen und wollen in der Rückrunde anders auftreten. Eine positive Entwicklung der Spieler ist zu erkennen. Nun müssen wir die Jungs auf die U17 und damit auf die Bundesliga vorbereiten.

Holke: Bei der U15 haben die Jungs ja erstmals auf überregionaler Ebene gespielt und ihre Sache ganz gut gemacht. Von den Ergebnissen her bin ich zufrieden, auch wenn einige Ausrutscher dabei waren. Im Großen und Ganzen haben die Jungs eine gute Entwicklung genommen. In den Gesprächen mit meinen Spielern konnte ich mitnehmen, dass sie keineswegs zufrieden sind und sich mehr erhofft haben. Wir wollen den dritten Platz noch erreichen und im Landespokal und der Halle um die Titel spielen.

{media-left}Hochwasserschäden und Platzproblematik sind nur zwei Themen, mit denen die Nachwuchs Akademie zu kämpfen hat. Wie geht man als Trainer damit um?

Seifert: Man bekommt das natürlich alles mit. Ich sehe die räumliche Trennung der Abteilungen vor allem als großes Problem. Das Beste wäre, wenn alle Mannschaften auf einem Gelände trainieren würden. Das hätte für den gesamten Verein durchweg positive Effekte und würde das Miteinander deutlich stärken. Aktuell ist die Platzsituation äußerst grenzwertig. Auch weil das Hochwasser seinen Beitrag dazu geleistet hat.

Gebhardt: Mit fünf, sechs Mannschaften müssen wir durch die Platzprobleme viel improvisieren. Wir sind auf die Hilfe von anderen Vereinen aus der Region angewiesen und trainieren auf deren Fußballplätzen. Die Spieler kommen damit bisher aber gut klar. Dennoch – es muss sich was tun.

Holke: Ich kenne die Infrastruktur von anderen Vereinen, wo ich als Trainer tätig war. In Magdeburg hatten wir beispielsweise sechs Fußballplätze und gute Bedingungen für den Nachwuchs. In Dresden sind die Platz-Gegebenheiten momentan deutlich schlechter. Wir haben Vereine in der Stadt, die deutlich bessere Platzanlagen haben. Es kann nicht sein, dass sich ein Trainer Gedanken darum machen muss, wo er trainiert und wie die Spieler die langen Anreisewege zeitlich mit der Schule unter einen Hut bekommen. Mein großer Wunsch ist, dass wir diese Probleme in den Griff bekommen. Ich möchte es aber nicht versäumen, mich bei allen Vereinen und Helfern zu bedanken, die uns bisher unterstützt haben.

Tobias Müller und Paul Milde stammen aus dem Dynamo-Nachwuchs und konnten in der laufenden Saison bereits einige Pflichtspieleinsätze vorweisen. Cheftrainer Olaf Janßen bietet außerdem regelmäßig ein Talentetraining an. Wie seht ihr die Entwicklung der Verzahnung zwischen Nachwuchs und Profimannschaft?

Seifert: Das ist sehr positiv. Gerade zwischen den Großfeldmannschaften eines Vereins sollte immer ein enger Kontakt bestehen. Ich stehe mit dem Trainerteam der Profis im Austausch.

Gebhardt: Von der Verzahnung ist die U16 bisher weniger betroffen, bekommt die Entwicklung aber dennoch mit. Ich kann aber aus meiner Profi-Erfahrung sagen, dass ich oft gemeinsam mit Talenten aus dem eigenen Nachwuchs auf dem Trainingsplatz stand. Allerdings gab es auch Trainer, die mit den jungen Spielern nicht so viel anfangen konnten. Wichtig ist, dass der Trainer der Zweitliga-Mannschaft den Nachwuchs in seine Philosophie integriert. Den Rest haben die Talente selbst in der Hand.

Holke: Ich denke, das sind extrem wichtige Zeichen, die Olaf Janßen jetzt gesetzt hat. Die beiden Zweitliga-Einsätze von Paul Milde sind ein Signal an alle Nachwuchsspieler bei Dynamo. Spieler und Eltern sehen, dass hier eine gewisse Durchlässigkeit herrscht.

Jan, Marco und Daniel, vielen Dank für das Gespräch!

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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