Mit den steigenden Temperaturen und sinkenden Inzidenzzahlen erwacht auch der Betrieb von Dynamos Nachwuchs Akademie nach Monaten, in denen der Ball nicht rollte, wieder zu neuem Leben.{media-right-nachwuchs-adv}Wir haben mit Nachwuchsleiter Jan Seifert über die zurückliegende schwierige Zeit gesprochen und ihn in einem kurzen Interview zu den aktuellen und bevorstehenden Herausforderungen von Dynamos Talentschmiede befragt.
‚Seif‘, hinter den Nachwuchsmannschaften der SGD und allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Nachwuchs Akademie liegt ein bewegtes Jahr, in welchem die Arbeit mit Dynamos Talenten alles andere als ‚normal‘ vonstattengehen konnte. Welches Fazit ziehst du, wenn du auf die vergangenen Monate zurückblickst?
Durch die Pandemie und die sich immer wieder verändernden Bestimmungen war es für jeden Einzelnen eine extrem schwierige Situation, in der es kaum möglich war, einen geregelten Ablauf aufzubauen. Ich bedanke mich bei allen Mitarbeitern, Trainern und Spielern, dass sie bei all den Maßnahmen so toll mitgezogen und immer versucht haben, das Bestmögliche aus der jeweiligen Situation zu machen. Das war sehr wichtig. Seit Ende Oktober ruht ja im Prinzip alles und wir sind von einer Hygienemaßnahme in die nächste gegangen. Da haben ganz viele Faktoren und Dinge, mit denen wir zu kämpfen hatten, mit reingespielt. Deshalb ist das vergangene Jahr unglaublich schwer zu bewerten.
{media-left}Du hast es bereits gesagt: Trotz der Umstände habt ihr das Beste aus der Situation gemacht. So gab es unter anderem Testspielrunden gegen Jugendmannschaften anderer Vereine, einige vielversprechende Nachwuchsspieler wurden ins Training bei der Profimannschaft integriert und der Sachsenpokal wurde genutzt, um gerade den Jungs aus der U19- und U17 eine Bühne und Wettkampfpraxis zu geben. Wie sehr hat die Corona-Pandemie Dynamos Nachwuchsarbeit verändert?
Das wird sich vollumfänglich wahrscheinlich erst im Laufe des nächsten Jahres herauskristallisieren, auch weil jeder Mensch die Pandemie anders wegsteckt oder verarbeitet. Es gibt beispielsweise Spieler, denen es gefühlt sogar gutgetan hat, vom alltäglichen Stress ein bisschen runterzukommen. Manchen fehlt aber auch einfach spürbar ein halbes bis dreiviertel Jahr Ausbildung, das gilt es nun zu versuchen wieder aufzuholen. Wie gut das gelingt, wird sich erst noch zeigen. Nichtsdestotrotz kommt uns jetzt die gute Arbeit der vergangenen Jahre zugute, gerade was die Kaderstärken und -qualität betrifft. Darauf lässt sich definitiv aufbauen.
Mit Jonas Kühn, der bereits zu einigen Einsatzminuten bei den Profis kam, und Phil Harres wurden zwei U19-Spieler bereits mit einem Profivertrag für die kommende Zweitliga-Spielzeit ausgestattet. Wie sehr ist das auch Lohn eurer Arbeit im Nachwuchs?
Das ist ein langer Prozess, der mit dem klaren Ziel des Vereins begonnen hat, Spieler aus dem eigenen Nachwuchs im Profibereich zu etablieren. Das ist unsere Aufgabe und wir versuchen das natürlich jedes Jahr zu schaffen. Das ist uns in der Vergangenheit mit Spielern wie Marvin Stefaniak, Niklas Hauptmann, Markus Schubert bis zu Jonas Kühn und Phil Harres heute auch gut gelungen. Man freut sich immer, wenn es jemand aus dem eigenen Nachwuchs schafft, einen Profivertrag zu bekommen und sich dann auch noch durchsetzt, wie das zum Beispiel bei Kevin Ehlers der Fall war. Genau das ist aber auch der Anspruch an uns selbst und das wird trotz Corona auch im nächsten Jahr wieder das Ziel sein.
{media-right}Glücklicherweise werden momentan die Fallzahlen und Inzidenzwerte deutschlandweit geringer und man hat das Gefühl, dass es in vielen Bereichen so langsam wieder zurück in Richtung Normalität geht. Wie ist der Stand der Vorbereitungen und Planungen im Nachwuchsbereich bezüglich der kommenden Saison?
Die Planungen sind momentan noch etwas von der Schulzeit eingeschränkt, die bis zum 20. Juli geht. Dadurch kann man nicht einfach sagen, wir geben den Spielern jetzt mal drei Wochen Pause. Alle Mannschaften gehen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in die Vorbereitung. Die U19 und die U17 fangen Anfang Juli als erstes an. Der Rahmenterminkalender steht im Groben schon, allerdings noch ohne, dass die jeweiligen Paarungen feststehen. Auch, wie genau der Spielrhythmus aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Für uns ist jetzt erst einmal wichtig, dass wieder eine gewisse Normalität eintritt. Sei es, dass die Trainer wieder ihre Büros im Trainingszentrum beziehen oder die Jugendspieler sich dort in ihren Kabinen vor und nach den Trainingseinheiten umziehen können. Das ist das, was sich jeder hier wünscht.
Auf was wird es bei der Rückkehr in einen geregelten Spielbetrieb im Hinblick auf die sportliche Weiterentwicklung der Kinder und Jugendlichen zunächst am meisten ankommen?
Wie eingangs gesagt, kann man die zurückliegenden rund eineinhalb Jahre natürlich nicht einfach so ignorieren oder wegdenken. Jeder hat die Situation anders weggesteckt. Das Wichtigste wird sein, Geduld zu haben. Es kann sehr gut sein, dass es in der Entwicklung der Spieler jetzt eben ein bisschen länger dauern wird, auf das erhoffte oder gewünschte Level zu kommen. Man muss sich aber auch im Klaren darüber sein, dass im Grunde alle damit zu kämpfen haben und es den anderen Mannschaften genauso geht. Dadurch, dass es in den vergangenen beiden Spielzeiten nur Aufsteiger und keine Absteiger gab, kann es unter Umständen auch dazu kommen, dass die Ligen sehr verzerrt sein werden. Das wird schlussendlich alles in die Bewertung einfließen müssen. Alles in allem haben wir eine hohe Qualität an Trainern sowie Spielern und dazu mit dem neuen Trainingszentrum sehr gute Voraussetzungen. Deshalb wird mir beim Blick in die Zukunft auch nicht bange.
Vielen Dank für deine Zeit und das Gespräch, ‚Seif‘.
Interview: Marcel Devantier
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