Die ersten Spieltage sind absolviert, die ersten Punkte geholt. Was für die Profis der Sportgemeinschaft gilt, trifft ebenso auf die Nachwuchsmannschaften zu. Wir wollten von Jan Seifert, Leiter von Dynamos Nachwuchs Akademie, wissen, ob er mit dem Saisonauftakt der Dynamo-Jugend zufrieden ist, auf was sich die Jugend-Kicker noch einstellen müssen. Wir sprachen mit dem 47-Jährigen außerdem über die Strahlkraft von Dynamos Nachwuchs Akademie.Jan, es ist sicherlich noch früh in der Saison - aber bist du zufrieden mit dem Saisonstart des Dynamo-Nachwuchses?
Ja, das kann ich so sagen. Ich bin mit allen Altersklassen im Großen und Ganzen zufrieden. Natürlich gibt es hier und da ein paar Punkte, die ich gerne noch auf dem Konto unserer Mannschaften gesehen hätte. Trotzdem kann man, wie ich finde, von einem gelungenen Auftakt sprechen.
Du hast es angesprochen: Die U19 hat zum Beispiel gleich in ihrem ersten Saisonspiel Pech gehabt…
…als sie gegen Leipzig stark spielte, lange führte und erst in der Nachspielzeit den Ausgleich kassierte. Das war schon ärgerlich, soll aber die Leistung der Jungs nicht schmälern. Die U19 misst sich in der A-Junioren-Bundesliga auf absolutem Top-Niveau mit Mannschaften, die andere Maßstäbe ansetzen über eine noch höhere Anzahl an qualitativen Spielern verfügen. Als Aufsteiger wird es selbstverständlich nicht leicht, aber ich habe ehrlich gesagt keine Bange, dass es mit dem Saisonziel Klassenerhalt klappt.
Welche Herausforderungen haben sich denn unserer A-Jugend bisher in der höchsten Spielklasse gestellt?
Für viele unsere Spieler ist die Bundesliga Neuland. Es wird schneller gespielt, es herrscht eine andere Athletik. Die Spielklasse ist einfach sehr, sehr stark besetzt. Das hat sich zum Beispiel am letzten Wochenende gezeigt, als man gegen Wolfsburg mit 0:4 verloren hat. Aber auch das ist ein Lernprozess, die Jungs werden sich einspielen und dann bin ich da optimistisch.
Unsere U17 hat sich im letzten Jahr in der Bundesliga gehalten und trumpft jetzt zum Saisonstart groß auf. Ein Zeichen dafür, wie wichtig das „Einspielen“ ist?
Ja, aber nur bedingt. Auf der einen Seite ist natürlich immer wichtig, dass die Mannschaft geschlossen funktioniert. Aber auf der anderen Seite müssen sich die Jungs eben auch an die höchste Spielklasse gewöhnen. Das konnten viele Spieler im letzten Jahr machen – davon profitieren sie jetzt. Da kann man sehen, was allein dieses eine Jahr für die Spielerausbildung und -weiterentwicklung bedeutet. Hinzu kommt auch, dass wir mit Cristian Fiel einen Trainer für die U17 haben, der seinen ersten Trainer-Job gleich richtig gut macht.
Übernommen hat Fielo das Traineramt von Tino Gaunitz, der jetzt die U16 coacht und den Aufstieg schaffen soll. Stimmt der Saisonauftakt positiv?
Auf jeden Fall! Der U16-Saisonstart verlief für uns optimal. Mit Tino Gaunitz haben wir zudem einen Trainer, der sehr erfahren ist und schon bewiesen hat, was er kann. Es ist schön zu sehen, dass es jetzt gleich auch mit der U16 so gut klappt.
Ziel eurer aller Arbeit ist ja, Nachwuchsspieler an die Profi-Mannschaft heranzuführen. Derzeit stehen mit Robin Fluß, Niklas Hauptmann, Niklas Landgraf, Markus Schubert und Marvin Stefaniak gleich fünf Spieler aus den eigenen Reihen im Kader. Gibt es bei Dynamo eine „erhöhte Durchlässigkeit“?
Das würde ich so jetzt nicht sagen. Aber es stimmt: Seitdem Ralf Minge als Sportgeschäftsführer tätig ist, wird der Fokus verstärkt wieder auf die Nachwuchsarbeit gelegt. Wir wollen jungen, regionalen Talenten bei uns eine Chance geben. Es verleiht unserer Nachwuchs Akademie Strahlkraft, wenn es regelmäßig eigene Talente in den Profi-Kader schaffen. Das hat in den letzten Jahren gut funktioniert und ist auch in Zukunft unser Anspruch.
Danke für das Gespräch, Jan, und weiterhin maximale Erfolge!
Interview: August Modersohn
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