Anfang des Jahres hat die Sportgemeinschaft die Marke der 30.000 Mitglieder geknackt. Um diesen Meilenstein zu zelebrieren, fand am 19. Januar 2025 gegen den FC Viktoria Köln der diesjährige Mitgliederspieltag statt. Mit Florian Hillig wurde dabei auch das 30.000. Mitglied auf dem Rasen geehrt. Wir haben ihn im Vorfeld der Begegnung zu einem Interview getroffen und über Verantwortung, Leidenschaft und seine schönsten Dynamo-Momente gesprochen.
Hallo Florian, stell Dich doch bitte mal kurz vor!
Ich bin 21 Jahre alt, komme aus Freiberg, bin Sport- und Fitnesskaufmann und gehe seit sieben bis acht Jahren regelmäßig in Stadion. Mein erstes Spiel war ein 2:1-Sieg gegen Osnabrück im September 2015, der Aufstiegssaison, als Justin Eilers in der letzten Minute den Siegtreffer erzielt hat.
Du kommst aus dem Erzgebirge. Hast du da Freunde oder Familienmitglieder, mit denen es manchmal Nickeligkeiten gibt?
Definitiv, es gibt auch in der Familie Andersdenkende (lacht). Aber da ist man über 90 Minuten verfeindet und danach geht´s auch wieder. Als ich dann das 30.000. Mitglied geworden bin, gabs auch den einen oder anderen Lacher. Aber im Endeffekt haben sich alle für mich gefreut. Es ist eine Ehre, das sehen die genauso. Da war es nie so, dass sie mir das nicht gegönnt hätten.
Gehst Du regelmäßig ins Stadion?
Ich bin regelmäßig im K-Block. Das ist durch die Arbeit in letzter Zeit etwas weniger geworden, aber ich versuche es mir eigentlich immer einzurichten.
Was macht den Besuch für Dich aus?
Der ganze Tag an sich ist immer schön. Das fängt bei der Anreise an, dann trifft man Freunde, saugt die Stimmung im K-Block auf und nimmt im besten Fall einen Sieg mit. Der komplette Tag bedeutet für mich immer einen schönen Ausflug.
Was macht die SGD als Verein für Dich besonders?
Der Zusammenhalt und die Leidenschaft, die hier an den Tag gelegt werden, sind einzigartig. Dazu zählt natürlich auch das Auf und Ab, vor allem aber das Miteinander, das hier in Dresden besonders schön ist.
Was hat Dich dazu bewogen, Mitglied zu werden?
Es wurde Zeit, muss man ehrlicherweise sagen. Man hat sich das immer vorgenommen, aber nie gemacht. Meine Freunde sind schon seit einigen Jahren dabei. Als dann das erste eigene Einkommen da war, gabs keine Ausreden mehr. Abgesehen davon fahre ich gerne auch zu Auswärtsspielen, wo die Tickets sehr beliebt sind. So ist es einfacher, an Karten zu kommen.
Wie hast Du reagiert, als Du erfahren hast, ein Jubiläumsmitglied zu sein?
Ich saß gerade im Auto, als der Anruf kam. Das war ein krasser Moment. Ich konnte es zu Beginn gar nicht richtig glauben und dachte: ‚Da verarscht mich doch jemand!‘ Man hat nie daran gedacht. Ein paar Tage später habe ich dann auf Instagram gesehen, dass die Zahl erreicht wurde, aber ich hätte mir zuvor niemals ausgemalt, dass ich das sein würde.
Was bedeuten Dir Mitbestimmung und Verantwortung?
Wir sind als Fans der Teil, der über den Verein entscheidet. Ich kenne das aus dem eigenen Fußballverein vom Dorf. Es ist wichtig, dass wir als Mitglieder darüber mitbestimmen, wie unser Verein in Zukunft aufgestellt sein soll. Da haben wir eine große Macht, die meiner Meinung nach auch jedes Mitglied nutzen sollte.
Als das 10.000. Mitglied gekürt wurde, ist Dynamo gerade aufgestiegen und hat Leverkusen aus dem Pokal geworfen. Da warst Du gerade sieben Jahre alt – erinnerst Du Dich noch daran?
Vom Leverkusen-Spiel habe ich mir die YouTube-Folge bei DynamoTV angeschaut. Eigene Erinnerungen habe ich daran leider nicht. Dennoch muss das ein besonderer Moment gewesen sein.
Was war denn Dein schönster Dynamo-Moment?
Mein Highlight war die Blockfahne gegen Magdeburg. Ansonsten gehören Aufstiege und Derbysiege gegen den Schacht, Rostock oder Magdeburg immer zu den schönsten Momenten.
Wenn Du einmal träumen dürftest, wo stünde Dynamo in zehn Jahren und wie viele Mitglieder hat die Sportgemeinschaft dann?
Bestenfalls in der 1. Bundesliga auf einem internationalen Platz. Generell wäre es schön, mal wieder internationale Spiele zu sehen, wovon die Älteren immer schwärmen, wie etwa die Schlachten gegen Rom. Das wäre ein Traum. Dann würden wir bestimmt auch schon bei 50.000 Mitgliedern stehen.
Dieses Interview erscheint in der Februar-Ausgabe des DYNAMO KREISELS. Hierbei kommt neben Florian Hillig auch das 20.000. Mitglied, Annika Leinen, zu Wort.