Unter dem Leitsatz „Wir sind Bundesligist“ ließen zahlreiche Anhänger der SGD am vergangenen Sonntag, dem 5. März 2023, in der Dresdner Schauburg die Bundesliga-Jahre 1994 und 1995 Revue passieren.
Rund 200 Dynamo-Fans waren am späten Sonntagnachmittag in die Schauburg gekommen, an jenen Ort also, an dem die Sportgemeinschaft vor 70 Jahren gegründet wurde. Unter ihnen befanden sich auch die Vize-Präsidenten Michael Bürger und Ronny Rehn. Die Protagonisten des Tages saßen jedoch auf der Bühne des Kinosaals: Matthias Maucksch, René Beuchel und Detlef Schößler erinnerten sich in einer von Uwe Karte moderierten Talkrunde mit an die Bundesliga-Jahre 1994 und 1995. Jeweils 30-minütige Filme über beide Jahre versetzten die ehemaligen Bundesliga-Profis wie die zahlreichen anwesenden Fans zurück in eine ganz besondere Zeit unserer Vereinsgeschichte.
Für Schwarz-Gelb sind diese Jahre Mitte der 90er mit großen Emotionen verbunden – sowohl in positiver als auch negativer Hinsicht. In der Spielzeit 1993/1994 musste die SGD einen Punktabzug von vier Zählern hinnehmen. Wie schwer diese Bürde im Kampf um den Klassenerhalt war, wird erst deutlich, wenn man sich vor Augen führt, dass ein Sieg damals anders als heute nur zwei Punkte einbrachte. Für die Fußballexperten des Landes stand Dynamo damit bereits als erster Absteiger fest.
Doch die SGD machte sich das Motto „Minus vier – na und“ zu eigen und schaffte unter Cheftrainer Siggi Held, was kaum einer für möglich gehalten hatte: Nach einem 1:0-Sieg über dem von Otto Rehhagel trainierten SV Werder Bremen feierte Elbflorenz schon am vorletzten Spieltag den sicheren Ligaverbleib.
Im Jahr darauf allerdings konnte Dynamo nicht an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Dies hatte auch damit zu tun, dass zahlreiche Leistungsträger von Präsident Rolf-Jürgen Otto verkauft wurden und auch aufgrund von verletzungsbedingten Ausfällen zeitweise nur ein Stammspieler der Vorsaison auf dem Platz stand. Im Ergebnis bedeuteten lediglich vier Siege aus 34 Spielen den letzten Tabellenplatz. Weil die SGD nach den finanziellen Unregelmäßigkeiten der „Ära Otto“ keine Lizenz für die 2. Bundesliga erhielt, ging es im Sommer 1995 direkt in die Drittklassigkeit. Von diesem einschneidenden Erlebnis hat sich der Verein bis heute nicht vollends erholt. Die Rückkehr in die Erstklassigkeit des deutschen Fußballs ist bis dato nicht gelungen.
Die Sehnsucht aber, sie lebt weiter.
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