Es ist seine dritte Saison am Spielfeldrand von Dynamo Dresdens U17-Mannschaft: Pünktlich zum Punktspielstart 2022 erzählt Oliver Heine im Interview, wie er den bisherigen Saisonverlauf bewertet und was seine Mannschaft auszeichnet. Außerdem gibt der 42-Jährige einen Ausblick auf das anstehende Spiel gegen den Nachwuchs des SV Werder Bremen.{media-right-nachwuchs-adv}Die Partie findet am Samstag, 11 Uhr, in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie statt, muss aufgrund der Coronavirus-Pandemie jedoch ohne Zuschauerinnen und Zuschauer absolviert werden.
Oli, das letzte Spiel deiner Mannschaft fand Anfang Dezember statt, seid ihr gut durch die Winterpause gekommen und wie habt ihr die „freie“ Zeit genutzt?
Wir sind sehr gut durch die Winterpause gekommen, wenn man all die Herausforderungen bedenkt, die die aktuelle Situation mit sich bringt. Die Jungs hatten endlich mal eine Zeit lang frei, das ist im Sommer zum Beispiel etwas schwieriger, weil die Ferienzeiten nicht mit dem Spielplan zusammenpassen. Seit sechs Wochen sind wir in der Vorbereitung, in dieser Zeit hat das Team wirklich gut und intensiv gearbeitet.
Du sprichst es an: Seit Beginn des Jahres steht deine Mannschaft wieder regelmäßig auf dem Trainingsplatz, wie fällt dein Fazit der ersten Trainingswochen aus?
Die Jungs sind sehr willig und wollen sich verbessern. Sie machen schon die gesamte Saison über enorme Fortschritte. Ihr Lernfortschritt drückt sich auch am bisherigen Saisonverlauf aus. Nach einer etwas holprigen Vorbereitung im Sommer haben wir wirklich gute Ergebnisse eingefahren. Die Vorbereitung und die letzten Testspiele haben gezeigt, dass wir große Entwicklungen im individuellen, aber auch mannschaftlichen Bereich gemacht haben und bereit sind. Ich hoffe, dass wir die Saison genauso gut fortsetzen können.
Mit der U17 leitest du eine noch relativ junge Truppe. Wie ist nach der langen Pause allgemein die Stimmung in der Mannschaft?
Die Mannschaft zeichnet ein großer Zusammenhalt aber auch ein großer Ehrgeiz aus. Wir haben viele Jungjahrgänge in der U17, welche sich schnell an die Anforderungen im B-Jugendbereich angepasst haben. Ich glaube, dass wir insgesamt eine sehr gute und konzentrierte Stimmung haben. Natürlich knallt und scheppert es auch mal, das ist aber insgesamt gut, weil daraus die erforderliche Fokussierung innerhalb der Mannschaft resultiert. Als Trainer gefällt es mir, dass wir auch mit der notwendigen Entschlossenheit und Überzeugung durch die Vorbereitung gegangen sind und jetzt auf den Punktspielstart brennen.
Aktuell belegt ihr mit 21 Punkten den sechsten Tabellenplatz der B-Junioren-Bundesliga, wie zufrieden bist du mit der Leistung deiner Mannschaft und dem bisherigen Saisonverlauf?
Wir sind im gesamten Team sehr zufrieden. Das Ziel, den Klassenerhalt zu schaffen und nicht mit der Abstiegszone in Berührung zu kommen, haben wir frühzeitig erreicht. Wir mussten eigentlich nie nach unten gucken, eher im Gegenteil: Wir konnten uns sogar an den Top-Teams der Junioren-Bundesliga orientieren und das spornt jeden Einzelnen extra an. Dieses positive Gefühl nehmen wir mit in die nächsten Spiele und möchten uns sowohl individuell als auch mannschaftlich weiterentwickeln, um dabei den Anschluss an die Spitzengruppen zu erhalten. Gleichzeitig hat die bisherige Saison gezeigt, dass einige Spieler auch in der U19 oder in der U16 Einsatzzeiten hatten. Hier wollen wir weiter unterstützen, damit alle Teams die Saisonziele erreichen.
Als erstes Punktspiel in diesem Kalenderjahr geht es gegen den Nachwuchs des SV Werder Bremen. Worauf wird in diesem Spiel der Fokus liegen und was nehmt Ihr Euch vor?
Gegen Bremen sind es immer sehr spannende Spiele, weil Bremen eine ähnliche Spielanlage hat wie wir. Sie spielen aus einer gewissen Ordnung heraus einen sehr schnellen Fußball nach vorne. Das ist etwas, das auch uns auszeichnet. Dementsprechend sind es in der Vergangenheit immer sehr offene Spiele gewesen, die sehr schön anzusehen waren. Wir alle freuen uns auf das Spiel.
Insgesamt stehen noch sieben Spiele im weiteren Verlauf der Saison an: Welches Ziel habt Ihr Euch gesetzt?
Die Jungs haben ihre Mannschaftsziele – sie wollen natürlich die Tuchfühlung zur Spitze behalten. Wir haben außerdem noch das eine oder andere Derby vor der Brust, das wir natürlich erfolgreich gestalten wollen. Auf der anderen Seite muss man eben auch sehen, dass es trotz bester Bedingungen in der AOK PLUS Walter-Fritzsch-Akademie tägliche Herausforderungen zu bewältigen gibt. Aufgrund der Pandemiesituation weiß man zum Beispiel nie genau, mit welcher Mannschaft man tatsächlich am nächsten Tag auf dem Trainingsplatz steht. Das macht die Arbeit insgesamt schwieriger und erfordert viel Toleranz und Flexibilität. Grundsätzlich möchten wir dennoch jedes der verbleibenden Spiele erfolgreich gestalten und unsere Spielanlage weiterentwickeln. Wir wollen alle Spieler bestmöglich auf die Aufgaben der nächsten Saison innerhalb des langfristigen Ausbildungsprozesses vorbereiten.
Das klingt ambitioniert …
Wenn am Ende dabei herausspringt, dass wir in der Tabelle oben mitmischen, dann nehmen wir das wahnsinnig gerne so mit. Für eine Dynamo-Nachwuchsmannschaft ist es nicht selbstverständlich, so weit oben in der Junioren-Bundesliga mitzumischen. Das haben sich die Jungs mit ihrem Fleiß und ihrem Teamgeist erarbeitet. Entscheidender ist es aber, dass die Jungs aus dieser Saison richtig gute und wertvolle Erfahrungen und Inhalte mitnehmen. Das Ziel unserer "Nachwuchs Akademie" ist es, dass Spieler aus den Nachwuchsmannschaften den Sprung in die Profimannschaft schaffen. Dieser Ausbildungsgedanke trägt sich durch unsere tägliche Arbeit und ist langfristig betrachtet wichtiger als ein Tabellenplatz, solange wir in der Junioren-Bundesliga die Klasse halten. Immer wenn das gelingt, gönne ich mir ein schönes Getränk. Ich hoffe, dass bald die nächste Flasche geöffnet werden kann. Es schmeckt dann natürlich immer besonders gut.
Interview: Tessa Rohnke
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