Fans
20. Januar 2014 // 17.55 Uhr

700 Fans, 80 Vereine, DFB, DFL und Polizei

Fankongress in Berlin bringt Anhänger, Verbände und Vereine an einen Tisch


„Fankultur ist kein Konsumgut, sondern das, was wir daraus machen“, sagte ein Teilnehmer des zweiten Fankongresses am Sonntagnachmittag in Berlin. Zwei Tage lang hatten sich über 700 Fans aus 80 Vereinen im ehemaligen Kino „Kosmos“ in Friedrichshain zusammengefunden, um dieses Motto mit Leben zu erfüllen. In den Diskurs brachten sich auch Verantwortliche von DFB, DFL und Polizei sowie Vereinsvertreter ein. In zehn Arbeitsgruppen diskutierten die Fans unter anderem über Möglichkeiten zur Professionalisierung der eigenen Medienarbeit, die Mitbestimmung im Verein, die speziellen Probleme der Amateurvereine und Werte im Fußball. Auch die „Selbstregulierung“ der Fans und das gespannte Verhältnis zur Polizei wurden eingehend thematisiert. Die Inhalte und Ergebnisse des Treffens werden die Teilnehmer in den kommenden Tagen und Wochen in ihren Fanszenen weitertragen.Überschattet wurde der Kongress von schweren Auseinandersetzungen vermeintlicher Fußballanhänger vor dem Freundschaftsspiel zwischen dem 1. FC Köln und Schalke 04. Bereits am Samstag distanzierten sich die Teilnehmer in Berlin klar von solchen Vorkommnissen. „Es ist schade, dass das diese tolle Veranstaltung überlagert hat. Ich habe mich auch geärgert, dass einige Medien eine ganze Seite Platz für dieses Thema eingeräumt haben. Diese Seite hätte ich mir für eine Berichterstattung über den Fankongress gewünscht“, sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig gegenüber dem 11-Freunde-Magazin. Die klare Distanzierung der Fanszene von den Geschehnissen fand Rettig „wichtig und stark“.

{media-left}Die Fanorganisationen „ProFans“ und „Unsere Kurve“ hatten den Kongress gemeinsam vorbereitet und durchgeführt. „Unser Fazit fällt positiv aus“, fasste ein Vertreter von „Unsere Kurve“ zusammen. „Der Kongress hat deshalb eine große Bedeutung, weil er Fans und Menschen zusammenbringt, die sich im Fußballsport teilweise mit unterschiedlichen Interessen begegnen.“ In lockeren Gesprächsrunden und beim gemeinsamen Abendprogramm wurde „genetzwerkt“ und Erfahrungen, Probleme und Ideen ausgetauscht. Die Vertreter von DFB, DFL und Vereinen bewiesen, dass sie die Bedürfnisse der Fanszenen ernst nehmen und mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Als Erfolg können die Organisatoren die große mediale Resonanz der Veranstaltung verbuchen. Über 60 Medienvertreter sorgten für eine umfangreiche Berichterstattung aus dem „Kosmos“.

{media-right}Dynamos Fanabteilung wurde von Marek Lange vertreten. „Es standen interessante Themen auf der Tagesordnung und es wurde an diesem Wochenende auch deutlich, wie gut sich bei Dynamo die Kommunikation mit den Fans entwickelt hat. Hier brauchen wir uns vor den anderen Vereinen nicht zu verstecken, ganz im Gegenteil.“ Auch dass die Polizei an der Diskussion teilnahm, bewertet Marek Lange sehr positiv. In einer Podiumsdiskussion wurde deutlich, wie angespannt das Verhältnis zwischen Fans und Polizei derzeit ist. Die Fans forderten die Stärkung der Fanbeauftragten und Fanprojekte, die diese Spannungen in einer vermittelnden Rolle aufbrechen sollen.

Das Fanprojekt Dresden war mit zwei Mitarbeitern in die Bundeshauptstadt gereist. „Ich bin mit offenen Erwartungen hingefahren und wollte mich überraschen lassen“, sagte Fanprojekt-Mitarbeiter Ronald Beć. „Es war spannend, sich die Argumente aller Beteiligten anzuhören. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings noch etwas kontroversere Diskussionen gewünscht.“

{media-left}Acht weitere Vertreter aus Dresden kamen von den Ultras Dynamo und der „Schwarz-Gelben Hilfe“. „Wir waren gespannt, welche konkreten Angebote die Verbände im Gepäck haben würden, aber unsere Erwartungen haben sich nicht ganz erfüllt“, sagte Stefan Lehmann, Capo von Ultras Dynamo. Die DFL kündigte an, die Mitnahme von Fanutensilien ins Stadion künftig im Sinn der Fans zu erleichtern. Doch verbindliche Zusagen konnte vorerst niemand abgeben.

„Wir hoffen, dass Fans in der öffentlichen Debatte als das wahrgenommen werden, was sie sind: Eine Bereicherung für den Fußball!“, sagte abschließend Daniel Nowara, Sprecher der IG „Unsere Kurve“. „Die Fans haben in Berlin zum wiederholten Male gezeigt, dass sie sowohl organisatorisch als auch inhaltlich kompetente Ansprechpartner sind und es verdienen, als solche wahrgenommen zu werden.“

Dies ist eine migrierte News einer früheren Website-Version der SG Dynamo Dresden. Wir bitten um Verständnis, dass es aus technischen Gründen möglicherweise zu Fehlern in der Darstellung kommen kann bzw. einzelne Links nicht funktionieren.


 

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