Nachwuchs
07. Juni 2018 // 15.10 Uhr

„Ich bin stolz auf meine Mannschaft.“

Cristian Fiel blickt auf seine zweite Saison als Trainer von Dynamos Bundesliga-B-Junioren zurück. (Fotos: SGD/Steffen Kuttner)

Interview mit U17-Trainer Cristian Fiel


Dynamos U17-Mannschaft spielte in der Bundesliga-Saison 2017/18 über weite Strecken richtig guten Fußball, brachte die eine oder andere Spitzenmannschaft in Verlegenheit und sicherte sich als Tabellenzehnter souverän den Klassenerhalt.Wir sprachen mit Cristian Fiel über sein zweites Jahr als Trainer der schwarz-gelben B-Junioren.

Fielo, du blickst auf deine zweite Spielzeit als U17-Trainer zurück. Was hast du in der abgelaufenen Saison Neues gelernt?

Wenn ich dir das erzähle, brauchen wir viel Papier, um alles aufzuschreiben. Im Umgang mit den Jungs lernt man jeden Tag dazu. Du lernst in jedem Spiel dazu, wenn du auf neue Situationen reagieren musst und versuchst, von außen einzuwirken. Das war in diesem Jahr noch mal eine Steigerung, weil du natürlich versuchst, die Erfahrungen, die du schon gesammelt hast, immer mit einzubeziehen. Grundsätzlich erleichtern dir Erfahrungen das Leben. Aber am Anfang, wenn vieles noch sehr frisch ist, musst du die ganzen Dinge erst mal sortieren.

Auch 2017/18 haben die B-Junioren der SGD ihre Bundesliga-Tauglichkeit unter Beweis gestellt. Was hat deine Mannschaft gut gemacht?

Das kann man glaube ich in einem Satz zusammenfassen: Die Jungs haben das ganze Jahr über hart an sich gearbeitet. Natürlich hat der eine oder andere mal ein Tief, einen kleinen Durchhänger. Aber über die ganze Saison betrachtet hat die Mannschaft eine Top-Einstellung gezeigt.

Der Saisonverlauf war ja ein bisschen kurios.

Das stimmt. Die Hinrunde war sehr gut, bis zur Winterpause haben wir vielleicht sogar etwas über unseren Möglichkeiten gespielt. Das war nicht unbedingt zu erwarten, weil es im Sommer den normalen Umbruch gab und du dich als Mannschaft erst mal finden musst. Das erste halbe Jahr hat es uns leichter gemacht, in der Rückrunde eine sehr schwierige Phase durchzustehen. In den letzten fünf Spielen hat die Mannschaft es dann geschafft, sich zu befreien. Die Jungs haben Charakter bewiesen.

Es gab Spiele, in denen ihr Punkte mitgenommen habt, sich deine Begeisterung aber in Grenzen hielt. Trainerschicksal?

(lacht) Klar, als Spieler nimmst du das Glücksgefühl nach einem Sieg voll mit. Aber als Trainer schaust du natürlich immer darauf, wie sich deine Mannschaft präsentiert hat. Ein Beispiel: In der Hinrunde haben wir gegen Hannover einen Punkt mitgenommen, obwohl wir schon in der Halbzeit 0:5 zurückliegen hätten müssen. Am Ende geht es null zu null aus. Ich bin nach dem Spiel zu Steve Cherundolo (U17-Trainer Hannover 96; A. d. Red.) gegangen, und wusste gar nicht, was ich ihm sagen soll. Im Fußball geht es darum, zu gewinnen. Aber wenn dir egal ist, wie du deine Spiele gewinnst, wirst du über kurz oder lang nicht mehr erfolgreich sein.

{media-left}Umgekehrt ging es auch – verloren, und trotzdem glücklich.

Das letzte Spiel bei Hertha war das beste Beispiel. Diese Mannschaft hatte eine brutale Qualität, und wir haben ein richtig gutes Spiel gemacht und hätten sogar einen Punkt verdient gehabt. Wenn ein „Zecke“ Neuendorf (U17-Trainer Hertha BSC; A. d. Red.) nach dem Spiel zu mir sagt, dass meine Mannschaft mit den besten Fußball gespielt hat, den er in diesem Jahr gesehen hat, dann kann ich mir davon nichts kaufen. Aber es macht mich glücklich, weil ich stolz bin auf meine Mannschaft.

Du legst sehr großen Wert darauf, dass deine Jungs immer wieder spielerische Lösungen finden, auch unter hohem Gegnerdruck. Ausbildung schlägt Risiko, kann man es so zusammenfassen?

Es ist immer leicht, den Ball wegzuschießen, gut zu verteidigen und zu hoffen, dass vorne einer reingeht. Aber wenn du dich viel bewegst, dich auf dem Platz klug verschiebst, jeder den Ball haben will und vorher schon eine Lösung im Kopf hat, dann kannst du dich aus vielen Situationen fußballerisch befreien. Darauf haben die Jungs sich eingelassen und versucht, das umzusetzen. Und dafür bin ich ihnen extrem dankbar, das habe ich ihnen nach dem letzten Spiel auch gesagt.

In der B-Jugend bleiben noch zwei, drei Jahre, bis der Ernst des Fußballerlebens beginnt. Worauf kommt es in dieser Phase am meisten an?

Spaß am Fußball! Die Lust darauf, viel zu investieren. Die Bereitschaft, auf einiges zu verzichten. Eine starke Mentalität. Die Jungs müssen schon in dem Alter daran arbeiten, den Kopf frei zu behalten, auch wenn sie mal einen Fehler machen. Aber in erster Linie steht der Spaß am Fußball. Wenn du Spaß hast, dann bist du auch bereit, hart zu arbeiten. Dann kann dein Weg auch nach oben führen.

Wann legt ihr wieder los?

Trainingsauftakt ist am 16. Juli.

Fielo, danke für das Gespräch und ein paar schöne Urlaubstage mit deiner Familie!

Interview: Jan Franke

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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