„Die Jungs arbeiten hart“

Wir haben uns vorab mit „Fielo“ verabredet, um mit ihm auf die restliche Rückrunde hinauszublicken. Im Interview erzählte er uns, wie er seine Mannschaft auf die Aufgabe Klassenerhalt vorbereitet hat und was er in seinem ersten Halbjahr als Cheftrainer für Erfahrungen gemacht hat.

Fielo, in diesem Jahr hast du mit deiner U17 bereits einen ersten Erfolg feiern können. Im Sachsenpokal-Viertelfinale habt ihr den Chemnitzer FC im Elfmeterschießen geschlagen – war es so aufregend, wie es klingt?

Ja, Pokalspiel halt. Wir hatten den Gegner eigentlich die ganze Zeit im Griff und kriegen kurz vor Schluss den Ausgleich. In der Verlängerung gehen wir dann in Rückstand aber schaffen noch den Ausgleich und gehen dann ins Elfmeterschießen. Ich glaube, die Jungs wollten es unnötig spannend machen (lacht). Aber wie sagt man so schön: Am Ende zählt nur das Weiterkommen!

Geht ihr dadurch jetzt mit einer Euphorie in die restliche Rückrunde?

Naja, das Spiel liegt jetzt auch schon zwei Wochen zurück, zwischendurch hatten wir noch zwei Testspiele. Inzwischen haben wir sechs Spieler, die ausfallen – aber das gehört dazu. Wir müssen da durch und brauchen uns keine Gedanken darüber zu machen, sondern müssen die Situation so annehmen.

Wie habt ihr euch im Winter auf das Ziel Klassenerhalt vorbereitet?

Weil die Trainingsbedingungen wegen des Wetters nicht optimal waren, mussten wir viel ausweichen und improvisieren. Das hieß dann: Leichtathletikhalle und Fitnessstudio. Auf den Platz konnten wir nicht viel, aber wir haben in den Bereichen Ausdauer, Kraft und Schnelligkeit sehr gut gearbeitet. Das wird in der Rückrunde auch sehr wichtig sein.

Aus deiner Mannschaft war am letzten Wochenende Vasil Kusej mit der tschechischen U17-Nationalmannschaft auf Länderspielreise. Welche Bedeutung haben solche Erfahrungen für Nachwuchsspieler?

Eine sehr große und wichtige! Ich als Jugendlicher hätte mir das auch nicht nehmen lassen. Wenn Vasil eingeladen wird, dann gönne ich ihm das. Es ist natürlich ein bisschen ärgerlich, dass er große Teile unserer Vorbereitung verpasst hat, aber wir sind in der U17 und noch nicht im Profibereich – von daher müssen wir das in Kauf nehmen. Für seine persönliche Weiterentwicklung sind solche Länderspielreisen extrem förderlich.

Für dich war die Hinrunde das erste halbe Jahr als Cheftrainer. Hast du dich schnell mit der Aufgabe zurechtfinden können?

Ja, das würde ich schon sagen. Es ist eine tolle Aufgabe mit Höhen und Tiefen. Wir hatten zum Beispiel in der Vorrunde eine Phase, in der wir sechs Spiele in der Liga hintereinander nicht gewinnen konnten, das hat mich schon sehr mitgenommen. Aber als wir die letzten drei Spiele vor der Winterpause gewinnen konnten war ich in einem Mega-Hoch! Ich lebe einfach von meinen Emotionen (lacht). Und der Job macht mir sehr viel Freude.

Jetzt bekommt ihr es mit dem VfL Wolfsburg zu tun. In der Tabelle stehen die Wölfe einen Punkt vor euch. Was erwartest du für ein Spiel?

Dass es keine leichte Aufgabe wird, das wissen wir natürlich. Wenn man die Tabelle anguckt, könnte man meinen, dass es ein Spiel auf Augenhöhe wäre, aber das ist es auf keinen Fall. Vereine wie Wolfsburg haben ganz andere Möglichkeiten als wir. Die Jungs arbeiten hart, versuchen sich in jedem Training zu verbessern und natürlich würden wir uns nicht wehren, wenn wir nach dem Spieltag vor den Wolfsburgern stünden. Trotzdem noch einmal: Das sind andere Welten.

Fielo, für die Rest-Rückrunde wünschen wir euch maximale Erfolge und drücken die Daumen!

Interview: August Modersohn

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