Nach Testspielsiegen gegen die SpVgg Unterhaching, Rot-Weiß Erfurt, Energie Cottbus und den Chemnitzer FC startet Dynamos U17-Mannschaft am Sonntag in die Restrunde der Bundesliga Nord/Nordost. Dort empfangen die abstiegsbedrohten Dresdner mit Tabellenführer VfL Wolfsburg gleich ein absolutes Spitzenteam.
Wir wollten von Trainer Tino Gaunitz wissen, woran er mit seinen Jungs in den letzten Wochen schwerpunktmäßig gearbeitet hat, was er vom Spiel gegen die Wölfe erwartet und worauf es in den verbleibenden elf Partien ankommen wird, wenn man die Klasse halten will.Tino, für euch wird's am Sonntag wieder ernst. Wie ist die Wintervorbereitung gelaufen?
Die Vorbereitung ist gut gelaufen. Die Jungs haben ordentlich mitgezogen, bis auf ein paar vorübergehende krankheitsbedingte Ausfälle waren alle Spieler in den letzten fünfeinhalb Wochen durchgehend dabei. Das verlängerte Wochenende im Erzgebirge war auch für die Stimmung in der Truppe gut, ich bin insgesamt zufrieden. Aber der Gradmesser wird jetzt in den Punktspielen kommen.
Welche Schwerpunkte hast du mit deinem Trainerteam in den letzten Wochen gesetzt?
Physis und Zweikampfverhalten standen im Vordergrund. Ein wichtiges Augenmerk lag darauf, die körperliche Robustheit unserer Mannschaft zu verbessern. Das heißt, dass wir mit den Jungs nicht nur an den Beinen gearbeitet haben, sondern auch am Oberkörper. Das Thema Zweikampfführung und Durchsetzungsfähigkeit – in der Defensive und im Angriff – hängt damit eng zusammen. Auch hier haben wir viel investiert, um uns zu verbessern. Diese Schwerpunkte haben wir dann mit dem Ball in Spielformen umgesetzt und gefestigt.
Hast du alle Spieler an Bord?
Wir haben die Vorbereitung genutzt, um die Verletzten wieder heranzuführen. Im Moment sind alle dabei. Dazu muss man aber auch sagen, dass es im Kader ein paar Veränderungen gegeben hat. Einige ältere Spieler werden fürs Erste in der U16 auflaufen, dafür haben wir ein paar Leute aus dem jüngeren Jahrgang hochgeholt. Das Leistungsprinzip steht hier ganz klar im Vordergrund.
Was rechnest du dir für das Spiel gegen den Tabellenführer aus?
Wir bewegen uns im Leistungsbereich und haben ein Ziel, das wir erreichen wollen. Deshalb gehen wir in jedes Spiel mit der Maxime, etwas mitzunehmen. Dabei sind wir natürlich auch Realisten. Wolfsburg wird meines Erachtens um die Deutsche Meisterschaft mitspielen, die Rollen sind also klar verteilt. Aber unser Ziel wird sein, so gut wie möglich Paroli zu bieten, die Begegnung so lange wie möglich offen zu halten. Wir sind der Underdog, aber wir wollen uns so teuer wie möglich verkaufen. Das erwarte ich von meinen Jungs. Was am Ende dabei rumspringt, werden wir sehen.
In den bisherigen Spielen wart ihr oft dicht dran, habt sechs Mal mit nur einem Tor Unterschied verloren. Was war das entscheidende Quäntchen, das euch gefehlt hat?
Ich denke, dass wir vom Leistungsvermögen insgesamt nicht so weit weg sind. In vielen Spielen waren wir dran, standen aber am Ende dann doch mit leeren Händen da. Hier und dort hat uns die nötige Robustheit gefehlt, aber wir haben auch zu viele individuelle Fehler gemacht. Ein Stück weit hatte das mit fehlender Cleverness, aber auch mit fehlender Konzentration zu tun. Das letzte Heimspiel gegen Leipzig war symptomatisch (0:1; A.d.R.). Dort verschlafen wir die ersten zwei Minuten, rennen dann einem Rückstand hinterher und nutzen am Ende unsere Möglichkeiten nicht. Ich denke, in diesen Punkten haben wir noch Luft nach oben.
Wo liegt in den nächsten elf Spielen der Schlüssel für das Saisonziel Klassenerhalt?
Bei den angesprochenen Qualitäten – Zweikampfhärte, Konzentration, Cleverness – sind oft Nuancen entscheidend. Ich erwarte von meiner Mannschaft, dass sie das verinnerlicht. Die Jungs sollen energisch und entschlossen auftreten und unter Beweis stellen, dass sie das Zeug haben, in der Bundesliga zu bestehen.
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