Nachwuchs
01. August 2017 // 17.00 Uhr

„Junge Spieler brauchen diese Erfahrung.“

Ralf Minge, Hansi Kreische und Assistent Geschäftsführer Sport Martin Börner bei einem Nachwuchsspiel im Sportpark Ostra

Interview mit Ralf Minge vor dem U19-DFB-Pokalspiel gegen Bayer Leverkusen


Über sieben Jahre arbeitete er für Bayer 04 Leverkusen, war Co-Trainer unter Klaus Toppmöller, Trainer der zweiten Mannschaft und Leiter des Nachwuchsleistungszentrums.

Ralf Minge ist also genau der richtige Gesprächspartner vor dem DFB-Pokal-Spiel unserer U19 gegen die Werkself. Mit Dynamos Sportgeschäftsführer sprachen wir über den Gegner und die Bedeutung des Wettbewerbs für die Entwicklung der schwarz-gelben Talenteschmiede. Außerdem verriet uns Minge, weshalb die Partie am Samstag im Heinz-Steyer-Stadion ausgetragen wird.

Ralf, mit deiner Leverkusener Vergangenheit konntest du Matthias Lust im Vorfeld sicher den einen oder anderen Tipp geben, wie Bayer zu knacken ist?

Bayer ist nach Dynamo Dresden der Verein, wo ich beruflich meine längste Zeit verbracht habe. Ich habe sehr viele positive Erinnerungen an meine Zeit dort. Aber es ist mittlerweile über dreieinhalb Jahre her, dass ich Leverkusen verlassen habe, insofern hält sich das, was ich an fachlichen Tipps rüberbringen kann, in Grenzen.

{media-left}Der Gegner ist ebenso Bundesligist wie unsere Jungs. Warum ist das Spiel trotzdem etwas Besonderes?

Um das zu beantworten, müssen wir betrachten, wie unsere Teilnahme am DFB-Pokal zustande gekommen ist. Wir haben in einem überragenden Landespokal-Finale RB Leipzig besiegt und damit erst die Qualifikation für diese Runde aus eigener Kraft geschafft. Bayer ist in der Nachwuchsförderung seit Jahren eine richtig gute Adresse. Insofern ist es toll, dass wir uns in diesem Wettbewerb mit solch einer Mannschaft messen können.

Was zeichnet die Nachwuchsarbeit in Leverkusen aus?

Mein Freund Michael Reschke hat dort das Fundament gelegt. Ich war die ersten Jahre im Nachwuchs, später Leiter des Nachwuchsleistungszentrums. Die Arbeit dort ist extrem professionell, beginnend von der Sichtung, über die Ausbildung bis hin zum dualen Weg mit den kooperierenden Schulen und der Bayer AG. Es ist eine tolle Detailarbeit.

Wie wichtig ist so ein Pokalspiel für die Entwicklung von Nachwuchsspielern?

Es ist ein Highlight, ein K.O.-Spiel – das kann man schon mit dem Endspiel gegen Leipzig vergleichen. In so einem Spiel kannst du auch gegen vermeintlich stärkere Gegner mal ein Ausrufezeichen setzen. Die jungen Spieler brauchen diese Erfahrung. Das sind Partien, aus denen man für seine Laufbahn eine Menge mitnehmen kann.

{media-right}War es deshalb richtig, der Partie einen besonderen Rahmen zu geben?

Definitiv! Wir haben sogar kurzzeitig überlegt, ob wir im DDV-Stadion spielen sollen. Es ist ein besonderer Tag, ein besonderes Spiel für die Jungs und den Verein – da gehört auch ein würdiger Rahmen dazu. Das versteht sich von selbst.

Wie intensiv beobachtet deine Scoutingabteilung den Nachwuchs anderer Vereine?

Wir haben mit Thomas Henning einen hauptamtlichen Scout, mit Hansi Kreische einen sehr erfahrenen und für uns wichtigen Mann, der unterstützend wirkt. Alles was in Richtung U19 geht, ist auch schon ein Thema für Kristian Walter und mich, weil wir ganz einfach im Thema sein müssen. Wir müssen einen Überblick über den deutschen Markt haben. Das sind alles potentielle Kandidaten für die erste Mannschaft. Insofern sind wir da auch schon fleißig unterwegs.

Wirst du am Samstag selbst im Stadion sein?

Selbstverständlich. Je nach Spielplan der Profis schaue ich mir unseren Nachwuchs regelmäßg an. Da wir erst am Montag beim FC St. Pauli spielen, passt das hervorragend.

Im letzten Pokal-Finale standen mit Jena und Braunschweig zwei Mannschaften im Endspiel, die Dynamo in der Liga hinter sich lassen konnte. Es kann also jedes Team ins Finale kommen. Was ist das Ziel für die SGD?

Dass im DFB-Pokal alles möglich ist, nicht nur bei den Profis, macht den Charme dieses Wettbewerbs aus. Nichtsdestotrotz sind unsere Jungs gut beraten, sich nur auf das bevorstehende Spiel zu konzentrieren und einfach alles reinzuhauen. Das Entscheidende ist, dass man nach dem Spiel für sich in Anspruch nehmen kann, dass man alles versucht und sein ganzes Potential abgerufen hat. Wenn das gegeben ist, ist es nicht ausgeschlossen, dass wir die nächste Runde erreichen.

Ralf, vielen Dank für das Gespräch.

Interview: Steffen Wunderlich

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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